Warum wird man als Lehrling/Azubi schlecht behandelt? Zahnarzt?

3 Antworten

Dann hast du den falschen Ausbildungsträger, denn gewöhnlich wird man respektvoll und normal behandelt.

Vielleicht hast du auch nur die falschen Vorstellungen über deine Tätigkeit. Putzen und aufräumen gehört selbstverständlich dazu.

Und ja, du bist natürlich der unterste der Hierarchie. Ja, Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Du bist der entbehrlichste, wenn es darum geht, ob einer den Betrieb verlassen kann. Trotzdem muss natürlich der Ton stimmen.

Das hat nichts mit deinem Abschluss zu tun. Das ist nun mal so, wenn man lernt.

Aber scheinbar hast du das selbe Denken, wie angeblich deine Vorgesetzen. Oder warum meinst du, dass eine Putzkraft eine schlechtere Behandlung verdient als du oder andere Menschen?

sarahsary 
Fragesteller
 31.10.2018, 19:27

ich sehe das bei meine kollegen die auch eine ausbildung machen. Sie laufen hin und her und wehe man ist nicht sofort da in paar sekunden wenn der chef schreit oder die kollegen. in der ausbildung verdient man nicht viel aber man muss ja nicht wie dreck behandelt werden. Ich glaube das die anderen kollegen auch so früher behandelt wurden und jetzt wollen sie zeigen wie sie behandelt wurden.

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Rendric  31.10.2018, 21:07
@sarahsary

Als Azubi musst du doch deinen Kollegen eh an den Fersen kleben. Es gibt wohl wenige Aufgaben, die in einer Praxis alleine verrichtet werden. Meistens ist man doch mit dem Zahnarzt im Behandlungszimmer oder bei der Dokumentation. Wo bist du dann also, wenn dich deine Kollegen suchen müssen? Wenn der Chef schreit, dann hast du sicherlich eh schon einiges verkehrt gemacht. Sonst würde ein normaler Mensch ja nicht schreien.

Nein, aber immerhin gibt es bereits Ausbildungsgehalt und du musst keine Schulgebühren zahlen. Das war vor einigen Jahren auch noch anders. Den heutigen Azubis geht es eigentlich richtig gut - nur sieht das natürlich keiner.

Glaub mir, Ausbildungen vor einigen Jahren waren noch härter, auch im Umgangston.

Aber ich werde das Gefühl weiterhin nicht los, dass du auch nicht gerade die richtige Einstellung zu deinem Beruf und zu Menschen hast.

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boiteschema  10.06.2019, 01:48

Aber Azubis sind doch so gut wie unkündbar?

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Rendric  10.06.2019, 14:48
@boiteschema

Was hat das mit der Frage zu tun? Oder mit der Antwort? Auch Azubis haben eine Probezeit und können in der Phase ohne Angaben von Gründen mit der entsprechenden Frist entlassen werden.Später ist es schwieriger, da es einen Grund braucht, aber längst nicht unmöglich. Tatsächlich unkündbar ist niemand. Bei entsprechenden Vergehen kann man auch Schwangere, Kranke und Beamte entlassen.

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boiteschema  28.06.2019, 22:47
@Rendric

Ich muss wohl irgendwie verrutscht sein. Eigentlich wollte ich fragen, in wiefern waren Ausbildungen früher härter?

Außerdem zahlte man doch nur für solche Ausbildungen ein Schulgeld, die nur theoretisch erfolgen, oder?

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Rendric  28.06.2019, 23:07
@boiteschema

Ich will nichts pauschalisieren. Auch frühere Ausbildungen können gut oder besser gewesen sein. Aber es gab nicht immer einheitliche Regelungen zum Ausbildungsinhalt. Viele Betriebe nutzten Azubis als billige Arbeitskräfte. Sie durften putzen und Kaffee kochen, also Dinge, die meistens nichts mit der Ausbildung an sich zu tun haben und das war damals noch nicht verboten. Ein Lehrling hatte zu springen für jeden Mitarbeiter, dazu zählte auch das "private" Einkaufen in der Arbeitszeit.

Er hatte wenig Rechte, dafür einige Pflichten. Viele Betriebe hatten nicht mal einen Ausbilder oder Zeit dafür, tatsächlich etwas praktisch zu vermitteln (dabei hat sich die Zeitfrage heute eher mehr verschärft).

Ausbildungsgehalt gab es gar nicht oder war ein minimales Taschengeld. Je nach Beruf wurde das Schuldgeld durch geförderte Plätze vom Staat übernommen, oder selbst gezahlt. Daran hat sich nichts geändert. Aber eben daran, dass Azubigehälter mittlerweile sehr nahe an ausgelernten Gehälter ist bzw oftmals sogar gleich, wenn man es auf Vollzeit hochrechnen würde (die Zeit in Berufsschulen eben ausgenommen).

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boiteschema  28.06.2019, 23:13
@Rendric

Naja, aber heute ist das ja auch noch oft so, dass man für niedere Dienste verwendet wird, auch wenn inzwischen etwas anderes auf dem Papier steht, gesetzlich. Auch heute gibt es Betriebe, die nicht richtig ausbilden, keine richtigen Ausbilder haben, usw.

