Was ändert sich, wenn man die Welt als "Produkt des Zufalls", als "ewig" oder als "Schöpfung Gottes" betrachtet?

5 Antworten

Hallo thm123,

zunächst müssten wir sagen, was wir unter der "Welt" verstehen. Historisch war da gerne die eigene Umgebung, die sich dann auf unseren Planeten ausgedehnt hatte gemeint. Heute dürfen wir unter der "Welt" alle möglichen Universen, sogar die Raumzeit selbst, betrachten.

Wir können zwar unser Universum immer mehr physikalisch modellieren, erreichen damit aber nicht die Ursache, sondern nur eine in unserer Welt darstellbare unmittelbare Wirkung. Die Ursachen kann systematisch wie zufällig sein - und das können wir nicht einmal sagen.

Wenn wir mehrere Universen betrachten, ist denkbar, dass es in jedem Universum unterschiedlichen Naturkonstanten geben könnte. Es ist aber auch zu vermuten, dass diese Konstanten über alle Universen universal sind, einem noch nicht versteh- oder denkbaren Konzept folgen.

Wenn wir über unser Universum und auch über unsere Raumzeit hinausschauen, können wir plausibel eine Zeitlosigkeit, die dann auch eine Prozesslosigkeit mitbringt, vermuten. Es wäre "alles" ewig, wenn auch in der Raumzeit durch was auch immer und immer wieder begrenzt.

Wäre unser Welt engineered - quasi eine Art Matrix und damit eine Schöpfung - stellt sich die Frage nach der Welt der Betreiber oder Schöpfer der Matrix. Wir sind dann wieder da, wo wir waren. In dem Moment erscheint der Schöpfungsansatz absurd, denn für irgendeinen Betreiber irgendeiner solcher Matrix würde er nicht gelten.

Unter den drei in der Fragestellung angeführten Alternativen würde - wie angedeutet - nur die Sichtweise auf die Welt oder eine Beschreibung anders sein, aber die Welt selbst nicht zu charakterisieren.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:Hobby

Aus christlich-biblischer Sicht steht dazu z. B. im Neuen Testament:

  • "Weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat; denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben. Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleich" (Römer 1,19-23).

Alle drei genannten Varianten sind auf verschieden starke Weise falsch.

Es hängt von seiner Weltsicht ab, welche davon für den Betrachter zutreffend und wahr erscheint.

Wer die Welt als "gottgegeben" betrachtet, dürfte oft weniger daran interessiert sein, Dinge zu ändern oder zu hinterfragen, da ja seiner Meinung nach ein wesentlich kompetenterer "Schöpfer" alles unter Kontrolle hat und "schon weiß, was er tut".

Auch "Zufall" ist eine fragwürdige Wortwahl. Als Zufall bezeichnen wir unvorhersehbare Ereignisse, wenn wir es unterlassen, Kausalketten intensiv und lange genug zu untersuchen. Das rückt Ereignisse in die Nähe von Begriffen wie "Schicksal", womit man eingesteht, sowieso nichts tun zu können, weil es irgendwie vorherbestimmt ist, dass es so läuft.

Es ändert sich Vieles.

Wenn man die Welt/die Natur als "Schöpfing" irgend einer "Gott" - heit ansieht hat man sich bereits aus der "gott" - losen Realität entfernt und ist in einer Phantasiewelt unterwegs welche mit unsichtbaren imaginären Phantasiefiguren bevölkert ist.

Das hindert daran reale Erkenntnis zu gewinnen, da die Phantasiewelt mit ihren " omnipotenten Göttern " den Blick auf die Realität vermindert.

Wäre die Welt ein „Produkt des Zufalls“, dann würde zwangsläufig alles den berühmten Bach runtergehen. Denn der Zufall ist nicht konstruktiv, sondern destruktiv.
Beispiel: ein altes Auto, das man im Urwald abstellt, wird sich nicht zu einem Lamborghini weiterentwickeln. Es wird zerfallen und irgendwann nicht mehr da sein.

Ist das Universum jedoch die „Schöpfung Gottes“, dann darfst Du davon ausgehen, dass Gott sich seine Schöpfung nicht zerstören lassen wird. Im Gegenteil! Er wird aktiv eingreifen, um seine Schöpfung zu erhalten. Gott wird „die vernichten, die die Erde zerstören“ (Offb. 11:18).

Er sorgt dafür, dass die Erde ewig erhalten bleibt (Psalm 104:5), und dass sie ewig von friedliebenden Menschen bewohnt wird:

“Die Gerechten werden die Erde besitzen und für immer auf ihr leben.“ (Psalm 37:29)

666Phoenix  18.12.2020, 12:49
  • dann würde zwangsläufig alles den berühmten Bach runtergehen. 

Das gibt es wohl noch nicht??

Wir (die Menschen) arbeiten doch aktiv dran. Und dein lächerlicher Gott schaut freundlich interessiert zu! Auch sein Sohn lümmelt untätig an der rechten Seite seines Papas rum und wartet auf diesen "Bchsturz"!

Die Menschheit wird genau so zufällig untergehen, wie sie entstanden ist! Und kein Gott wird das verhindern (wollen).

Wetten?

Das werden wir beide aber (hoffentlich!) nicht mehr erleben!

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