Warum werden die Zahlen 11 und 12 so genannt?
Die Zahlen 11 und 12 werden Elf und Zwölf ausgesprochen - alle weiteren Zahlen bis 20 rechnen aber 10 (zehn) + die jeweilige Ziffer. Beispiel: Dreizehn, Vierzehn, Fünfzehn... Auch nach jedem weiteren Zehner heißt es dann plötzlich Einundzwanzig/Zweiundzwanzig, Einunddreißig/Zweiunddreißig... nur die beiden Zahlen nach dem ersten Zehner(11 und 12) fallen aus diesem Muster. Warum?
7 Antworten
Der Beginn von elf und zwölf ist eindeutig der verkürzte Überrest von ein und zwei, was jedoch das lf (älter lif) in beiden Zahlen war bzw. ist, darüber ist man sich nicht einig. Eine ziemlich logische Erklärung ist, dass es mit der Bedeutung "übrig sein" zu tun hat, wenn man die mit den Fingern zählbare Zehnermenge weggetan hat.
Es gab mal eine Zeit, wo die 10 nicht die heutige Bedeutung als Einteilgrenze hatte, sondern eher die 12.
Das Dutzend ist eine Zahl, die sich häufig als Gesamtheit findet: es gibt z.B. 12 Monate und 12 Apostel, nicht zehn.
Die Franzosen hören bei 60, auch einem Vielfachen von 6 und 12 auf, noch Zehnerpotenzen zu zählen und wechseln dann zu einem System von Addieren von Zahlen. Die 70 ist dann "60 und 10", die 80 "4 mal 20" usw.
Das geht noch darauf zurück, dass man nicht immer konsequent im zehnersystem gerechnet hat. Vieles wurden dutzend ausgedrückt.
Auch andere Sprachen haben das, zb das englische.
Wirklich fast konsequent 10er gibt's seit Adam Riese.
Ist halt so. In Französisch ist es noch krasser siehe 60, 70, 80 und 90. ;)
Das ist eine Besonderheit der germanischen Sprachen — im Italienischen oder Russischen gibt es keine solchen Spezialformen. Die Wortendung -lf kommt von einer Wortwurzel mit der Bedeutung ‘übrig, zuviel’ und ist mit dem englischen Verb leave, left, left ‘verlassen’ verwandt. Die Worte elf und zwölf heißen also soviel wie ‘eins übrig’ und ‘zwei übrig’ (oder eins/zwei drüber).
Vermutlich gibt es einen kulturellen Zusammenhang mit dem Dutzend, das es in dieser Form auch nur in den germanischen Sprachen gibt (die meisten anderen Leute zählen in Zehnern, die Kelten in Zwanzigern). Ich habe mal irgendwo gelesen, daß die Idee einer Zugabe (daß Du also 12 für den Preis von 10 bekommst) eine typisch germanische Sitte sei, aber kann zu diesem Thema leider nichts Zitierfähiges vorweisen.