Warum wird Gendern nicht abgeschafft?

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Das ist wohl dasselbe, als wenn man Kindern ihr Spielzeug wegnehmen will. Eine Minderheit, die aber das Sagen hat, klammert sich daran fest. Die Sprachgewohnheiten des größten Teils der Bevölkerung sind dabei egal, sie sollen durch ständige Wiederholung "überzeugt" werden. Dabei waren beim generischen Maskulinum bereits seit Jahrhunderten alle gemeint (auch Kinder), aber eine kleine Gruppe bestreitet das vehement.

Das zeigen auch die heftigen Reaktionen der Grünen und Teile der SPD auf dieses Spottlied:

(36) Genderpolizei - YouTube

Claud18  19.02.2023, 00:00

Danke für den Stern!

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Mal abgesehen davon, dass dir in unserer freien Demokratie keiner befehlen kann zu gendern, ist die staatliche Unterstützung von Forderungen von Minderheiten ein häufig auftauchendes Phänomen. Es kommt eben nicht darauf an wie viele, sondern wie laut. Ich sag nur „Querdenker“.

MyMiniMedie6th  09.02.2023, 21:15

Weil Frauen auch eine Minderheit sind.

Wer ist hier laut? Die LGBTQAIPNO+ Commumity ist ja wohl sehr laut, autotitär und respektiert keine gegensätzliche Meinungen. Sehe ich zumindest in diesem Forum, wo man mir vorschreiben will ich solle gefälligst Transfrauen als Frauen anerkennen.

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vertikaldenker  09.02.2023, 22:03
@MyMiniMedie6th

Ich wüsste nicht was gendern jetzt mit Frauen zu tun hat. Dabei geht es überwiegend um diese sozialen Geschlechter. Und die Verfechter dieser Ideologie sind deutlich in der Minderheit, und sehr laut.

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PennyLane925  30.10.2023, 23:17
@MyMiniMedie6th

Naja die meisten Frauen zählen sich allerdings nicht zu denjenigen die Gendern fordern. Also hat vertikaldenker hier schon recht wenn er von einer Minderheit spricht, denn es sind halt nur wenige Frauen und Männer die das fordern.

Und was Transpersonen angeht: Wenn ein Mensch in einem falschen Körper geboren wurde (Transsein beginnt übrigens schon im Mutterleib) was soll der Mensch denn dann machen? Du nimmst eine Person als Frau/Mann wahr aber die Person muss doch selbst wissen welchem Geschlecht sie zugehörig ist. Es gibt übrigens auch biologische Frauen (das sind Frauen die mit einer Vagina geboren wurden) die sich als Frauen sehen aber als Männer wahrgenommen werden nur weil die Gesellschaft ein bestimmtes Bild im Kopf hat wie eine Frau ausszusehen hat. Schon paradox das du es als ein "aufzwingen" bezeichnest wenn eine Transperson sich dir outet und von dir als Frau/Mann wahrgenommen werden möchte, gleichzeitig aber du deine Wahrnehmung deinen Mitmenschen aufzwingen willst weil du forderst das sie sich nach DEINER Wahrnehmung richten sollen. Als was bezeichnest du dich? Mann oder Frau? Ich könnte dir dein Geschlecht genauso absprechen und von dir fordern das du dich gefälligst meiner Wahrnehmung unterorden sollst. Würde dir garantiert nicht gefallen.

Hinzukommt: Was machst du denn dann bei Menschen die beide Geschlechter haben? Als was nimmstdu die wahr?

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MyMiniMedie6th  31.10.2023, 05:20
@PennyLane925

Das ich eine Transperson als ihr gewähltes Geschlecht wahrnehmen soll nusst du mir erstmal definieren.

Für sich anerkennen und der Person gegenüber sich mit dem entsprechenden Respekt begegnen in dem man sie mit den entsprechenden Namen, Pronomen, insofern es keine erfunden sind, ist etwas anderes, alls dass man gezwungen wir für sich zusagen ein Mann ist vür dich gefälligst eine Frau.

Ich würde so einen Menschen immer das Gefühl geben ich sehe sie als Frau aber für mich ist sie keine.

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Nun meiner Meinung ist diese Genderdebatte nur aufgebaut auf 0,1% der Bevölkerung (wenn überhaupt) und dieser geringe Teil will eben "laut" sein und Deutschland darf ja niemanden ausschließen also wird eben gendern für alle eingeführt was aber total schwachsinnig ist da es die allermeisten eben nicht betrifft. Wie einige Umfragen auch zeigen will über 60% der Menschen in DE kein Gendern und so sollte es auch sein also wenn dann freiwillig für eben die betroffenen Personen und nicht für alle.

Jolle2004  09.02.2023, 18:18

Ist doch freiwillig.

