Was bedeutet Wahrheitsanspruch der Religionen?

15 Antworten

Das bedeutet ganz einfach, dass jede Relgion von sich behauptet, es wäre die einzig wahre, alle anderen erfunden und nur ihr Gott wäre der richtige.

Dieser Eindruck entsteht, weil hier bei uns vor allem die abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam herrschen, bei denen das tatsächlich so ist.

Es gab und gibt aber auch eine ganze Reihe von Religionen, bei denen das nicht so war bzw. ist. Oft haben deren Anhänger deshalb völlig friedlich nebeneinander gelebt.

Nur wer meint, die alleinige Wahrheit zu habe ist gefährlich. Egal ob es eine religiöse oder politische Wahrheit ist. Denn damit teilt er die Menschen ein in Wissende und Unwissende, in die, die den rechten Weg gehen und den falschen und so letztlich in Freund und Feind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pastafari

Jede Religion hat eine eigene Wahrheit und Ansicht - und das bedeutet aus subjektiver Sicht gesehen - dass dann die anderen Religionen alle falsch sind - das Grund-Schema ist bei jedem Glauben ähnlich aufgebaut.

Es gibt Gute und Widersacher...

Das ist am Anfang auch ganz in Ordnung, wenn ein Glauben sich abgrenzt - schlimm wird's dann nur, wenn man so intolerant wird, dass man keinen anderen Menschen mehr neben sich akzeptiert - dann passiert es durchaus, dass wegen Glaubensverschiedenheiten Menschen sterben.

Eine Religion hat nicht nur den Anspruch "wahr" zu sein, sondern auch noch die einzig wahre Religion zu sein. Darin liegt ihr Wahrheitsanspruch. Einen solchen besitzt jede Religion - wieso sollte man ihr sonst angehören?

Aus der Hypothese, dass eine Religion wirklich die einzig richtige sei, folgt dann logischerweise auch, dass alle anderen falsch sein müssten.

Antidevil95  04.01.2013, 16:25

und genauso ist es auch

Solange man dabei aber noch eine gewisse Objektivität behalten kann ist daran dann auch nichts Schlimmes - denn darauf baut jeder Glauben auf...

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Jetzt könnte ich drei Seiten alleine über den Begriff 'Wahrheit' verfassen...:-))

Aber sicher willst Du das Problem gar nicht erörtern, deswegen denke ich, kommt Dir dieser Begriff entgegen:

Hypothetischer Realismus

Und der sagt im Kern...Es gibt mindestens eine vom Menschen unabhängige Realität...

Sicher, das ist eine Krücke und ich schäme nicht zu sagen, dass der Glaube eben eine dieser Realitäten ist, nur wird man mir dieses Recht nicht absprechen können, denn es steht mir ja zu...

Beim eigentlichen Wahrheitsanspruch befinden wir uns im theologischen Verständnis, dort gibt es eine bedingte Dogmatik, die sich aber empirisch auf die von Menschen erfahrenen Ereignisse beruft.

In diesem Umfeld, kann man nicht einfach irgendetwas behaupten, sondern muss das theologisch verteidigen, wer das nicht kann oder will, muss sich wohl oder übel dem anschließen was wir gemeinhin als gegeben sehen...

Für die Spötter, die den Beweis der Ursache unseres Glaubens verlangen, sei gesagt, es ist nicht Gott alleine...

pRiot  04.01.2013, 16:13

die sich aber empirisch auf die von Menschen erfahrenen Ereignisse beruft.

Gottesbilder als Erklärung für Phänomene sind demnach genauso sinnvoll wie die Erklärung das sich die Sonne um die Erde dreht, für die Erfahrung des tag- und Nachtwechsels. Reine Empiristik kann nicht zu dieser Wahrheit führen.

Für die Spötter, die den Beweis der Ursache unseres Glaubens verlangen,

Niemand verlangt einen beweis für den ursprung eines persönlichen Glaubens, sondern für Thesen, wie zB das es einen Gott gibt. Das ist etwas ganz anderes.

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Kaimosi  04.01.2013, 16:23
@pRiot

Gottesbilder als Erklärung für Phänomene sind demnach genauso sinnvoll wie die Erklärung das sich die Sonne um die Erde dreht, für die Erfahrung des tag- und Nachtwechsels. Reine Empiristik kann nicht zu dieser Wahrheit führen.

