Was beinhaltet dieses Selbstbestimmungsgesetz?
Ich lese immer nur, warum man davor warnt..
Liebe Community,
wenn Ihr Zitate postet, die sehr kontrovers aufgefasst werden können – gerade im Bereich Politik/Gesellschaftsdiskurs – achtet bitte darauf, den Kontext zu erläutern, in dem die jeweilige Aussage gefallen ist. Postet zudem bitte möglichst das gesamte Zitat und keine gekürzte/geschärfte Version. Eine Quellenangabe ist selbstverständlich auch immer gut.
So kann auf sachlicher Grundlage eine Diskussion stattfinden, die alle bereichert.
Danke Euch & viele Grüße
Ben vom gutefrage Support
3 Antworten
Hier findest du die Inhalte des aktuellen Referentenentwurfs: https://www.bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE/Gesetzgebung/RefE/RefE_Selbstbestimmung.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Man sollte sich erst mal mit dem Zeigefinger an die Schläfe tippen, wenn zu lesen ist - das Selbstbestimmungsgesetz habe die Zahl der Vergewaltigungen verdreifacht. Und das wird - um es glaubwürdiger erscheinen zu lassen - angeblich von einer Feministin behauptet. Man ahnt wer hinter dieser Warnung stecken könnte...
Das Selbstbestimmungsgesetz besagt, dass jeder zu Recht mit dem Geschlecht angesprochen werden möchte als das er sich empfindet. Das muss nicht mit den biologischen Merkmalen übereinstimmen.
Sicherlich hat das erstmal ein paar Komplikationen in der Praxis, dafür lassen sich aber praktische Lösungen finden.
Ansonsten sollten die scharfen Kritiker mal ihr eindimensionales Denken hinterfragen, wenn andere über ihre geschlechtliche Identität entscheiden wollen.
Habs jetzt nicht zu 100% verstanden, was Du mir als Begründung sagen willst. Andererseit kann ich es Dir ganz einfach erklären: Die Kritiker sehen eine Norm verletzt, die sie gerne gewahrt wissen wollen. Hinter Normen verbergen sich aber fast immer Moralvorstellungen. Normen betrachte ich aber nur als maßgebend & verbindlich, wenn sie dazu dienen andere vor irgendwelchen Nachteilen zu schützen. Ich kann mir aber keine kritische Situation vorstellen, die daraus resultiert, dass jemand ein anderes Geschlecht annimmt als es mir optisch erscheint. Und wie der Name schon sagt -Selbst --bestimmung - handelt es sich um einen Akt, der nicht über die Person hinausgeht und somit steht es der Gesellschaft nicht zu darüber zu urteilen.
Dann verstehst du es nicht. Es geht nicht um "Normen", sondern Realität vs. Fantasie. Der Arzt stellt bei deiner Geburt dein biologisches Geschlechts fest. Wenn du Hoden hast, stellt er einfach nur fest, dass dein Mensch bist, dessen Physiologie darauf ausgerichtet ist Spermien produzieren, wenn du eine Vagina hat, dass du darauf ausgerichtet bist Eizellen zu produzieren. Keiner der dazu ausgerichtet ist Spermien zu produzieren, wird je Eizellen produzieren. Das ist eine sachliche Feststellung.
An dieser Feststellung hängt nicht ab wen du lieben darfst, welchen Beruf ausüben darfst, welche Kleidung du tragen darst, ob du Schminke tragen tragen darfst oder sonstwas. Also in welche Weise wird irgendjemand auf Grund des Eintrages auf Grund sein "Moralvorstellung" benachteiligt. Gar nicht. Es geht einfach nur was objektiv gesehen Realität darstellt.
Ein anderes Geschlecht annehmen, sowas gibt es beim Menschen naturwissenschaftlich nicht. Das ist als würdest durch eine Eintragung auf ein Dokument eine neue Körpergröße oder ein neues Alter annehmen.
Du machst also Deine Meinung einzig an anatomischen Merkmalen fest.
Das ist ein bißchen wie mit dem Schwarz-Weiß Denken.
Es gibt Menschen mit Hoden, deren Gesichtszüge aber eher weiblich sind. Manchmal auch die Motorik. Entscheidend ist als was sich ein Mensch wahrnimmt. Das habe ich zu respektieren und ihn nicht regelmäßig im Widerspruch zu seiner Selbstwahrnehmung anzusprechen
"Du machst also Deine Meinung einzig an anatomischen Merkmalen fest."
Damit haben Sie sich doch selbst entwertet. Sie prangern an das man auf Tatsachen und Naturwissenschaften achtet und meinen man solle nicht auf jene sondern auf subjektive wandelnde Gefühle achten. Wow, wie sehr man sich nur ein Eigentor schießen kann, unglaublich.
"Es gibt Menschen mit Hoden, deren Gesichtszüge aber eher weiblich sind. Manchmal auch die Motorik."
Inwiefern relevant? Es gibt Menschen, die männlich sind und feminin aussehen, was ist jetzt der Punkt? Das riecht ein wenig nach "schwule sehen feminin aus und lesbische Frauen wie harte Bauarbeiter.".
"Entscheidend ist als was sich ein Mensch wahrnimmt. Das habe ich zu respektieren und ihn nicht regelmäßig im Widerspruch zu seiner Selbstwahrnehmung anzusprechen"
Derjenige kann glauben zu sein was er möchte, er ist es einfach nicht und das muss derjenige eben hinnehmen. Außerdem kann er ja privat für sich meinen er sei es, daran wird er ja nicht gehindert, er muss nur verstehen das er es faktisch gesehen nicht ist und entsprechend nicht erwarten kann das andere Tatsachen seinem Glauben unterordnen.
zusammengefasst: es soll trans personen ermöglichen, ihren namen und geschlechtseintrag viel barrierefreier ändern zu können. es dauert 3 monate nach antrag, bis es dann gültig ist. den eintrag kann man dann frühstens nach einem jahr wieder ändern, sollte man sich wieso auch immer umentscheiden. das führt nicht zu vergewaltigungen.
beachte bei deinem bild, dass kein zeitraum, ort, oder quelle für diese behauptete statistik genannt wird und genausowenig ein name für diese "feministin".
Ist ja andersrum nicht anders. Objektivität und LGBTQ+, das ist ja beides paradox. Keiner entscheidet über die "Geschlechtsidentität" des anderen, die Frage ist eher, inwiefern das individuelle, subjekte, nicht definierbare Empfinden ein anderen, für mich in irgendeinerweise eine Rolle zu spielen, dass ich mich danach zu richten hätte.
Eindimensionales Denken würde ich eher dir vorwerfen, da du einfach "scharfen Kritikern" eindimensionales Denken vorwirst, ohne sich mit der Kritik auch nur im Ansatz auseinanderzusetzen.