Warum tötet Gott Babys?

6 Antworten

Menschen maßen sich an, im Namen Gottes zu handeln - auch die größten Greueltaten lassen sich so legitimieren. Wenn heutzutage ein muslimischer Terrorist unter dem Schlachtruf "Allahu akbar" sein Messer zückt oder die Bombe zündet, ist das nichts anderes.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Hallo tamra487,

warum Gott im Alten Testament bei mehreren Gelegenheiten (z.B. bei Kriegen, die sein Volk führten oder bei der Sintflut) auch Kinder töten ließ, ist eine schwierige aber auch durchaus berechtigte Frage. Dazu möchte ich zunächst einmal etwas ganz Grundsätzliches anmerken: Wenn unser Empfinden von Recht und Unrecht von dem abweicht, was Gott als gerecht ansieht, sollte man in Betracht ziehen, dass wir uns nicht auf der gleichen Ebene wie Gott befinden.

Das geht z.B. aus dem folgenden Text aus der Bibel hervor: "„Denn eure Gedanken sind nicht meine Gedanken, noch sind meine Wege eure Wege“ ist der Ausspruch Jehovas. „Denn wie die Himmel höher sind als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken"" (Jesaja 55:8,9). Heißt das nun, dass wir Gottes Handeln im Hinblick auf das Töten von Kindern überhaupt nicht begreifen können? Nicht unbedingt.

Wie Gott grundsätzlich zu Menschen eingestellt ist, die durch ein Gericht von ihm ums Leben kommen, zeigen seine eigenen Worte: "‚ „So wahr ich lebe“, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, „ich habe kein Gefallen am Tod des Bösen, sondern daran, dass ein Böser von seinem Weg umkehrt und tatsächlich am Leben bleibt. Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen, denn warum solltet ihr sterben, o Haus Israel?" (Hesekiel 33:11).

Auch die Menschen, die in den Tagen Noahs lebten und durch die Sintflut umkamen, erhielten, ebenso wie Gottes Volk Israel in den Tagen Hesekiels, eine göttliche Warnung. Noah baute nämlich nicht nur die Arche, sondern er warnte seine Zeitgenossen immer und immer wieder vor dem, was kommen würde. Er wird in der Bibel daher auch als "Prediger der Gerechtigkeit" bezeichnet (2. Petrus 2:5).

Leider reagierte niemand auf sein jahrzehntelanges Predigen. Stattdessen befanden sich die Menschen auf einem sittlichen Tiefstand, was durch die Wort zum Ausdruck kam, "dass die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war auf der Erde und dass jede Neigung der Gedanken seines Herzens allezeit nur schlecht war" (1. Mose 5:5). Gott hatte sich sicher sehr gewünscht, dass die Menschen auf die Warnung Noahs hörten, sich änderten und am Leben geblieben wären. So gegen sie vorgehen zu müssen, hat ihm zweifellos große Schmerzen bereitet.

Warum aber hat Gott die bösen Menschen von damals samt ihrer Kinder vernichtet? Hat denn Gott kein Erbarmen mit Kindern? Das kann auf keinen Fall sein! Das kann man beispielsweise daraus erkennen, wie Jesus Christus, der das genaue Ebenbild seines himmlischen Vaters war, zu Kindern eingestellt war und mit ihnen umging. Im Markus-Evangelium steht darüber: " 

Nun begann man, kleine Kinder zu ihm zu bringen, damit er diese anrühre; die Jünger aber verwiesen es ihnen. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: „Lasst die kleinen Kinder zu mir kommen; versucht nicht, sie daran zu hindern, denn das Königreich Gottes gehört solchen, die wie sie sind. ...“ Und er schloss die Kinder in seine Arme und begann sie zu segnen, indem er ihnen die Hände auflegte( Markus 10:13-16).

Da Jesus Christus einmal sagte "Wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen", wissen wir, dass Gott gegenüber Kindern genauso empfindet wie sein Sohn (Johannes 14:9). Wie passt das dann aber zu seinem Handeln in früherer Zeit ? Nun, wie wäre es denn gewesen, wenn Gott nur die Eltern vernichtet, jedoch alle ihre Kinder am Leben gelassen hätte? Wie hätte es wohl die Kinder berührt, ohne ihre Eltern dazustehen? Wer hätte sich ihrer annehmen sollen? Das ist jedoch noch nicht der zentrale Punkt.