In welchen Berufen gab es denn bitte kein Ausbildungsgehalt? Arbeiten für umme? Auch heute ist doch die Ausbildungsvergütung oft sehr niedrig, ich denke nicht, dass sie früher relativ gesehen, niedriger war. In den wenigsten Berufen verdient man schon so viel wie ein Ausgelernter. Meist ist doch die Vergütung so um die 500 Euro netto, das ist doch nicht viel.

Die Schulen sind doch staatlich, was für Geld muss man da bezahlen? Von was für einer Zeit redest du eigentlich? Kurz nach Kriegsende?

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Rendric  28.06.2019, 23:25
@boiteschema
  1. Ausbildungsbetriebe, die keinen Ausbilder haben, verlieren sehr schnell ihre Lizenz zum Ausbilden.
  2. Betriebe, die ihren Azubis Aufgaben geben, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben, verlieren sehr schnell ihre Lizenz. Betriebe werden mittlerweile geprüft: von den Kammern, von Kontrolldiensten, mindestens haben die Berufsschulen Einblick in die Praxis und können das Geschehen weitermelden.
  3. Azubis, die sich sowas gefallen lassen... ach ich weiß auch nicht, was mit denen dann nicht stimmt.
  4. Es gibt einige private Ausbildungen: alle Therpeutenausbildungen, Rettungssanitäter... sind oftmals noch kostenpflichtig. Alle schulischen Ausbildung sind ohne Gehalt. Erzieher bekommen demnach auch keinen Lohn.
  5. Dann rechne das mal hoch. Der Verdienst in der Pflegeausbildung entspräche mittlerweile dem Gehalt eines Ausgelernten. Mit 500 Euro netto kannst du dich sehr glücklich schätzen. Das sind ca 800 Euro brutto. Das haben viele Handwerksberufe heute noch nicht. Und was willst du bitte noch mehr haben? Bedenke, dass Azubigehalt immer noch als Aufwandsentschädigung/ Taschengeld gedacht ist. Unser System sieht nicht vor, dass ein Azubi damit seinem Lebensunterhalt bestreiten müsste. Man geht davon aus, dass Azubis im Elternhaus leben, oder von den Eltern finanziert werden. Erst wenn das nicht geht, stehen staatliche Hilfen zur Verfügung.
  6. Auch heutige Schulen zur Ausbildung von Pflegekräften sind nicht staatlich. Ausbildungsträger sind oftmals DRK, AWO, Caritas, Diakonie, usw. Es gibt aber Landesgeförderte Plätze und da Pfleger gesucht sind, reichen diese auch soweit aus, dass kaum einer noch seinen Schulplatz selbst bezahlen muss. In den Jahrgängen vor mir, hat es meistens noch 1-3 Schüler getroffen, die Selbstzahler waren. In der Therapeutenausbildung sind es mitunter noch alle Schüler. Im Handwerk werden die Schulen wohl von den Betrieben finanziert.
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boiteschema  28.06.2019, 23:39
@Rendric

zu 1.Es gibt auch solche, die offiziell einen, der sich aber kaum kümmert.

zu 2. Gerade in der Gastronomie kann man weitgehend immer noch machen, was man will. Die IHKs erteilen äußerst selten und äußerst ungern Strafen wie Lizenzentzug usw.

zu 3. Nicht jeder hat eine Alternative in petto.

zu 4. Ich meinte aber die betrieblichen.

zu 5. Es ist nicht weit von dem Gehalt eines Ausgelernten entfernt, aber auch nicht die gleiche Höhe. Im ersten und zweiten Lehrjahr schon gar nicht. Und außerdem macht man ja auch fast schon alles, was die Ausgelernten auch machen.

Was sind heute 500 €, die Inflation galoppiert eh, viele Azubis brauchen bzw. haben schon ein Auto, das macht locker 200-300 Euro im Monat, was bleibt da noch viel? Zum Glück gibt es noch die paar Groschen Kindergeld, ansonsten sähe es wirklich mau aus.

Wieso nur Aufwandsentschädigung, wenn man doch schon regulär arbeitet? Es sollte den gleichen Lohn für die gleichen Arbeiten geben. Am besten wäre es, wenn der Mindestlohn auch schon für Azubis gelten würde. Viele Azubis müssen für ihren Beruf umziehen und können daher nicht mehr bei ihren Eltern wohnen. Und bei vielen Berufen liegt die Berufschule immer weiter entfernt, es gibt viele Berufe, für die gibt es in der ganzen Bundesrepublik nur einen Standort, skandalöserweise. Es werden immer mehr Berufsschulen zusammengelegt.

zu 6. Bei uns werden die Pflegerinnen an der regulären BBS ausgebildet, zumindest seit ein paar Jahren. Handwerksberufe werden ebenfalls auf den staatlichen Berufsschulen gelehrt, von daher zahlt das der Staat.

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Denkst du du darfst an den Zähnen arbeiten? Das darfst du nicht ohne irgend einen Titel.

sarahsary 
Fragesteller
 31.10.2018, 19:29

Nee darf ich nicht. Ich kann mich strafbar machen :O

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Donnerschlag, das ging aber schnell: vor zwei Tagen erst beworben, dann sofort eine Zusage bekommen und heute schon gearbeitet und die Nase voll. - hab mir gerade dein Profil angeschaut---

Ich glaube dir kein Wort....

sarahsary 
Fragesteller
 31.10.2018, 19:28

Musst eh nicht. Es gibt heutzutage beschissene zahnärzte die die lehrlinge ständig wechseln .

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