Was bedeutet performatives Potential?
Kann mir jemand den Begriff performatives Potential erklären? Mir geht es konkret um das Wort performativ, das mir einfach gar nichts sagt.
Nachdem ich jetzt einige Zeit gegooglet habe, konnte ich nur herausfinden, dass das wohl ein Begriff aus der Sprechakttheorie ist, der einen besonderen Zusammenhang zwischen Sprechen und Handeln bezeichnet, nämlich eine Handlung die durch das Sprechen selbst geschieht, also z.B. "Ich gratuliere dir."
Das hat allerdings leider mit dem Kontext in dem ich darauf gestoßen bin nichts zu tun. Hier geht es nämlich um Architektur bzw. Raumwahrnehmung. Dort steht: "Das performative Potential in Bezug auf die Ko-präsenz von Architektur und Nutzer." Darauf kann ich mir einfach keinen Reim machen.
Was ist nun damit gemeint?
3 Antworten
Das ist Wortgeklingel, das rotmarder meiner Ansicht nach korrekt entschlüsselt hat.
ganz genau. so drücken sich menschen aus, die gebildet klingen wollen, aber im grunde nicht viel zu sagen haben oder zumindest keinerlei gefühl für sprache und ihre schönheit haben. wenn sie was zu sagen hätten, würden sie normales deutsch verwenden, das jeder einfache mensch verstehen kann und das unter die haut geht.
Das ist dummes Gesabbele, das sich selbst widerspricht. Performanz ist die dargebotene Leistung und Potential ist die mögliche Leistung. Offensichtlich war da jemandem die Plattheit der eigenen Aussage bewusst und er hat versucht, ein bisschen Glitzer über seine Trivialitäten zu streuen.
Welche dargebotene Leistung soll Architektur denn haben? Sie soll funktionieren. Was die Blubbernase zum Ausdruck bringen wollte, war wohl: „Das Gebäude hat für den Nutzer eine mögliche Funktion.“ – Boah, Wahnsinn!
Danke Anna.
Du sagst genau das, was ich gesagt hätte, wenn ich die Blubberblase aufgestochen hätte.
Der Begriff ist aus der Bildenden Kunst entlehnt, in der es in der modernen > Aktionskunst die Form der "Performance" (engl.) gibt, eine Verknüpfung von Bildender Kunst und Theateraufführung. In diesem Sinne "führt sich" die Architektur im öffentlichen Raum auch selbst auf, stellt sich als Form, Material und Ausdruck dar.
Die "... Ko-präsenz von Architektur und Nutzer" meint, dass sowohl das Gebäude als auch der Auftraggeber, die beherbergte Firma oder die Beschäftigten sich gleichzeitig selbst darstellen.
Ja, genau diesen Eindruck macht im Grunde der ganze Text auf mich. :( Danke für die Antwort.. dann werde ich den Ausdruck wohl einfach so wie er da steht auswendig lernen müssen.