Warum werden für soziale Berufe keine sozialen Leute eingestellt?

8 Antworten

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Das Problem dabei ist nur, soziale Menschen und asoziale Menschen voneinander zu unterscheiden. Denn solche asozialen Menschen verstehen es oft gut, sich nett zu präsentieren und hinterlassen bei den Prüfern dann einen positiven Eindruck. Außerdem wäre das viiiel zu aufwendig.

Ich studiere Sonderpädagogik und bei uns ist es anders. Jeder hilft jedem, wenn er ein Problem hat. Ohne, dass man sich wirklich kennt, lädt man alle zu Veranstaltungen ein, bietet ihnen an, sie nach Hause zu fahren oder lässt sie bei sich übernachten. Ich habe so viele Leute kennen gelernt, die wirklich extrem nett sind. Es ist echt schade, dass du nicht auch so ein Glück hast!

Nicoliveras  10.04.2012, 15:53

Asozial?! o.Ô

Du scheinst keine Ahnung zu haben, was das bedeutet. Schade, dass so eine Antwort zur besten gewählt wurde...

Asozial ist ein Wort, das man außerhalb des Stammtisches lieber nicht in den Mund nehmen sollte. Es bedeutet abseits der Gesellschaft leben, am gesellschaftlichen Leben gar nicht teilzunehmen.

Das ist nicht möglich! (Das Wort ist daher Unsinn)

Was Du vermutlich sagen wolltest war "dissozial". Das bedeutet, dass die Person unfähig ist, sich den Gegebenheiten einer Gesellschaft anzupassen und sich adäquat zu verhalten.

Aber auch dieses Wort sollte man nur in Extremfällen benutzen - ansonsten bist Du vielleicht selbst nicht der sozialste/toleranteste Mensch...

So.. genug geschimpft. :)

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stoIzerLeguan  29.04.2012, 15:00
@Nicoliveras

das wort ist nicht unsinn und ich finde diese Antwort auch sehr gut. Deine Wortklaberei finde ich unmöglich, das Wort hat eine allgemein anerkannte beduetung und wenn man alle Worte der deutschen Sprache derart auf Ursprung und ursprüngliche Bedeutung zerpflücken würde, bliebe kaum noch etwas übrig, denke da zum beispiel an das Wort "geil". Was wäre dann eine "geile" Hose? eine Hose die alle weiblichen Hosen in der Umgebung bespringt? für mich ist dein kommentar Krümelkackerei!

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das ist von den personalchefs der verschiedenen ausbildungszentren abhängig! ich bin auch krankenschwester und damals wurde mehr auf die offenheit, wie sich der bewerber gibt, wie er redet etc. geschaut und weniger auf die noten, da noten nichts über empathie aussagen-man wurde auch gefragt, warum man sich diesen beruf ausgesucht hat, etc. aber natürlich gibt es in JEDEM beruf auch solche, die sich sowas deswegen aussuchen, um macht auszuüben, was in sozialen beruf leider möglich ist!

Ich finde die Frage berechtigt und auch, dass asozial es trifft. Da dieser Begriff auch die Definition des Gesellschaftsschädigenden erlaubt.

Und gerade hier ist die Haltung gegenüber anderen Menschen und was ich ihnen vorlebe nicht zu unterschätzen.

Soll mein positives Menschenbild ausschließlich die Zielgruppe betreffen?

Und darf es nach Feierabend an der Garderobe abgegeben werden?

Kein Mensch muss immer perfekt sein. Aber gewisse Werte und Normen sollten verinnerlicht sein.

Wenn ich andere wegen einer anderen Bildungsbiografie als "meiner nicht würdig" betrachte oder gar über Menschen mit Problemen (Wohnungslosigkeit, Suchtmittelproblemen usw.) lache und die Nase rümpfe, finde ich, hat man nichts in der sogenannten sozialen Arbeit zu suchen.

Gerade wenn es um Kinder geht, sollte man über die Zielgruppe hinausdenken und sich z.B. auch mal fragen, in welcher Gesellschaft wir leben möchten. Denn hier nehme ich ja wohl maßgeblich Einfluss darauf, wie und ob sie sich wandelt.

Genauso nerven mich Modelle, wie das rangdynamische Gruppenmodell. Das besagt ja, dass Gruppen nur in gewissen Hierarchien funktionieren können. Ich bezweifle nicht, dass sich viele Gruppen derart zusammensetzen. Aber ich denke, dass auch andere Formen des Zusammenlebens möglich sind. Denn, was viele Auszubilde nicht machen, ist das Über tragen solcher Lerninhalte auf ihre Arbeit zu übertragen. Muss ich also, wenn in meiner Kindergartengruppe kein Außenseiter ist, darauf hinwirken, dass einer zum selbigen wird, damit alle Gruppenrollen vertreten sind und die Gruppe funktioniert? Oder jemanden in dieser Rolle halten? Das ist ja wohl Blödsinn.