2,1 Mrd. Christen dürften sich in der Ausübung Ihres Glaubens deutlich von denen unterscheiden, die sich lediglich darüber freuen, dass die Sonne am nächsten Tag wieder aufgeht...:-)

Niemand verlangt einen beweis für den ursprung eines persönlichen Glaubens, sondern für Thesen, wie z.B. das es einen Gott gibt. Das ist etwas ganz anderes.

Verlangen kann man eine ganze Menge...aber man muss das Verlangen auch kontrollieren können, nachgeben kann ich Deinem Verlangen nur, wenn ich das auch genauso will, es soll uns doch beiden Spaß machen...^^

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pRiot  04.01.2013, 16:28
@Kaimosi

2,1 Mrd. Christen dürften sich in der Ausübung Ihres Glaubens deutlich von denen unterscheiden, die sich lediglich darüber freuen, dass die Sonne am nächsten Tag wieder aufgeht...:-)

na klar. aber das ist ein Argument ad popouum, das weißt du sicher. Auch viele können sich irren. Die Sonnenanbeter waren auch mal die Mehrheit...

nachgeben kann ich Deinem Verlangen nur, wenn ich das auch will...

natürlich! Der Fall der begründung der eigenen thesen entsteht wohl erst, wenn die These öffentlich vertreten wird, bzw aus ihr Ableitungen vorgenommen werden, die das leben anderer menschen betreffen.

Ich muss meinen Glauben an Chutullu nicht beweisen, vor niemanden, aber wenn ich fordere, dass jeder mensch zur Ehre Chutullus nackt rumlaufen sollte, können andere von mir zu recht fordern mal eine gute Erklärung für die Forderung zu bekommen. ;)

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Kaimosi  04.01.2013, 16:42
@pRiot

Religionsfreiheit meint Freiheit in der Öffentlichkeit...Pressefreiheit innerhalb eines Verlagshauses dürfte einem Journalisten auch nicht genügen...

Du kannst nackt nur dann rumlaufen, wenn Du das öffentliche Ärgernis nicht erweckst, wie supersexy Dein Körper ist, kann ich nicht sagen...An Chutullu kannst Du glauben...auch öffentlich...

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pRiot  04.01.2013, 16:51
@Kaimosi

Ich kann nur keine Chutullu-Steruern erheben, Chutullulogie zum unterrichtsfach machen oder chutullu-Priester durch Steuergeld bezahlen. Dazu brauche ich wohl noch einige Anhänger mehr, denn wir alle wissen doch: was viele glauben ist immer wahr-oder zumindest wahr genug um Autorität zu gewinnen...

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Kaimosi  04.01.2013, 16:58
@pRiot

Richtig...dafür fehlt Deiner Religion die Autorität!

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pRiot  04.01.2013, 17:05
@Kaimosi

Ist es nicht ein erschreckender gedanke, dass ich lediglich Kraft der Zahl meiner Anhänger und der länge meiner geschichte den nächsten Wahrheitsanspruch stellen kann? Chutullu könnte Jesus ablösen! Was sagt das über den Wahrheitsgehalt der Religionen aus?

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Kaimosi  04.01.2013, 17:11
@pRiot

Wie realistisch ist der Versuch, Chutullu auf den ersten Platz zu bekommen?

Soweit brauchen wir auch gar nicht zu gehen, Zeugen Jehovas oder Wicca werden auch nicht zu einer Massenbewegung, dass wird Dir jeder Soziologe erklären können...

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pRiot  04.01.2013, 17:21
@Kaimosi

Wie realistisch ist der Versuch, Chutullu auf den ersten Platz zu bekommen?

ow, scientologen belegen deutlich das selbst der größte Mist ernst genommen werden kann. meine frage ist nicht wie realistisch die eine oder andere Vorstellung von Gott ist, in meinen Augen sind alle gleichunwahrscheinlich, also nimm dir eine die dir zu dem beispiel am besten passt - was sagt die vergänglichkeit von religionen, von mythen der menschheitsgeschichte über den Wahrheitsgehalt von Religionen aus? Die frage geht ja an dich persönlich: unter allen mythischen gestalten, Wesen, Gottheiten, wieso sollte genau die heutige, genau die aus unserem Kulturkreis die wahre sein? (ich bin mir nichtmal sicher, ob du das glaubst). Welchen grund gubt es aus deiner Sicht anzunehmen, dass so ein Zufall eingetroffen ist?

