Warum werden meist nur reiche Leute Fastnachtsprinz?

12 Antworten

Schon Mitglied zu sein in einem Karnevalsverein erfordert eine Menge Geld.

Die Mitgliedsbeiträge, die Kostüme und alles drum und dran kostet schon ordentlich.

Wenn man dann Prinz wird muss man nochmal mehr Geld hinlegen.

Alleine das maßgeschneiderte Ornat - also das Kostüm des Prinzen - kann eine 5stellige Summe ausmachen.

Auch der Prunkwagen und die Kamelle gehen ins Geld.

Dazu kommen noch Kosten, die andere Menschen gar nicht unbedingt sehen: Tanzkurse, Interview- & Medientrainings, der Fahrer, ect.pp.

Zwar wird ein Teil der Kosten auf das Festkomitee und die Gesellschaft, aus der der Prinz bzw. das Dreigestirn stammt, verteilt, aber ein nicht unerheblicher Teil muss selbst bezahlt werden.

Kölner Karneval: Das kostet eine Session als Karnevalsprinz (t-online.de)

Ist denn das so?

Wenn in Dir dabei Gleichberechtigungs-Gefühle aufkommen sollten, frag` Dich, ob das einerseits überhaupt erstrebenswert sein kann, sich öffentlcih zum Deppen zu machen, dafür auch noch einen Faschingsprinzen bestechen zu müssen, wäre für mich eine Pointe, die "Scholzen" oder "Lamprechten" schnell flach aussehen lassen könnte.

Soweit ich informiert bin, kostet der Spaß ne Menge Geld.

Ich seh schon nen Hartz-IV-Bezieher einen Antrag auf Kostenübernahme stellen, vielleicht wegen „sozialer Teilhabe“

Obwohl: In so einer Karnevals-verrückten Stadt wie Köln würde er wahrscheinlich sogar damit durchkommen….

Kann ich als Aktiver so eigentlich nicht bestätigen - selbst in meiner Heimat, die einen konfusen "Titel-Hype" pflegte, waren ganz normale Paare aus den Reihen der Fastnachter Prinzenpaar. Es handelte sich in der Regel um Aktive, die ohnehin fastnachtlich orientiert waren und wo klar war, dass sie Spaß dabei haben, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, zu trinken bis zum Abwinken und wo auch klar war, dass vor Ort eine Oma da ist, die in diesen Nächten auf die Kinder aufpasst. Wenn ich jetzt die Prinzenpaare meiner Heimatstadt der letzten ca. 25-30 Jahre in Gedanken nochmal durchgehe, war das einmal ein Optiker, einmal ein selbstständiger Versicherungsmakler, einmal ein Autohändler ... aber auch das waren bodenständige Leute, die nicht in dem Sinne "reich" waren - die Mehrzahl waren "normale Werktätige", die in einer normalen Firma arbeiteten nach dem Motto... er Maschinenschlosser, sie Kindergärtnerin, so was in der Art. Alles total bürgerliche Leute. Auch die "Aktuellen" sind ganz normale und unauffällige Leute, die man eigentlich nur kennt, wenn man direkt mit ihnen zu tun hat - ich kenne sie, weil sie etwa so alt sind wie ich und man sich in der Schule und Ausbildung begegnete, aber sonst würde ich sie auch nicht kennen. Die Eltern sind auch beiderseits zwar in der FG aktiv, aber nicht in dem Sinne "besonders".

Es gibt aber sicherlich auch Gemeinden und Städte, wo die Fastnachter ein Sammelsurium der Hautevolee darstellen und an sich nur rechte Honoratioren dabei sind, so dass sich der Kreis potenziell Verfügbarer eben auf diese beschränkt. So war es in meiner Heimat bei der Kolpingsfamilie: Das war ein ganz exklusiver Klub, der am liebsten "unter sich" blieb und wo man "ausgewählt" wurde bzw. wo es auch bekannt war, dass das so ist und niemand von sich aus Mitglied werden wollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil die dann hinterher ordentlich einen ausgeben müssen. Das wird teuer. Da kann man keinen Hartz 4-Empfänger für nehmen.