Warum werden so wichtige Sachen wie Anträge etc. ausfüllen, Steuererklärung schreiben usw. eigentlich nicht in der Schule gelehrt?
Das ist doch ein Witz. Wenn man keine Ahnung von dem Kram hat, weil man sich damit auch nicht freiwillig stundenlang beschäftigt, ist man doch heillos überfordert.
Warum wird also sowas was ja offenbar jeder können muss nicht in der Schule beigebracht ?
Stattdessen wurden da Sachen beigebracht wie z.B Werbung zu analysieren, Boxplot, Religion und allerhand Schwachsinn den keiner braucht.
11 Antworten
In der Schule gehts nicht darum, Dinge zu lernen, sondern zu lernen, wie man Dinge lernt.
Es macht keinen Sinn, 9 Jahre etwas beigebracht zu bekommen, das man dann nur ein paar Jahre brauchen kann. Noch viel schlimmer: Zu denken, wenn ich aus der Schule raus bin, brauche ich nichts mehr lernen. Steuergesetzgebung ändert sich z. B. ständig. Eine Steuererklärung kann man deshalb auch nicht in der Schule lernen, weil sie so individuell ist wie nur sonstwas und sich auch jedes Jahr ändert.
Deshalb geht es nicht darum, was man in der Schule lernt, sondern das man weiß, wo man die Informationen, die man braucht, herbekommt.
DU MUSST AKTIV WERDEN. Du darfst nicht warten, bis Dir jemand etwas beibringt. Die Haltung ist falsch und führt dazu, das Andere über Dich bestimmen, weil Sie Dir Sachen eintrichtern, die nicht für Dich gut sind.
Die Aufgaben dienen dazu, selbst zu denken und den Lernstoff zu vertiefen. Die Aufgaben sind in aller Regel so gestellt, das man etwas nachdenken muss, nachdem man den Lernstoff vorgekaut bekommen hat.
Es wäre natürlich schon schön, wenn man in entspannter Atmosphäre man verschiedene Anträge ausgefüllt hätte, sich informiert hätte, welche Infos man braucht, vielleicht auch ein bisschen "Beamtendeutsch" gelernt hätte, damit man später darauf zurück greifen könnte, das schon mal gehört und gemacht hätte.
Wir mussten mal einen Antrag ausfüllen, an dem wir drei Stunden saßen und vieles nur geraten hätten. Da ging es um die Weiterzahlung der Rente für drei Monate von einer Frau, die verstorben war und Kinder hatte an ihren Ehemann. Da kam z.B. die Frage (sinngemäß) "hat sich der Vater in den ersten drei Jahren um die Kinder gekümmert?" Und wir saßen da zu Dritt und überlegten, hm, er war ja als Vater anwesend, aber kein alleinerziehender Vater, was tragen wir da jetzt ein, was wollen die wissen.
Dann erfuhren wir, dass es einen Ansprechpartner gab, der einem beim Ausfüllen helfen würde. Wir hatten zwischenzeitlich die Idee entwickelt, dass der Antrag absichtlich so missverständlich gestellt war (es waren mehrere Seiten), dass man auf die Fortzahlung der Rente verzichten würde.
Der Beamte, den man dafür ansprechen konnte, ist dann in 5 min mit uns den Antrag durchgegangen und hat alles eingetragen. Wir Laien waren alle mindestens mittelmäßig gebildet, relativ gut im Texteverstehen und trotzdem völlig überfordert, googelten und vor allem rieten die ganze Zeit. Der Beamte kannte natürlich das Beamtendeutsch, wusste, was eigentlich erfragt werden sollte, und konnte das so schnell abhaken.
Hätte man in der Schule schon mal etwas von diesen Formulierungen gehört, wäre man selbstischerer und nicht aus aufgeschmissen gewesen.
Die Frage nach der Kinderbetreuung zielte übrigens auf Erziehungszeit ab. Aber statt dass sie fragen "hat der Vater Erziehungsurlaub genommen" wurde gefragt "hat sich der Vater in den ersten drei Jahren um die Kinder gekümmert", was man in jeder Richtung verstehen konnte (Trennung, Beteiligung an der Erziehung, alleinige Erziehung usw.).
Jeder Antrag und jede Situation ist halt anders.
Auch zum Beispiel bei der Steuererklärung kann man zum Finanzamt gehen und fragen, wie man das Formular ausfüllen muß.
Es gibt auch seitenweise Anleitungen, die man sich nur durchlesen muß :)
Ich bin generell auch der Meinung, das die Schule am Bedarf vorbei bildet, aber andererseits kann sie halt auch nicht alles vermitteln.
Lebenslanges Lernen ist halt angesagt.
Das Einzige was ich noch von der Schule brauchen kann ist Lesen, Rechnen, Maschinenschreiben und halt etwas Allgemeinbildung in Physik/Chemie/Bio.
Es gibt sehr viele Anträge auf alles mögliche.
Wie soll die Schule das machen, jeden Antrag den Schülern vorzukauen?
Wer Leistungen haben möchte, der wird es auch schaffen, ein Formular auszufüllen.
Wenn nicht, kann man sich bei vielen Stellen Hilfe holen
Das Schulsystem ist veraltet, leider entscheiden (größtenteils) alte Männer mit Minderwertigkeitskomplex über die Erneuerung dessen.
Da sie sich und ihre Bildung nicht einfach dementieren wollen, können sie keine Bildungsrevolution einleiten, damit wären sie ja dann auch zu hinterfragen. Schließlich sind sie aufgrund dieser „genialen Ausbildung“ erst an dem Punkt, an dem sie stehen.
Telefonische Bürgerdienste gibts unter der Standardtelefonnummer 115, für Steuern gibts den Steuerberater.
Was soll es denn da groß zum in der Schule beibringen geben?
Mein Mann kann den Kram auch nicht ^^
Der flucht soviel dabei wenn er nen Antrag ausfüllen muss, dass ich ihm den Wisch dann immer wegnehme und für ihn mache. Frage mich immer wie der im Büro arbeiten kann ^^
Steuererklärung mache generell ich für ihn und leg ich ihm dann einfach hin damit er es nurmehr unterschreiben muss.
Warum ich das kann: weil ich mich damit beschäftigt habe. Und wenn du den Bogen einmal raus hast ist es ganz einfach.
In der Schule geht es eigentlich nur darum bestimmte Aufgaben nach vorgabe zu lösen. Selber denken und Kreativität sind da nicht gewollt und werden auch nicht gefördert.