Warum waren Politiker früher direkt?


16.12.2023, 12:32

Politiker die direkt und offen reden, werden als Populisten bezeichnet.

8 Antworten

Die Gesellschaft und mit ihr die Politik in ihrer Vorreiterrolle hat sich in den letzten 30 Jahren zu ihrem Nachteil verändert. Heute wird es erwartet und geschätzt, sich frei von starken Emotionen demonstrativ ruhig und wohlerzogen zu geben. Erst heute bei jederzeit zitierfähigen und bis ins Letzte durchdachten und vorbereiteten Wortmeldungen ergibt die Formulierung "political correctness" einen Sinn. Schaut man sich alte Bundestagsreden eines Herbert Wehner oder Franz Josef Strauß aus den 60er und 70er Jahren an, fallen der Generation Y und Z die Kinnladen runter. Sowas würde heute im Bundestag gar nicht mehr geduldet werden.

Aber damals wusste man wenigstens einigermaßen sicher, dass man von diesen Politikern vom alten Schrot und Korn noch Engagement und Leidenschaft für die von ihnen vertretenen Ziele erwarten durfte. Immerhin sind Politiker Vertreter des Volkes und seiner Interessen. Das wird heute gerne vergessen. Manche glauben gar, die Wähler wären dazu da, den Willen der Politiker zu unterstützen - dabei ist es genau umgekehrt.

Was wir heute sehen, ist eine weichgespülte, extrem verlogene Parodie einer Demokratie.

Wir leben in einer selbstentwickelten Betroffenheitskultur, in der es niemand mehr nötig hat, zu argumentieren. Sobald man sich als Opfer präsentiert mit Sprüchen wie "ich wurde beleidigt/gemobbt/diskriminiert", hat man die Mehrheit auf seiner Seite und die Auseinandersetzung gewonnen, denn der Gegner ist nun zum Abschuss freigegeben, hinreichend angeprangert und nicht mehr ernstzunehmen, ganz egal, wie gut seine Argumente auch seien mögen.

Andererseits, verstehe ich nicht, wenn man das weis, warum dann immer wieder die gleichen Rhetoriker gewählt werden.

Warum lassen sich die Wähler so einlullen.

Wohl aus dem gleichen Grund, warum immer noch viele Menschen auf den Enkeltrick reinfallen, trotz Aufklärung.

oder das es noch immer viele ungewollte Schwangerschaften gibt, trotz Aufklärung.

usw.

Antwort: Dummheit

Es hat sich bewährt rhetorisch die Verantwortungen abzuwälzen oder nicht zu antworten. Die gesamte Bevölkerung hat sich das abgeschaut und macht es jetzt auch so. Man macht sich damit ungreifbar.
Das hat fatale Folgen auf unsere gesamte Gesellschaft und wird schlimmer. Alle lächeln scheinheilig und versuchen das Beste und Meiste an Profit zu generieren. Die wenigen ehrlichen sind allein und einsam. Das ist traurig, aber so oder so ähnlich ist die Entwicklung.Ehrlichkeit macht angreifbar.Es ist aber besser NICHTs zu sagen als den Gegenüber vollzulügen. Du kannst einfach sagen, das du dazu nichts sagen willst oder kannst. Das ist zumindest nicht direkt lügen sondern ausweichen. Das ist ok. In der Politik siehst du zur Zeit sehr viel Ehrlichkeit bei neuen Parteien. Mancheml lässt sich eine kleine Lüge nicht vermeiden.

Und radikale Ehrlichkeit kann einem das Leben kosten. Sie John F. Kennedy- ein wirklich guter Mensch.

Politik ist nur die Bühne um uns zu unterhalten und das Gefühl zu geben, wir seien beteiligt. Die Entscheidungen werden von ganz anderen größeren Mächten getroffen. Alles nur Marionettenspiele

Mobwoi  16.12.2023, 05:14

Ähem, will ja deine illusionen nicht unbedingt zerstören, aber Kennedy war ein Lump von A-Z.

Der hat nur jedem das gesagt, was der gerade hören wollte.

Die berühmte "Ich bin ein Berliner" rede zum Beispiel. Da hat er natürlich den Kommunisten zuvor auch versprochen, das Amerika niemals wegen einer deutschen Stadt in den Krieg ziehen würde.

Er war drogenabhängig und hat praktisch jeden Tag mit Huren herumgefög...

Lyndon B. Johnson mehr Präsident im kleinen Finger, als dieser verlogene Wicht in seiner ganzen verkrüppelten Statur.

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