Was für Vorteile gibt es bei der Verzeichnisstruktur bei Linux gegenüber der Verzeichnisstruktur von Windows?

6 Antworten

Ein Vorteil von der Verzeichnisstruktur unter Linix ist das die Einängepunkte der Partitionen webastrahiert sind. Mal konkret:

Unter Windows hat jede Platte ihren Buchstaben, wie du schon bemerkt hast. Ich kann nicht unter C:\Programme eine andere Paritition einbinden. Unter Linux kann man Platten irgendwo in der logischen Struktur einhängen. Die logische Struktur ist unabhängig von der Partitions-Struktur, anders als bei Windows.

Wenn ich also z.B. eine Partition mit 40GB unter / für das System einhänge und eine weitere mit 100GB für persönliche Daten unter /home dann merke ich im normalen Betrieb nicht mal, dass dort unterschiedliche Partitionen vorliegen. Analog kann man auch gewisse Ordner in den RAM verlegen, dort kann man dann sehr schnell schreiben, aber nach einem Neustart ist alles weg. Ich mounte z.B. /tmp und /var/tmp gerne als Ram-basiertes Filesystem.

Ähnlich wichtig dürfte aber noch sein, dass unter linux auch Kernel-Funktionen als "Dateien" dargestellt werden, obwohl sie nur der wesentliche Schnittstelle einer Datei entsprechen (also Daten auslesen / einlesen). Wenn man unter Linux etwas ins nichts leiten will, gibt es /dev/null was alles schluckt ohne es irgendwo zu speichern. Wenn man Zeilen aus der Datei /dev/random liest kriegt man jeweils vom Kernel generierte Zufallszahlen.


PWolff  27.09.2018, 21:12

NTFS kennt ebenfalls Mountpoints und Hardlinks, und das Äquivalent von /dev/null ist schon seit DOS-Zeiten die Pseudodatei NUL. Einzig das Anlegen von RAMDisks ist recht gut versteckt.

/dev/zero und /dev/random vermisse ich unter Windows auch manchmal.

sudo dd if=/dev/zero of=/dev/sda

Nachtrag: obiges NIEMALS auf einer Produktivmaschine ausprobieren!

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SelfEnergy  27.09.2018, 21:27
@PWolff

Danke, unter Windows kenn ich mich nicht so aus.

Gut auch, dass der Nachtrag noch dazu editiert wurde ;)

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MacOS ab X / 10 basiert übrigens auf einem BSD, also ebenfalls einem unixoiden System.

Bei früheren Macintosh-Dateisystemen haben vollständige Dateipfade mit dem Namen des Mediums begonnen (etwa "Meine 3. Floppy:Texte:Notiz vom 23.09.1994"). Das hatte z. B. den Vorteil, dass das System selbst feststellen konnte, in welchem Laufwerk - wenn überhaupt - sich ein Medium befindet. Ansonsten hatte das Ähnlichkeiten mit den Laufwerksbichstaben von MS-DOS, die sich aus Abwärtskompatibilitätsgründen bis heute erhalten haben.

Außerdem hat es beim Mac damals so ausgesehen, als gehöre die ganze Platte dem Benutzer, bis auf den Ordner namens "System".

Übrigens ist der Unsinn mit den "Laufwerksbuchstaben" - die vor 30, 40 Jahren mal ihren Sinn hatten, schon längst nur noch eine benutzer"freundliche" Umformulierung, vermutlich, weil sich sonst die ganzen Leute, die mit Laufwerksbuchstaben arbeiten, seit sie sich erinnern können, beschweren würden, dass sie nichts mehr wiederfinden. (Oder es hat eben doch andere Gründe, siehe die Einführung der "Kacheln" zu Windows 8.) Im Hintergrund spricht Windows die Medien über Anschlussstrang, Anschlussnummer des Mediums und Partitionsnummer an, wie die anderen Systeme auch.

Der wohl größte Vorteil des unixoiden Ansatzes ist die größere Einheitlichkeit der Darstellung; insbesondere wird eine Festplatte ebenso wie eine Datei als eine Reihe von Bytes aufgefasst, weshalb man hier keinerlei Spezialsoftware für "virtuelle Laufwerke" benötigt - einfaches Mounten der Datei des virtuellen Mediums reicht aus (passender Dateisystemtreiber vorausgesetzt). Windows kann das im Prinzip auch, aber die üblichen Werkzeuge - insbesondere der Windows-Explorer - sind auch nach all den Jahren nicht darauf ausgelegt.

Der m. E. größte Vorteil von Laufwerksbuchstaben ist, dass man - insbesondere in Verbindung mit SUBST - leicht Dateioperationen auf mehreren Ordnern gleichzeitig durchführen kann.

