Was bedeutet dieses Zitat für euch? Was stellt ihr euch darunter vor?
„Die Baukunst soll ein Spiegel des Lebens und der Zeit sein.“
- Walter Gropius
Ich muss nach den Ferien in Geschichte über das Bauhaus halten. Mit diesem Gedicht möchte ich die Präsentation starten und dazu möchte ich verschiedene Sichtweisen auf das Zitat einfügen.
Es wäre nett wenn ihr euch kurz die Zeit nehmt und darüber überlegt :)
Lg
4 Antworten
Dieses Zitat zeigt, wie Walter Gropius die Fortentwicklung der Architektur nach dem 1. Weltkrieg sah. Den sie muss sich der Zeit und den Umständen nach dem Weltkrieg anpassen und vorallem Gebäude Schaffen die gegen die Wohnungsnot vorgehen. Zudem musste man sich von Vergangenen Elementen der vorherigen Stile trennen. Dies Geschah besonders mit dem entfernen der Ornamente diese sah er als nicht mehr Zeitgerecht an. So war das Bauhaus vorallem zu beginn ein radikaler Bruch mit vorherigen Stilen. Das Ziel von Walter Gropius war es mit diesem Zitat auch das Bauhaus recht zu fertigen und diese radikale änderung in der Architektur zu begründen.
Nicht viel, denn der Name Gropius ist der einer berüchtigten Berliner Siedlung (z. B. aus Christiane F.), einer Satelitenstadt, die viel Unheil und Misstände gebracht hatte. So zu leben, beeinflusst negativ.
Die Frage ist also: Wäre das genauso gewesen, wenn das Wohnumfeld in Ordnung gewesen wäre? Bestimmt hier die Epoche die Architektur oder umgekehrt, d. h. eine menschenverachtende Architektur schafft eben Sieldungen, die eher an Zahnweh erinnern.
Gut, ich bezog mich auf diese Wohnblocks der Satelitenstädte, die allgemein und in jeder Stadt auch eine hohe Zahl an Selbstmorde mit sich brachten und als Sinnbild von Hoffnungslosigkeit galten. In manchen Ländern hat man diese sogar wieder dem Boden gleichgemacht.
Dabei beziehe ich mich auf gleichförmige Hochhausbauten der Satellitenstädte allgemein und habe eben Gropius mit der Siedlung in Verbindung gebracht.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was er sonst noch so plante, aber es war das Sinnbild der Hoffnungslosigkeit im Buch Christiane F der frühen 80er.
Von daher meine Meinung(!). Das ist keine Doktorarbeit ;-)
Zahnweh bekomme ich eher bei der typischen Bauweise aus der NS-Zeit. Da stehen bei uns trotz vielfacher Zerstörung während des WK2 für mein dafürhalten noch viel zu viele rum.
Aber auch damit hat Gropius nichts zu tun. Ab 1934 lebte er in GB und später in den USA.
Dann such den mal auf Google. Der hat wirklich sehr schöne Fabrikgebäude gemacht.
Das bedeutet, dass jede Zeit andere Herausforderungen an die Baukunst hat. In den 60ger-Jahren waren es eher Betonbauten, später fand man wieder zu individuelleren Wohnformen zurück.
In manchen Städten sind Hochhäuser an der Tagesordnung, weil es Platzprobleme gibt, in anderen wiederum sind Reihenhäuser angesagt.
Die Architektur muss sich an die Rahmenbedingungen der Wohnregion und die Bedürfnisse der Bauherren anpassen und ist somit ein Spiegel der jeweiligen Zeit.
"Jede Epoche hat ihre Architektur"
Dass aus der "Gropius Stadt" später ein sozialer Brennpunkt wurde, kann man nun wirklich nicht Gropius zur Last legen.
Ob einem der Baustil von Gropius in den 50ern und 60ern gefällt oder nicht, ist eher nicht relevant. Was soll daran jetzt menschenverachtend sein? Sein Stil resultierte wohl eher aus der Wohnungsnot, die durch die Zerstörungen während des WK2 herrschte.