Dem schließt sich die Frage an, was das für das kollegiale Team bedeutet?

Auf der anderen Seite könnte dieses Horrorkonstrukt gut als die Antwort zur gestellten Frage dienen...

Um ehrlich zu sein, ich weiß die Antwort/en nicht wirklich. Aber viele Auszubildende mussten noch keine Verantwortung für ihr Leben tragen (eigener Haushalt, Umgang mit Existenzängsten...). Teilweise ist das ja wegen gewisser Regelungen nicht möglich, auf dessen Grundlage junge Menschen dazu verdammt sind, bis zu einem gewissen Alter oder Einkommensniveau bei ihren Eltern zu wohnen.

Dazu kommen die unterschiedlichen Aufnahmeverfahren in unterschiedlichen Bundesländern usw... Und genau diese sollten wirklich reflektiert werden.

Vielleicht geschieht das nicht, weil viele soziale Berufe nicht gerade sehr beliebt sind und die Angst besteht, nicht genügend Azubis zu finden.

Aber es gäbe ja auch hier Möglichkeiten diese Berufe einfach attraktiver zu gestalten.

Ich selbst mache eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger und habe also schwerpunktmäßig mit Menschen mit Behinderung zu tun.

Die in der Frage genannten Erfahrungen durfte ich ebenfalls machen. Es ist schon merkwürdig...

Jetzt komme ich ins dritte Lehrjahr und habe leistungsmäßig keine Probleme mit den Abiturienten mitzuhalten und dreiviertel derselben sogar überholt. Ganz ohne Ellbogen oder Ehrgeiz.

In wenigstens einem Kommentar klang ja mit, dass man solche wie mich hätte aussieben müssen...

Man sollte nicht aussieben, sondern das Berufsbild neu und attraktiver gestalten und an gewisse Werte, die sogar kulturunabhängig sind, appellieren. Selbst ein Neandertaler wusste bereits, dass es wichtig ist, aufeinander achtzugeben. Denn sonst gäbe es uns heute nicht. Welches Gruppenmitglied ist nämlich hilfloser als ein neugeborenes Kind? Und die galt es zu beschützen. Es ging nicht darum, in einer Gruppe anderen zu schädigen, weil das die ganze Gruppe geschädigt hätte...

Vielleicht ist klar geworden, worauf ich hinaus will. Und wenn gesiebt wird, dann mal lieber die menschlichen Menschenfeind aussortieren...

Ich antworte auf eine ältere Frage, weil ich sie allgemein sehr interessant und wichtig finde. Unabhängig davon, wann sie gestellt wurde...

Mottentierchen  30.06.2017, 18:35

PS. Gewisse Rechtschreibfehler sind dem Korrekturprogramm meines Handys geschuldet und das rangdynamische Gruppenmodell ist wesentlicher Bestandteil meiner Ausbildung im sozialen Bereich. Es ist eines von vielen Beispielen, jener Modelle, die man auch mal hinterfragen darf ;-)

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es in der sogenannten sozialen Branche oft sehr unsozial zugeht. Mobbing durch Chefs und Kollegen. Politisch sind fast alle links-grüne Gutmenschen, die den Dialog untersagen. Nur ihre Meinung zählt. Werte und Normen, die sich bewährt haben werden mit der Nazikeule abgetan. Fleiß ist nicht ausschlaggebend für die Bewertung Deiner Arbeit. In dem Gewerbe, ob Kindergarten oder Jugendhilfe stellt man sich am besten dumm, hält den Mund und heuchelt Empathie vor, auch dann, wenn das Problem gelöst werden könnte. Heißt: mach keine Vorschläge. Sei immer der Meinung der anderen KollegInnen. Äußere Dich nie zu Deinem Befinden. Gib nichts Privates von Dir Preis. Sei eine Matrix. Gib den Klienten immer Recht. Kundeist ja König. Auch wenn der gröbste Unfug verzapft wird. Autoritäres Gebahren der Vorgesetzten und aller Akteure ist total normal. Täter und Opfer werden diametral ausgetauscht. Die soziale Branche ist häufig autoritär und despotisch gegenüber sanftmütigen Vernunftsmenschen.

Sehe ich auch so. Leider tickt die Welt anders..... Leider Viele Menschen mit den Erfahrungen, die ein durchschnittliches Leben mit sich bringt, könnten diese Erfahrungen wunderbar an die junge Generation weitergeben, ihnen hilfreich und mit praktischem Beispiel zur Seite stehen. Diese Menschen hätten nicht weniger Feingefühl, Allgemeinbildung, emotionale Intelligenz (wie man so sagt) als die so genannten Studierten. Wünsche dir auf jeden Fall, dass du deinen Weg findest, du machst ihn sicher gut.