Was beschäftigt dich am Leib-Seele Dualismus?
Ich möchte gerne von Euch wissen, was ihr über den Leib-Seele Dualismus denkt, also was Eure persönliche Meinung ist und was Euch daran beschäftigt.
7 Antworten
Mich beschäftigt daran, wie Menschen immer noch daran glauben können. Glauben im Sinne von "so tun als wüsste man etwas das man nicht weiß".
Sehen wir doch den Tatsachen ins Auge. Bei der Seele handelt es sich um ein unbelegtes, völlig veraltetes Konzept aus einer Zeit als die Menschen noch nicht einmal wussten, dass man mit dem Gehirn denkt.
Trotzdem gibt es noch Menschen, die so tun, als gäbe es eine Seele.
Da "beschäftigt" mich "garnichts", denn der Leib das Fleisch) ist physisch, und die "Selle" ist das "Leben im Blut" (3.Mose 17,11) und stIrbt auch (Hes.18,4), wenn der Mensch gesündigt hat (Röm.3,23).
Gottes Gabe aber ist ewiges Leben in Christus (Röm.6,23).
Mich beschäftigt daran, wie lange diese Irrlehre, die letztlich auf das mechanistische Weltbild von René Descartes zurückgeht, noch verbreitet wird. Das mechanistische Weltbild bzw. der davon abgeleitete Reduktionismus ist längts widerlegt, aber der daraus gezogene Schluss, die Seele sei immateriell und müsse daher aus einer eigenen Substanz bestehen, existiert immer noch.
Leib, Geist und Seele sind menschliche Konstrukte, die versuchen, den Menschen wie ein Uhrwerk in seine Bestandteile zu zerlegen, zu reduzieren. Das geht aber nicht, weil alles mit allem zusammenhängt und der Mensch nur als Gesamtystem zu verstehen ist, aus dem duch entsprechende Wechselwirkungen das emergiert, was gemeinhin als Geist oder Seele bezeichnet wird.
..was gemeinhin als Geist oder Seele bezeichnet wird.
Das Wort "Seele hat jede Menge unnötige Annahmen im Gepäck, deswegen vermeide ich es. Geist finde ich aus dem gleichen Grund ebenfalls unpassend. Verstand oder Bewusstsein passt besser, wenn auch nicht perfekt.
Das Gerede von einer "unsterblichen Seele" ist eine grandiose Geschäftsidee der antiken Religionen. Dies erst macht es möglich, daß Religionen sich als zahlungspflichtige Schein-Dienstleister aufdrängen und den Gläubigen Belohnungen versprechen, die ausgerechnet erst nach dem Tod in einer anderen Welt erfolgen sollen.
Realität ist: Ein intakter Säugetier-Körper hat ein funktionierendes Gehirn, das u.a. Emotionen und geistige Leistungen erbringt. D.h. die Belohnungen erfolgen nicht, sie sind Betrug.
Wenn der Körper stirbt, stirbt selbstverständlich auch Emotion und Geist mit. Nichts lebt in irgendeiner "feinstofflichen" Welt weiter.
Nichts lebt in irgendeiner "feinstofflichen" Welt weiter.
es existiert ja nicht einmal eine vernünftige Definition des Wortes "feinstofflich". Ich habe hier schon mehrere Leute gefragt, die damit um sich warfen, einen vernünftige Definition habe ich nicht bekommen. Wenn ich etwas bekommen habe, war es nur schwammiges, nichtssagendes Gerede, aber eben keine Definition.
Schon komisch, dass viele Gläubige mit Wörtern um sich werfen, deren Bedeutung sie nicht verstehen. das fällt mir schon länger auf.
Meiner Meinung nach existiert dieser Dualismus nicht. Geist und Körper stehen in Wechselwirkung zueinander und beeinflussen sich gegenseitig.
Wenn wir beispielsweise müde, unkonzentriert und schläfrig sind, dann sackt unsere Haltung zusammen, wir lassen den Kopf nach vorne sinken.
Andererseits hilft eine natürliche, aufrechte Haltung dabei, besser Durchzuatmen, klemmt keine Nerven ab und begünstigt so die Konzentration
Unsere geistige Verfassung zeigt sich also in unserem Körper und unser Körper hat einen Einfluss auf unsere geistige Verfassung.
Ich sehe es ganz konkret im Aikido-Training. Jemand der sehr "in seinem Kopf lebt", also überintellektualisiert, bewegt sich viel unnatürlicher und steifer.
Wer dagegen längerfristig trainiert, zentriert sich stärker, er kommt mit sich ins Gleichgewicht und die Bewegungen werden harmonischer.
Viele Menschen wollen sich auf irgendeine Weise entwickeln und berichten dann davon, dass sie sich blockiert fühlen, so als wirke ein Kraft auf sie ein.
Doch eigentlich steht man sich nur selbst im Weg, weil man nicht natürlich ist und im Widerspruch zu sich selbst lebt - insbesondere durch Ich-Zentriertheit.
Das alles zeigt sich in Körper und Geist und deshalb sehe ich da auch keinen Dualismus. Er entsteht meiner Ansicht nach erst durch das begriffliche Denken.
Ich habe übrigens bewusst auf den Begriff der "Seele" verzichtet, weil ich solch eine Art "ewiges Selbst" des Menschen bezweifele.