Was bringt Linux Lts?

flauski  15.01.2024, 14:57

Wie viele Server und Workstations betreibst Du denn?

Mcilhennyco 
Fragesteller
 15.01.2024, 15:21

Ein Privater Linux Desktop Rechner zum Programmieren etc., kein Server oder Profesioneller Rechner zum Arbeiten

4 Antworten

LTS = Long Term Support

Das ist v.a. wichtig für Systeme, die möglichst lange ohne Änderung laufen sollen - bspw. Server oder in Firmen. "Never change a running system."

Für Desktop-Anwender kommt es drauf an, was man haben will. Ich benutze bspw. Debian, das etwa alle 2 Jahre raus kommt und auch circa 5 Jahre unterstützt wird. Das ist bei mir die Basis und über Flatpaks hole ich mir aktuellere grafische Software mit dazu. Damit habe ich eine alte, aber stabile Basis mit aktuellen Programmen in einer Sandbox.

Hier bietet Ubuntu, aber auch Debian und andere einen Upgrade-Pfad auf die nächste Version an, sodass du bspw. von Debian 11 auf Debian 12 upgraden kannst ohne Neuinstallation.

Der Gegenentwurf zu LTS ist rolling release. Da wird immer Arch genannt, das aber recht instabil ist und öfters manuelles Eingreifen erfordert. Besser ist hier openSUSE Tumbleweed, das einen automatisierten Test aller Pakete macht, und erst nach Bestehen an Nutzenden weiter leitet. Da kommen immer aktuelle Pakete in die Repositories und du musst quasi nie ein Upgrade auf eine neue Version durchführen. Sehr praktisch, aber man ist quasi andauernd am Aktualisieren.

Dazwischen anzusiedeln sind dann sowas wie Fedora oder openSUSE Slowroll, die langsamer aber doch kontinuierlich Pakete aktualisieren, wenn sie als stabil erachtet werden.

Welche Variante einem am besten gefällt, muss jeder für sich entscheiden.

Von Ubuntu und ubuntu-basierten Distributionen habe ich persönlich Abstand genommen unter anderem aufgrund der Forcierung von intransparenten Snaps.

Hallo Mcilhennyco,

Ubuntu und alle seine offiziellen Flavours (Varianten) erscheinen in zwei verschiedenen Releasezyklen. LTS Releases gibt es alle zwei Jahre als neue Version wobei ein direktes Update ohne Neuinstallation von der Vorgängerversion meist erst einige Monate nach Veröffentlichung möglich ist.

Die zweite Möglichkeit sind die regulären Releases. Wenn du diesem Zyklus folgst, gibt es zweimal im Jahr ein komplettes Distributionsupdate. Nach der Veröffentlichung einer neuen Version wird diese neun Monate unterstützt. Da alle sechs Monate eine neue Version veröffentlicht wird, hast du also nach dem Erscheinen des neuen Releases drei Monate Zeit, um ein Upgrade durchzuführen. Danach gibt es für die dann alte Vorgängerversion keine Updates mehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich nutze seit 20 Jahren Linux als Desktopbetriebssystem
Mcilhennyco 
Fragesteller
 15.01.2024, 16:07
LTS Releases gibt es alle zwei Jahre als neue Version wobei ein direktes Update ohne Neuinstallation von der Vorgängerversion meist erst einige Monate nach möglich ist.

also kriegt man dann eine aufforderung das man updaten kann oder über die einstellungen auf updaten klicken ?
Macht man das mit einem terminal befehl ?
Wenn man warten würde spart man sich ganz bequem das dann aber üblich ist es auch das man den Home Ordner einfach Backuped, darin ist dann alles wichtige und austauscht bei einer neuinstallation ?

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ripper81  16.01.2024, 05:50
@Mcilhennyco

Wie bereits gesagt dauert es einige Zeit nach dem Release bis das Update angeboten wird. Im April 2024 wird Ubuntu LTS in der Version 24.04 LTS veröffentlicht. Eine Upgrademöglichkeit von Ubuntu 22.04 wird wohl ab Sommer 2024 zur Verfügung stehen. Das System wird dir eine Benachrichtigung anzeigen. Es gibt auch die Möglichkeit das Upgrade manuell anzustoßen. Entsprechende Infos finden sich in den Releasenotes. Ich selbst verwende Kubuntu im regulären Release und führe zwei Upgrades pro Jahr durch. Das läuft bei mir schon lange ohne Probleme. Ein regelmäßiges Backup deiner Daten solltest du unabhängig davon aber ohnehin regelmäßig durchführen.

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Das Upgraden läuft denke ich so ab das man immer komplett neu das system installiert und die Iso auf einen Stick zieht.

so ist es, wenn du dein Betriebssystem selbst upgradest.

Dabei werden Dinge, z.B. Konfigurationsdateien einfach durch neue, den neuen Programmen angepasste Dateien ersetzt.

Solche alten Konfigurationsdateien kann man aber auch durch Programme so umformen, dass sie dann durch die ersetzten (upgrade) Programme benutzt werden können. Es sind aber nicht nur solche Konfigurationsdateien, das betrifft auch Bibliotheken (Libraries).
Eine LTS-Version soll all das automatisch bewerkstelligen.
Irgendwann ist das dann aber so verworren, dass der Aufwand zu hoch wird oder es einfach nicht mehr geht. Dann bleiben trotz LTS alte Programme/Programmpakete ohne Upgrade.
Da muss man wirklich mit einem neu gebauten ISO installieren.

