Warum werden zum Erhalt von traditionellen Kaufhäusern Galeria ect. keine Kundenumfragen gemacht, um herauszufinden, wie man die Kaufkraft verbessern kann?
immer mehr Häuser werden wohl schließen, jedoch finde ich, dass die Kaufhäuser wenig an ihrem Konzept oder an ihrer Ausstattung verändern, um z.B. Kunden wieder mehr in die Cities zu locken? Oder liegt es auch an den Städten selber?
2 Antworten
Kaufhäuser an sich sind ein mittlerweile antiquiertes Konzept. Früher oder später wird der Online Handel die meisten Kaufhäuser wettbewerbsunfähig machen und das unabhängig davon, welche Änderungen an der Ausstattung vorgenommen werden.
Ich persönlich glaube, dass Kaufhäuser die ihr Geschäftsmodell auf den ganz fundamentalen Verkauf von möglichst vielen verschiedenen Gütern begrenzen zukunftsunfähig sind.
Auch dieses Modell bietet für den Nachfragenden keinen Mehrwert. Das Konsumverhalten ist nicht mehr so Erlebnisorientiert wie früher.
Das Konsumverhalten ist nicht mehr so Erlebnisorientiert wie früher.
Das ist es höchstens bei Senioren vom Land, die "mal was sehen wollen" und in die Stadt gondeln, um bei Kaufhof zu "flanieren"... alle anderen wollen und brauchen so was nicht. Ich selber finde es als ganz schön in der Stadt, aber mir reicht es dann auch wieder; mir liegen Edeka, Norma und Aldi mehr und "meine" kleinen Einzelhändler erst recht, wo man mich mit dem Vornamen anspricht und auch mal was zum Hauspreis verkauft.
Diese Warenhäuser sind an sich ein reiner Anachronismus - da gehen die Leute nicht hin, weil sie dieses und jenes brauchen oder weil sie Kleider kaufen wollen oder eine Armbanduhr oder Parfüm oder Haushaltswaren, sondern weil sie "was sehen wollen". Im Kaufhof trifft man kaum den klassischen Großstadteinwohner, sondern die Senioren vom Land, die da "gucken gehen wollen", die große weite Welt erleben wollen oder was sie dafür halten und dann im Restaurant für 9,90 Euro günstig zu Mittag essen.
Profitabel sind die schon lang nicht mehr, das Kaufverhalten der Leute hat sich geändert - und Kaufhäuser sind einfach nicht mehr zeitgemäß, auch weil sie als Einzelhändler viel zu teuer sind und starker Konkurrenz ausgesetzt, die es einfach besser macht und serviceorientierter ist als z.B. der Kaufhof, der in seiner relativ steifen Arroganz noch immer meint, exklusiver zu sein als sonstige Mitbewerber (das ist mein Eindruck von Kaufhof; ich gestehe, dass ich auch so einer bin, der da allenfalls zum Essen einkehrt).
Das war schon früher bei Horten, Hertie, Karstadt und anderen Häusern so. Dass jetzt auch GaleriaKarstadtKaufhof "fertig" ist, hat aber eine andere Ursache: Ein Kranker hat einen anderen Kranken geschluckt, das war einfach zu viel und die Probleme waren zu groß - davon wurde der große Patient nur noch kränker und schwächer.
ja ich finde, die sind irgendwie stur und machen nichts in Sachen Fortschritt, mir sind da immer zu wenig Sitzgelegenheiten, man könnte kleine Cafes einbauen, Konzentrationsspiele, Billard ect, es gäbe aus meiner Sicht einiges, was man versuchen könnte außer nerviger Verkaufsgespräche, den Kunden zum Kaufen zu bewegen, das will keiner mehr. Viele kaufen lieber deshalb online, weil sie da nicht angesprochen werden...
Das kann ich verstehen - mir persönlich ist der Kaufhof zu altbacken (bin 33) und zu elitär, so auf "alte reiche Leute" getrimmt, die sich "für was Besseres halten", denen man jeden Schund verkaufen kann und die es auch mangels Interesse und Fachwissen halt mit sich machen lassen, weil man schon in den 60ern beim Kaufhof einkaufte - ich kaufe dadrin nichts, zumal die jeweiligen Preise im richtigen Fachhandel (WMF/Haushaltswaren, Parfümerie, Kleidung usw.) durchweg günstiger sind; online kaufe ich übrigens gar nichts und bin gar nicht bei Amazon oder Ebay registriert.
zusätzlich hat die Galeria Geschäftsführung, über Jahre hinweg, massive Misswirtschaft betrieben
Das kam noch dazu, das war ja bei Horten, Kaufring (Rupprecht Warenhäuser - die wollten sich zum Firmenjubiläum 1996 vergrößern und haben sich total übernommen, wurden wohl größenwahnsinnig) oder auch der co op AG nicht anders. Gut - co op war kein Warenhaus in dem Sinne, aber vom Ding her kam es hin, es sei nur an Bernd Otto und die Prozesse erinnert, die meines Wissens nach 1994 noch nicht abgeschlossen waren, obwohl co op da schon nicht mehr existierte.
Vor allem, da man zum Zeitpunkt der Übernahme schon mit der ersten Insolvenzkrise zu kämpfen hatte. Sieht für mich eher aus wie ein letzter, verzweifelter Versuch sich, mit einem gleichwohl dem Untergang geweihten Geschäftsmodell, aus der wirtschaftlich prekären Lage zu befreien.
Ja, das auch - und damals (das mit Horten und Kaufring war so 2000 herum) gab es das Internet noch nicht in der aktuellen Form, die den Handel dominiert. Heute ist das noch viel heftiger - die Warenhäuser haben sich auch zu sehr auf ihrem alten Image ausgeruht, wie ich meine.
Ich kenne keinen in meinem Alter, der einen Kaufhof aufsuchen würde außer zum Essen, weil man dort tatsächlich günstig und meist sehr gut einen üppigen Mittagstisch einnehmen kann. Das liegt noch nicht mal am Preisniveau - man fühlt sich als jüngerer Kunde dort weder gern gesehen noch am richtigen Ort; das sind Geschäfte für reiche und selber sehr arrogante alte Leute, nicht aber für jüngere Kunden.
Ja... es ist so. Wenn du da nicht im Sakko und Anzug kommst und nicht erkennbar alt und gut betucht bist, wirst du ignoriert oder angepampt - selbst wenn man wie ich wirklich zahlungskräftig ist (aber das sehen die halt nicht, wenn man im T-Shirt kommt oder denken sich, was ist das für ein Larry). Das ist einfach nicht unser Revier - da sind Bekleidungshäuser wie Wöhrl viel manierlicher und sympathischer auch gegenüber jungen Kunden.
So elitär nehme ich das Kaufhof gar nicht war, meines Wissens nach soll der Angebotskatalog haupsächlich den Mittelstand ansprechen. Möglicherweise verbringe ich aber auch einfach zu wenig Zeit dort.
Ich glaube, dass die Online-Shopping bedingte Konkurrenzunfähigkeit auch vor zeitgemäßeren Bekleidungshäusern wie Wöhrl keinen Halt machen wird.
Sagt dir PandaBuy etwas?
aber sie machen auch nichts, um den Kunden zu locken...alles beim Alten zu lassen wird nicht helfen- was ich zb ganz gut finde, ist Click and Collect. Man geht also dann zum laden und holt seine Ware ab, natürlich schaut man dann auch im laden nochmal und kauft doch oft was dazu ein, chillt etwas, setzt sich hin und trinkt dort was ect...immerhin ist es dann nicht NUR online