Seit NTFS liegen die Unterschiede sowieso nicht mehr im Dateisystem als solchem, sondern in der Darstellung an der Oberfläche. Z. B. gibt es in NTFS ebenso wie in extX "Hardlinks", wodurch eine Datei in mehreren Verzeichnissen gleichzeitig liegen kann. Und bei Verwendung primitiverer Dsteisysteme müssen sich alle Betriebssysteme mit entsprechenden Einschränkungen herumschlagen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo

Was für Vorteile gibt es bei der Verzeichnisstruktur bei Linux gegenüber der Verzeichnisstruktur von Windows?
  1. unter unixoiden Systemen (Unix, Linux, BSD, Solaris, MacOS uvm.) gibt es einen Verzeichnisbaum der eine Wurzel hat, von der ab verzweigen alle anderen Dateisysteme (Partitionen ect.)
  2. Es ist viel älter als die von Windows, DOS und allen anderen nicht unixoiden.
  3. Es lässt eine klare Trennung zu die man auch sehr einfach verstehen kann.
  4. Es gibt unendlich viele Mountpoints.
  5. Jeder Mountpoint kann einen beliebigen Namen haben
  • Die Laufwerke bei Windows haben Buchstaben aus dem Alphabet
  • Bei Windows gibt es maximal 26 Mountpoints, eben so viele wie es Buchstaben gibt. Wenn man mehr Laufwerke hat, hat man Pech.
  • Anhand der Buchstaben kann man nicht erkennen ob es sich bei z.B.: D:\ um eine Partition oder ein Laufwerk handelt, geschweige denn welche Art von Laufwerk.
Welche Vorteile und Nachteile gibt es?

Die kannst Du doch selbst erkennen wenn Du alle Antworten liest.

jedoch kenne ich keine besonderen Unterschiede ausser, dass Windows sehr anders ist

Das ist ein unlogischer Satz, Du schreibst einerseits "sehr anders" und andererseits "keine besonderen"

An dem Bild und den darin verwendeten Bezeichnungen sieht man das Dein Leherer auch Fehler macht, denn er schreibt sowohl bei C:\ als auch bei E:\ das es ein Laufwerk sei, das aber kann man gar nicht sehen.

Linuxhase

Woher ich das weiß:Hobby

PWolff  27.09.2018, 21:22

Man kann auch in Windows Partitionen in einen Mountpoint einhängen, statt ihnen Buchstaben zuzuweisen.

bei E: hast du recht: es kann sowohl ein Laufwerk (Medium) sein als auch eine Partition als auch ein Verzeichnis, dem ein Laufwerksbuchstabe zugewiesen worden ist. (bei einem "Netzlaufwerk" würde "Netzlaufwerk" dabeistehen.

Wie sähe es aus, wenn man in Linux mehr als 26 Disks einbauen würde? sda, sdb, sdc, ... sdz, sd(?)

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Linuxhase  27.09.2018, 21:52
@PWolff

Man kann auch in Windows Partitionen in einen Mountpoint einhängen, statt ihnen Buchstaben zuzuweisen.

Habe ich noch nie gesehen, hast Du ein Bild?

bei E: hast du recht: es kann sowohl ein Laufwerk (Medium)

  1. Also ein Laufwerk ist Hardware, wie z.B. das DVD-Laufwerk
  2. Die DVD ist das Medium
  3. Das Dateisystem darauf ist die Partition
bei einem "Netzlaufwerk" würde "Netzlaufwerk" dabeistehen.

Was auch eine falsche Bezeichnung ist weil es ja genau genommen nur ein eingehängtes Dateisystem und kein Gerät ist.

Wie sähe es aus, wenn man in Linux mehr als 26 Disks einbauen würde? sda, sdb, sdc, ... sdz, sd(?)

Na so:

/dev/sda
/dev/sdb
...
/dev/sdz
/dev/sdaa
/dev/sdab
... ...
/dev/sdba
/dev/sdbb

Im Prinzip genauso wie in einer Tabellenkalkulation mit den Spalten.

Guckst Du hier nach. Das geht alles über die LUN.

Linuxhase

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Linuxhase  27.09.2018, 22:12
@PWolff

Das Limit für SCSI-Festplattengeräte ist übrigens bei 256 (Blockgeräte, Major 135, Minor 240), was /dev/sdiv entspricht.

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Äh
Laufwerksbuchstabe bei Windows
bei allen andere fängt es mit / an
weil alles in die Struktur eingegangen wird.
MAC OS ist aka Linux - aber anderes Thema.
USB Festplatte findest du bei linux unter (zB) /mnt
also immer wird bei MAC OS oder Linux etwas in die bestehende Dateisystem Hierarchie eingebunden Es gibt kein C: oder sonen Käse

Spontan würde mir einfallen:

  • eindeutige Mountpoints
  • Alles in einem
  • Alles hat einen eindeutigen, leicht zu verstehenden Platz
  • Mountpoints können auch manuell festgelegt werden (mount-Befehl)
Woher ich das weiß:Hobby – Linux-User