Wie finde ich eine Ausbildung im Handwerk ohne dort dann als Sklave behandelt zu werden?

12 Antworten

Ich kann deine Frage sehr gut verstehen. Leider ist die Antwort: Es gibt wohl kein Rezept, außer der Handwerks-Betrieb gehört einem deiner nahen Angehörigen oder Bekannten oder notfalls über Freunde. Die müssten mit dir anders umgehen, als mit einem Dritten/völlig Fremden.

So gut wie kein Mensch an deutschen, staatlichen Schulen und anschließender Ausbildung/Meisterprüfung hat je gelernt, menschlich miteinander umzugehen. Es hängt vom Individuum ab, ob er bestimmte Prinzipien hat oder nicht. Und da wir leider in unserem so "hoch entwickeltem" Land uns zum homo oeconomicus degeneriert haben, ist das Verhalten vom Vorgesetzen zum Angestellten entsprechend, wie in den meisten Berufen.

Richtig traurig wird es für die meisten, die nicht ihr eigener Chef oder Teil-Inhaber eines Betriebes werden, wenn sie merken, dass bis zum Ende der Berufsausübung sich am Gefühl wie ein "Sklave" behandelt zu werden, sich kaum was ändert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Als Azubi im Handwerk wirst du schon für deine Vergütung auch arbeiten müssen. Das sind zwar anfangs nur "Handreichungen", aber spätestens in zweiten Ausbildungsjahr, kannst du auch selbständig, Aufträge erledigen.

Mit deinem abgebrochenen Studium kannst du nicht punkten. Da bekommst du nur zu hören. Gut, dann erklären wir dir das mal LANGSAM

Also als Azubi muss man halt sozusagen auch mal die Drecksabreit machen, das gehört halt dazu.

Und dass es auf dem Bau mal etwas härter zugeht, ist bekannt. Sensibel sollte man da nicht sein.

Ein Azubi, der sich zu fein für "niedere" arbeiten ist, ist bei den Kollegen ganz schnell unten durch.

manu435 
Fragesteller
 12.05.2020, 11:49

Klar gehört Putzen und schleppen dazu. Keine Frage aber es geht mir ja darum, wie man mit mir umgeht. Wenn man schon als chef oder Ausbilder davon ausgeht, dass ich ein billiges Mädchen für alles bin (Putzen und Schleppen) dann macht mich das Sauer. Ich werde halt schnell Sauer wenn ich den Grund nicht sehe wofür man mich so zusammenscheißen muss. Mir zu sagen das ich was falsch gemacht habe ist ja okay darüber freue ich mich, denn aus Fehlern lernt man ja bekanntlich, aber was lerne ich wenn man mich dann so zusammenscheißt?

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Och Mensch, was bist du nur für ein armes Pflänzchen.

Als Azubi verrichtet man oft die "niederen" Tätigkeiten. Warum: Weil man die einfacheren Sachen fehlerfrei ohne Aufsicht machen kann und diese Dinge auch erledigt werden müssen. Lernen tut man dabei auch was.

Als Azubi macht man Fehler, schließlich lernt man die Tätigkeit auch noch. Trotzdem hat man sich für seine Fehler zu verantworten und die Kritik anzunehmen. Und wenn der Meister dabei dann mal lauter wird liegt es entweder daran, weil der Azubi es zum x-ten mal wieder falsch gemacht hat trotz ausführlicher Erklärung oder weil der Azubi einfach Faul ist und meint, sich nichts sagen lassen zu müssen.

Du wirst egal was du machst überall mal auf Widerstand stoßen und dir Kritik mal sachlicher und mal lauter anhören und gefallen lassen müssen. Lerne damit umzugehen, sonst kommst du im Leben nicht weiter.

Ich fürchte, dass Du möglicherweise aus dem Satz „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ noch nicht deutlich genug verinnerlicht hast und es Dir ggf. an Durchhaltevermögen mangelt. Niemand kann voraussehen, wie und in welcher Branche und welchem Betrieb das Arbeitsklika so oder so sei. Die Regeln für den Umgang miteinander können in größeren oder kleinen Betrieben gut oder schlecht sein, das weiß niemand vorher. Fakt ist: eine abgeschlossene Ausbildung ist Gold wert. Und dafür lohnt es sich auch etwas aushalten zu können, was einem mal nicht gefällt. Das wahre Leben ist kein Ponyhof und Einhörner aus rosa Zucker kommen nicht des Weges...