Das nächste Zauberwort ist rolling release. Mit jedem update werden dann auch die neuesten Pakete installiert.
Aber Vorsicht. Wer mal 4 Wochen im Urlaub war, nicht schritt-haltend updaten konnte, könnte vor einem Scherbenhaufen stehen, denn ein Update bezieht sich normalerweise auf die letzte Version. Was aber, wenn 2 oder 3 oder ... (eben durch den Urlaub) übersprungen wurden?

Bei den vielen Updates und Upgrades muss man sich oft fragen: Brauche ich das?

Gut, ich habe dann ein System, das schon 2 Jahre alt ist, merke ich das auf meinem PC, dessen Hardware dann vielleicht auch schon 4 Jahre alt ist?

Oft sind die Verbesserungen auch nur Verschlimmbesserungen.

Linux-Befehle in der bash getippt, kann man "abkürzen", ein oder 2 Buchstaben getippt und <tab> hinterher. Oft wird dann schon der Befehl angezeigt.
So etwas gab es ach schon mal bei einem Filemanager. Nach einem Upgrade ging das nicht mehr, alles nur noch grafisch, also blättern und suchen. Der Entwickler hat sicher bei Microsoft gelernt.

Für Upgrades habe ich ein Schema:

zwei (oder mehr) kleinere Partitionen für zwei Linux-Systeme.
Die eine für die aktuelle Release, die zweite für die alte bzw. für die nächste Release.
Für alt und neu je eine separate Home-Partition, Dateien (private Dokumenten, Downloads, Bilder ... ) auf einer weiteren Partition, die ich dann in mein privates Home mit mount einbinde.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – openSuSE seit 1995
wenn man da nicht sowieso upgraded hat man eine 5 Jahre alte Version auf dem Rechner.

LTS heißt Long Term Support und so etwas ist im professionellen Umfeld zwingend nötig, um nicht durch permanente wenig geprüfte Updates Arbeitsabläufe empfindlich zu stören. Das machen alle Hersteller so, die ihren Linux-Support an Unternehmen verkaufen ( SuSE, RedHat (IBM), Canonical & Co). Falls Du mal in einem Unternehmen in der IT sitzen solltest, dann wirst Du sehr, sehr schnell merken, dass Upgrades (also Releasewechsel des Betriebssystems) im Serverbetrieb die reine Hölle sein können und im Zweifel unmittelbar der CIO am Telefon ist, wenn da was schiefgeht. Ein Heim-PC ist da nicht der Maßstab.

Mcilhennyco 
Fragesteller
 15.01.2024, 15:24

Also kannst du mir ruhig die Latest Empfehlen und ich habe auch recht mit dem Upgrade Ablauf ?

Hatte nie den Fall das ich geupgraded bin, hab 1-2 Jahre lang von Distro zu Distro gewechselt um einfach mal zu gucken. Mint, Ubuntu , Debian, Fedora, Manjaro bis Arch.

Hatte mich 2 Monate mit Arch angefreundet, aber brauchte wieder Windows und auf eine manuelle Arch Dual Boot installation habe ich keine Lust mehr. Archinstall-Dual hab ich verschiedene Tutorials probiert, bleibt nachdem man auf installieren klickt nach 1 Minute hängen.

Ubuntu tut es auch, mit integrierter Dual Boot Option im Installations Menü.

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evtldocha  15.01.2024, 16:29
@Mcilhennyco

Ubuntu ist nicht mein Ding, da Canonical nach "snap" drängt und manche Software nur noch via "snap" anbietet (keine .deb Pakete) und "snap" kann ich nicht ausstehen (ich mag eigentlich überhaupt keine zwei "Paketmanager" auf einer einzelnen Instanz). Daher werde ich auch keine Empfehlung für Ubuntu abgeben.

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Mcilhennyco 
Fragesteller
 15.01.2024, 17:38
@evtldocha

Ich hatte auch Debian für paar Monate, fande jetzt nicht das da grossartig was besser war ohne snap.
Schlechter auch nicht, es hatte nur beim Booten seltsame Screens.

Will alles einfach haben und mir nicht das leben schwerer machen.

Wofür wieder Arch nutzen, wegen den neusten Paketen die ich sowieso nicht brauche oder Fedora auf rpm dnf umsteigen wenn apt bequem ist und Ubuntu es auch tut.

Auch angenehmer mit software, alles mögliche direkt im Store oder auf Firmen Websites. da muss ich mir keine CodeOSS-marketplace Erweiterung holen oder auf ein AUR zurückgreifen für Vs Code weils das sonst nirgendwo gibt.

Bin nicht wirklich erfahren aber andere sehr Erfahrene Nutzer bleiben auch gleich auf Mint, weils einfacher ist.

Merkst du wieder wenn du kurz Windows benutzt, dass das eigentlich nur Spielereien sind.

Aber das ist nur meine Meinung ging eigentlich allgemein um eine latest empfehlung , fedora usw haben ja auch eine latest für den Privaten Gebrauch.

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