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Kaimosi  04.01.2013, 17:33
@pRiot

Das ist kein Zufall!

2.000 Jahre sind eine gute Zeit, um die Kontinuität zu beschreiben, es gab andere Alternativen und es wird morgen eine neue Alternative geben. Auch der vehemente Atheismus ist eine Alternative, bisher kann ich seine explosive Ausbreitung nicht erkennen...

Wir leben in einer globalen Zeit, da wächst meine Religion und die Einwohner Europas befinden sich quantitativ wie genetisch auf dem Rückzug. 50 Jahre nach vorne geschaut und wir wissen genau, dass es das Christentum noch immer geben wird...

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pRiot  05.01.2013, 10:33
@Kaimosi

Wie kommst du darauf das ein Argument der Beliebtheit irgendetwas belegt? Die Autorität, die das geozentrische Weltbild einmal hatte durch seine Ausbreitung in der gesamten Welt hat nichts darüber ausgesgt, welchen Wahrheitsgehalt diese Theorie hatte. Auch mit all ihrer Auorität, mit all ihren Anhängern und der jahrtausende des bestehens ist sie letztlich an der einen äußeren Realität und Wahrheit gescheitert, dank Menschen die diese erkannt und bewiesen haben.

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pRiot  05.01.2013, 11:14
@pRiot

Das Kreuz mit religiösen Mythen ist, das sie per Definition nicht eindeutig widerlegt werden können(Zahnfee, Gott, Russels Teekanne), was sie vom geozentrischen Weltbild in einem Punkt unterscheidet.

Anthropologisch gesehen stehen und fallen Religionen, mit Blütezeiten, vielleicht mit Renaissance-Zeiten, aber allen vergangenen, großen und kleinen religionen war gemeinsam das sie verschwanden, manchmal schnell manchmal langsam. Da ich keinen Grund sehe, wieso sich das Christentum von anderen Religionen fundamental unterscheiden sollte, hoffe ich eben auf die Zeit...Ich fürchte nur, das bis dahin der nächste große Mythos die Menschen ergreift...

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Kaimosi  05.01.2013, 11:21
@pRiot

Der Beliebtheit?

Das Bekenntnis zu Gott erfordert schon etwas mehr. Vergessen wir bitte nicht, dass es immer Verfolgungen von Christen gegeben hat, das hat sie in der Anfangsphase genauso wenig aufgehalten wie es das heute tut. Selbst auf dieser Page wird man ständig gemobbt und verspottet, warum bekennen sich trotzdem User ganz offen dazu?

In einer Geschichte von mehr als 2.000 Jahren immer wieder die richtigen Antworten auf das Zeitgeschehen zu haben, ist das Geheimnis dieser Religion, Dinge wie das geozentrische Weltbild kamen ja auch aus der Mitte der Kirche, die das eigentlich bekämpfte, langfristig richtet sich die Religion immer nach Ihren Anhängern...

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NinetiesResult  04.01.2013, 19:33

Was soll man da denn alles so schreiben können zu dem Wort 'Wahrheit'?

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DarkSepia  04.01.2013, 22:32

Was hat Religion mit hypothetischem Realismus zu tun? Treffender wäre eher selektiver Emotionalismus.

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Kaimosi  04.01.2013, 23:37
@DarkSepia

:-))

Wenn es eine Maßzahl für sinnentleerte Phrasen gebe, würde man sie nach Dir benennen...

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Weil keine Wahr ist!

  1. Religionen können nichts beweisen sondern behaupten nur ohne Belege.
  2. Deswegen muss man daran glauben damit es an Bedeutung gewinnt. (Gras IST grün ob man daran glaubt oder nicht)
  3. Glaubt man nicht daran, haben Regionen auch keinen Einfluss auf einen.
  4. Religionen behaupten, dass ihr Glaube der Realität entspricht
  5. Es gibt viele Religionen

Da es viele Religionen gibt (5), die alle behaupten sie würden der Realität entsprechen (4) und keine hat einen Beweis für diese Behauptungen (1), dann entspricht keine der Realität, denn als „real“ wird etwas bezeichnet, das keine Illusion ist, und nicht von den Wünschen oder Überzeugungen eines Einzelnen abhängig ist (2 / 3).

LG