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Utaker  09.02.2023, 18:25
@Jolle2004

Ja wobei ich immer mehr höre, dass es in Schule nicht so ist und die Schüler bzw. Schülerinnen Punktabzug bekommen wenn sie nicht gendern... einfach krank

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Jolle2004  09.02.2023, 18:26
@Utaker

Hab ich weder an der Schule noch an der Uni erlebt.

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Jolle2004  09.02.2023, 18:28
@Utaker

Ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der das erlebt hat.

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Abschaffen kann man das nicht so einfach. Aber ich bemerke da tatsächlich ein beginnendes Umdenken.

https://www.sueddeutsche.de/politik/landtag-thueringen-gendern-cdu-afd-1.5693979

https://www.bz-berlin.de/deutschland/gendern-neuer-ard-vorsitzender-nutzt-kein-binnen-i-und-doppelpunkte

Es besteht also noch Hoffnung.

Ansonsten bleibt nur, Gendern zu meiden wo es nur geht. Ich nutze zum Beispiel keine Medien in denen gegendert wird, benutze online ein Plugin welches mir Texte in ein verständliches Deutsch zurückübersetzt, vermeide den Kontakt zu gendernden Menschen bzw versuche das auf ein Minimum zu beschränken, schreibe Bewertungen und Rezensionen zu gegenderten Produkten und weise auf die nicht vorhandene Barrierefreiheit hin.

Und das ist auch der Punkt, der mich am meisten daran stört- es werden hier ganz einfach Menschen ausgeschlossen, durch das Gendern Probleme haben: Menschen mit Einschränkungen beim Sehen, Menschen aus dem Autismusspektrum, alte Menschen, Nicht- Muttersprachler, Menschen, die auf einfache Sprache angewiesen sind...an die wird beim Gendern überhaupt nicht gedacht. Und das finde ich einfach nur Rücksichtslos.

Jolle2004  09.02.2023, 18:27

Würdest du generell für Einfache Sprache in allen Lebensbereichen plädieren?

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Svensson70  09.02.2023, 18:35
@Jolle2004

Zumindest sollte man es nicht komplizierter machen. Und einfache Sprache als Option gibt es ja bereits in vielen Bereichen.

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Jolle2004  09.02.2023, 18:37
@Svensson70

Ja, aber wenn du sogar den Kontakt mit gendernden Menschen meidest, müsstest du doch auch konsequenter sein und zum Beispiel diese Plattform hier meiden, oder?

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Svensson70  09.02.2023, 18:58
@Jolle2004

Im Internet ist das einfach, dafür sorgt ein Plugin in meinem Browser. So muss ich das wenigstens nicht lesen. Im realen Leben gibt es tatsächlich nur die Möglichkeit das zu meiden.

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Frankenstein261  09.02.2023, 18:48

Als ob Gendern so schlimm wäre, du übertreibst da ein wenig mit deinen Worten

LG

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Svensson70  09.02.2023, 19:01
@Frankenstein261

Ist es tatsächlich. Ich bin beim Lesen auf feste Strukturen angewiesen, jede Abweichung bereitet mir da Probleme. Da übertreibe ich nicht. Lies mal hier:

Menschen mit Autismus oder Asperger-Syndrom beispielsweise haben durchaus Schwierigkeiten einen Text zu erfassen, wenn dieser durch Störungen und Abweichungen vom Sprachgebrauch unterbrochen wird. Möglicherweise kommen sie noch am besten mit dem Gender-Und zurecht.

https://echonet.de/de/wissen/themen/130/Gender-Sprache-und-Barrierefreiheit

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Jolle2004  09.02.2023, 19:12
@Svensson70

Das ist sowohl in der Sprachwissenschaft als auch in der Inklusionsszene umstritten, aber es mag schon sein, dass Gendersprache bestimmte Menschen exkludiert. Umgekehrt exkludiert aber auch nicht gegenderte Sprache manche Menschen. Unter Inklusionsgesichtspunkten ist also beides - Gendern und Nicht-Gendern - nicht optimal.

Ich finde es nur völlig abwegig, Menschen, die gendern, zu meiden. Genauso abwegig fände ich es natürlich, Menschen, die nicht gendern, zu meiden.

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Svensson70  09.02.2023, 19:25
@Jolle2004
 aber es mag schon sein, dass Gendersprache bestimmte Menschen exkludiert. 

Das mag nicht nur so sein, das ist leider tatsächlich so. Und da man die Sprache nachträglich verändert hat, nimmt man bewusst in Kauf, dass das für bestimmte Menschen eben eine Einschränkung bedeutet. Man könnte auf weniger einschränkende Formen zurückgreifen oder Texten voranstellen, dass alle gemeint sind. Aber man wählt ausgerechnet die Formen, die die meisten Probleme verursachen.

Ich finde es nur völlig abwegig...

Ist mir eben zu anstrengend mir das anhören zu müssen. Eine 8 Stunden lange Weiterbildung, bei der durchgehend gegendert wurde hat mir gereicht. In Zukunft mache ich da einen großen Bogen darum.

