Warum werden manche der römisch-deutschen Herrscher als Kaiser bezeichnet und manche nicht?

TreuZuGott333  26.07.2023, 02:44

Magst du ein Beispiel geben?

Hessen001 
Fragesteller
 26.07.2023, 02:47

Karl der Große war z.B. Kaiser. Konrad I. hingegen König.

2 Antworten

Von Experte Oppulus bestätigt
Konrad I. (* um 881; † 23. Dezember918 in Weilburg) war ab 906 Herzog von Franken und von 911 bis 918 König des Ostfrankenreichs.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_I._(Ostfrankenreich)

Karl III. der Einfältige (im Sinne von: der Geradlinige; lateinisch Carolus Simplex, französisch Charles le Simple; * 17. September879; † 7. Oktober929 in Péronne) war König der Westfranken bzw. des Westfrankenreichs von 893/98 bis 923. Er stammte aus dem Geschlecht der Karolinger.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_III._(Frankreich)

Karl der Große (lateinischCarolus Magnus oder Karolus Magnus, französisch und englischCharlemagne; * wahrscheinlich 2. April 747 oder 748;[2]28. Januar814 in Aachen) war von 768 bis 814 König des Fränkischen Reichs (bis 771 gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann). Er erlangte am 25. Dezember 800 als erster westeuropäischer Herrscher seit der Antike die Kaiserwürde, die mit ihm erneuert wurde. Der Enkel des HausmeiersKarl Martell war der bedeutendste Herrscher aus dem Geschlecht der Karolinger. Das Frankenreich gelangte unter ihm zu seiner größten Ausdehnung und Machtentfaltung.
Karl gelang es, seine Macht im Frankenreich zu sichern und es in einer Reihe von Feldzügen nach außen erheblich zu erweitern. Besonders verlustreich und erbittert geführt waren die mit Unterbrechungen von 772 bis 804 andauernden Sachsenkriege. Deren Ziel war die Unterwerfung und erzwungene Christianisierung der Sachsen. Karl griff auch in Italien ein und eroberte 774 das Langobardenreich. Ein gegen die Mauren in Nordspanien gerichteter Feldzug im Jahr 778 scheiterte dagegen. Im Osten seines Reiches beendete er 788 die Selbstständigkeit des Stammesherzogtums Baiern und eroberte in den 790er Jahren das Restreich der Awaren. Die Grenzen im Osten gegen die Dänen und Slawenstämme sowie im Südwesten gegen die Mauren wurden durch die Einrichtung von Marken gesichert. Das Frankenreich stieg zur neuen Großmacht neben Byzanz und dem Abbasidenkalifat auf. Es umfasste den Kernteil der frühmittelalterlichen lateinischen Christenheit und war das bis dahin bedeutendste staatliche Gebilde im Westen seit dem Fall Westroms.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_der_Gro%C3%9Fe

  • Während Könige einzelne Reiche bzw. Ländereien regierten, waren Kaiser die Herrscher des gesamten Heiligen Römischen Reiches. Dieses Reich setzte sich aus den Gebieten der römisch-deutschen Herrscher zusammen. Das Römische Reich sollte somit fortgeführt und die Herrschaft des Kaisers durch Gottes heiligen Willen legitimiert werden.
  • Der Begriff Kaiser leitet sich hierbei von dem römischen Politiker Gaius Julius Caesar ab, der sich damals zum Alleinherrscher erklärte. Daher nannten sich die meisten Herrscher des Römischen Reiches fortan Kaiser (eig. „Caesar“).
  • Der Kaisertitel konnte ab dem Mittelalter in der Regel nicht vererbt werden. Zudem musste man "von Gottes Gnaden" vom Papst zum Kaiser gesalbt werden. Der Nachfolger eines Königs war im Normalfall der älteste Sohn, während der Nachfolger des Kaisers meist der einflussreichste König wurde.

Zwischen den beiden Formen von Monarchen gibt es Unterschiede:

  • Der Status des Königs konnte vererbt werden, während Kaiser vom Papst gesalbt wurden.
  • Könige regierten über eigene Reiche. Ein Kaiser jedoch war der Herrscher des Heiligen Römischen Reiches. Daher waren Könige rangniedriger als der Kaiser.
  • Könige versuchten stets, ihre Macht auszubauen, während der Kaiser für den Schutz des Heiligen Römischen Reichs zuständig war.

Quelle: https://praxistipps.focus.de/was-ist-der-unterschied-zwischen-koenig-und-kaiser-einfach-erklaert_96599

Bitte sehr :)

Die sieben Kurfürsten wählten einen deutschen König. Wenn dieser König vom Papst gekrönt und gesalbt wurde, wurde dieser zum Kaiser erhoben. Diese Ehre wurde nicht jedem Gewählten zuteil. Einmal gewählt, gekrönt und gesalbt, konnte das nicht rückgängig gemacht werden. Friedrich II wurde deswegen sogar exkommuniziert, weil er sich lange Zeit weigerte, einen Kreuzzug zu veranstalten.

Das wurde alles in der sog. "Goldenen Bulle" geregelt - die erste deutsche Verfassung.