Warum werden Azubis im Handwerk schlecht behandelt?

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....Du solltest mit dem Chef sprechen, ob nicht die Möglichkeit besteht, mit einem anderen Kollegen mitzufahren. Sollte diese nicht gegeben sein oder der Chef sich querstellen, hast Du durchaus die Möglichkeit, Deine Ausbildung in einem anderen, freundlicherem Betrieb fortzusetzen. Die zuständige Handwerkskammer würde Dich meines Wissens nach dabei unterstützen. Nun ja, wenn die Problematik natürlich ist, dass Du in diesem Fall eine deutlich längere tägliche Fahrt zur Arbeit in Kauf nehmen musst, könnte ich verstehen, dass Du davor zurückschreckst. Aber (auch wenn es "nur" während der Ausbildungszeit ist) jeden Morgen mit Bauchweh dort hinzugehen kann auch nicht die Lösung sein.

Hi, Leider ist es öfter so und nicht nur als Asubi !! Auch als ausgelernte/er !!

Habe leider in der Ausbildung 80% solche Leute gehabt nicht nur Geselle sondern die Cefs haben einen Behandelt wie der letzte Dreck !! In der Berufschule wurde ich Regelrecht gemobbt weil ich eine von 2 Frauen war die die Ausbildung als Gartenbaufachwerker gemacht haben !

Und weil es bei manchen Menschen ( nicht alle) einfach noch nicht angekommen ist das man sich als Frau auch für Technische Bereiche Interssiert!!

Und es sieht sichs durch das ganze Berufsleben! Leider !!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Servus, Ex-Handwerksazubi Jahrgang 2020 hier.

Ein Ausbildungsbetrieb muss sich fragen, weshalb er ausbildet. Da gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Man hat für drei bis vier Jahre billige Arbeitskräfte. Die können fachlich zwar nicht so viel, aber dafür erledigen sie die "sonstigen" Aufgaben (bspw. Dinge von A nach B bringen). Was danach mit denen passiert ist egal, man kann ja wieder neue Azubis einstellen.
  2. Man investiert drei bis vier Jahre Geld in Menschen, die einem in dieser Zeit nichts zurückgeben können. Dann hat man aber gut ausgebildete Fachkräfte, die auch gut zum Unternehmen passen.

Wir sind uns einig, dass Option 2 für die Azubis die deutlich bessere Option ist. Leider braucht es dafür dedizierte Ausbildungsabteilungen, und die kann sich ein kleiner Familienbetrieb einfach nicht leisten. Da ist man auf Menschen angewiesen, die mit anpacken und "nebenbei her" lernen. In großen Unternehmen ist das schon eher möglich, auch finanziell und von den Räumlichkeiten her.

Man könnte diesem Dilemma entgehen, indem man die Ausbildung in kleinen Betrieben zentralisiert. Da gibt es auch schon einige Modelle, die ich kennenlernen durfte. Das sind dann Unternehmen, die gezielt nur eine Ausbildungswerkstatt betreiben und diverse Kurse anbieten, welche die Ausbildungsbetriebe bezahlen und ihre Azubis dorthin schicken können. Um sie dennoch in den Betrieb eingliedern zu können, gibt es regelmäßig auch Praxisphasen, in denen sie im Betrieb ganz normal mitarbeiten. Dieses Modell dürfte in der Zukunft die Ausbildung in kleinen Betrieben nach und nach ersetzen und die von dir angesprochenen negativen Beispiele obsolet machen. Aber bis das dann wirklich flächendeckend soweit ist...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Tuedelsen  10.08.2023, 10:49
Leider braucht es dafür dedizierte Ausbildungsabteilungen, und die kann sich ein kleiner Familienbetrieb einfach nicht leisten. Da ist man auf Menschen angewiesen, die mit anpacken und "nebenbei her" lernen. In großen Unternehmen ist das schon eher möglich, auch finanziell und von den Räumlichkeiten her.

....das sehe ich etwas anders! Gerade in kleinen Betrieben, wo eventuell der Meister noch mitarbeitet, lernt man unheimlich viel. Wichtig jedoch ist, dass der Azubi weder als billige Arbeitskraft missbraucht wird noch als " unfähiger Ballast" empfunden wird und man ihn das auch so spüren lässt.

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Das geht nicht nur Azubis so - der z.T. grobe Umgang von Vorgesetzten zieht sich durch alle Ausbildungsbereiche. Auch Studenten werden ausgebeutet, zurechtgewiesen, kritisiert, vorgeführt und mit Arbeit überschüttet.

Selbstverständlich musst du dir nicht alles gefallen lassen, dir steht es frei auch Grenzen zu setzen. Grundsätzlich aber ist die Zeit eine ganz Vorbereitung auf das Arbeitsleben.

Dann rede mit dem Chef darüber? Ihr werdet doch bestimmt mehr Mitarbeiter haben als 1er.

Ich habe selbst eine Handwerkliche Ausbildung gemacht und ich hatte nicht solche Probleme die du hier beschreibst.

Klar gab es mal Tage wo man sich dachte .., aber das ist überall so.

Azubis machen auch arbeiten wofür sie eigentlich nicht da sind, aber das gehört halt dazu.