Als Nicht- Betroffener ist es immer leicht darüber zu urteilen...

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Jolle2004  09.02.2023, 19:29
@Svensson70

"Als Nicht- Betroffener ist es immer leicht darüber zu urteilen..."

Ja, das solltest du dann aber auch für die Leute gelten lassen, die sich durch nicht gegenderte Sprache ausgeschlossen fühlen.

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Svensson70  09.02.2023, 19:36
@Jolle2004

Wie gesagt, einfache Lösungen wären möglich:

Man könnte auf weniger einschränkende Formen zurückgreifen oder Texten voranstellen, dass alle gemeint sind.
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Jolle2004  09.02.2023, 20:32
@Svensson70

Ich zitieren dich: Als Nicht-Betroffener ist es immer leicht darüber zu urteilen.

Manchen fühlen sich eben ausgeschlossen, wenn nicht gegendert wird, andere, wenn gegendert wird.

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Svensson70  09.02.2023, 20:40
@Jolle2004

Dann zitiere ich mich eben auch mal:

Man könnte auf weniger einschränkende Formen zurückgreifen oder Texten voranstellen, dass alle gemeint sind.

Warum muss es eine Lösung sein, die zwar eine Gruppe "mitmeint", dafür aber andere ausschließt und nicht eine Lösung, die einfach alle anspricht und niemanden einschränkt? Mich ärgert an dem Ganzen nur, dass sich da niemand Gedanken darum macht.

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Jolle2004  09.02.2023, 21:17
@Svensson70

Weil sich eben nicht alle mitgemeint fühlen, jetzt kapiers doch mal. Du hast deine Perspektive und andere haben ihre Perspektive. Du möchtest nicht ausgeschlossen werden, aber andere eben auch nicht.

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Svensson70  09.02.2023, 21:22
@Jolle2004

Ich schreibe es gerne noch einmal:

eine Lösung, die einfach alle anspricht und niemanden einschränkt

Warum muss es dann ausgerechnet die Lösung sein, die mehr Probleme schafft?

...und "Ich habe es kapiert."

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Jolle2004  09.02.2023, 23:07
@Svensson70

Nö, die hast es nicht kapiert. Dich stört, wenn andere dich ausschließen, aber wenn du andere ausschließt, ist dir das egal.

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PennyLane925  30.10.2023, 23:06

Menschen mit ADHS. Ich bin da auch betroffen. Hab ein Buch in gendergerechter Sprache und da hänge ich seit 2 Jahren dran obwohl ich bei dem Thema mit Leidenschaft dranhänge und jedes Buch über dieses Thema verschlinge. Nur hier nicht, weil ich es so anstrengend finde. Aber ich habe das Gefühl das wir als "Kollateralschaden" angesehen werden. Dabei geht es doch dabei sich für eine gerechtere Welt einzusetzen.

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Svensson70  30.10.2023, 23:13
@PennyLane925

Ja, eine gerechte Welt. Aber nur für ausgewählte Menschen. Der Rest kann zusehen wo er bleibt. Was interessieren da schon Leute, die damit nicht zurecht kommen?

Ich fühle mich zum Teil schon ausgegrenzt. Wie ein Mensch 2. Klasse. Fast überall wird einfach drauflos gegendert, ohne Rücksicht und ohne nachzudenken. Das finde ich schon übel. Sagt aber auch viel über diese Gesellschaft aus.

Ich will mit solchen Mitmenschen inzwischen überhaupt nichts mehr zu tun haben. Beim ersten "*innen" bin ich raus.

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PennyLane925  30.10.2023, 23:37
@Svensson70

Soweit den Kontakt abzubrechen würde ich nicht gehen. Am Anfang habe ich auch noch gegendert weil ich erstmal wissen wollte wie es sich anfühlt und es tatsächlich so ist wie Forderer sagen, das man sich erst dran gewöhnen muss. Ich hatte/habe aber auch noch keine gefestigte Meinung dazu. Tendiere aber zum generischen Maskulinum. Eben weil wie du schon beschrieben hast, eine große Anzahl an nicht priviligierten Menschen übergangen oder vergessen werden die ein Problem damit haben und mir es wichtig ist eine gute Lösung für alle zu finden. Weißt du wie die Finnen und Schweden es machen? Die haben ihre Sprache durch Gendern sogar vereinfacht. Die benutzen jetzt nur noch ein neutrales Pronomen, was die Sprache an sich aber nicht ändert weil das benutzte Pronomen sich sowohl weiblich als auch männlich anhört. Und die benutzen das inzwischen schon als wäre es das selbstverstächste auf der Welt. So etwas ähnliches könnte ich mir eventuell noch vorstellen.

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Abschaffen kann man nur, was eingeführt wurde. Gendern ist gar nicht eingeführt.