Man sollte auch berücksichtigen, dass die Kinder von damals die Erbanlagen ihrer Eltern in sich trugen. Wäre daher zu erwarten gewesen, dass sie sich grundlegend anders entwickelt hätten als sie? Außerdem: Kinder ahmen schon sehr früh ihre Eltern nach. Was beobachteten denn die Kinder der Eltern, die Gott vernichten ließ, im Reden und Handeln der Eltern? War es von Rechtschaffenheit geprägt? Ganz sicher nicht! Kann man dann nicht davon ausgehen, dass die Kinder bereits eine gewisse Prägung durch ihre Eltern erfahren hatten?

Auch wenn wir nicht alle Aspekte kennen, die Gott dazu veranlasst haben, nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder umkommen zu lassen, sollte man nicht vergessen, dass Gott niemals ungerecht handelt. Über ihn heißt es in der Bibel: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4).

Überlege bitte auch folgendes: Könnte es denn wirklich sein, dass wir Menschen, obwohl unvollkommen, tatsächlich gerechter sind als der Gott, der uns "in seinem Bilde" erschaffen hat (1. Mose 1:27)? Würden wir in bestimmten Situationen etwa moralischer handeln als er? Wäre das nicht ziemlich anmaßend?

Wie bereits eingangs erwähnt, kann es sein, dass hier und da unser Rechtsempfinden nicht mit dem übereinstimmt, wie Gott in der Vergangenheit gehandelt hat. Ist das aber wirklich ein Grund, die Gerechtigkeit Gottes grundsätzlich infrage zu stellen? Gibt es im biblischen Bericht nicht vieles, das uns davon überzeugt, dass Gott tatsächlich "Liebe ist" (1.Johannes 4:8)?

Könnte es daran einen berechtigten Zweifel geben, wenn wir z.B. daran denken, wie viel Liebe Gott uns Menschen gegenüber dadurch zum Ausdruck gebracht hat, dass er dazu bereit war, uns das Wertvollste zu geben, was er je besessen hat, seinen Sohn? Darüber schrieb der Apostel Johannes folgendes:

"Dadurch wurde die Liebe Gottes in unserem Fall offenbar gemacht, dass Gott seinen einziggezeugten Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn Leben erlangen könnten. Die Liebe besteht in dieser Hinsicht nicht darin, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn als ein Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat" (1.Johannes 4:9,10).

Wenn man einmal darüber nachdenkt, bleibt dann noch wirklich Raum, Gott wegen irgendwelcher seiner Taten anzuklagen?

LG Philipp

Ich denke meistens waren es Vöker die Israel zuerst angegriffen haben und Feinde Israels waren. Außerdem lässt Gott immer Zeit zur Buße und warnt.

Also was ist dann besser

1. Gott bestraft die Völker mit ihren Babys und alle Babys kommen in den Himmel.

2. Gott lässt die Babys und ihre Mütter am leben. Die Nachkommenschaft lässt das Volk wieder groß werden, sie rächen sich an Israel, töten es warscheinlich da es mehrere verfeindete Völker gibt, ohne das auserwählte Volk kein Messias, also kein Tod am Kreuz und alle Menschen kommen in die Hölle.

Den Menschen musste damals Angst gemacht werden, damit diese besser kontrolliert werden konnten.

Wieso es heute noch Leute gibt, die an das Konstrukt Religion glaube, bleibt mir ein Rätsel.

monsterbose  01.08.2023, 21:15
Wieso es heute noch Leute gibt, die an das Konstrukt Religion glaube, bleibt mir ein Rätsel.

Das hast du eigentlich mit deinem ersten Satz bereits erklärt. Angstmacherei ist immer noch ein typisches Mittel, um die Leute religiös zu halten.

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Im alten Testament findest du Recht rabiate Gottesvorstellungen. Die Überlieferung besagt das der Mensch im Bild Gottes gemacht war, wo dann der geistig kleine Mensch seine persönlichen Vorstellungen auf Gott übertrug.

Und die Bibel ist eine Schriftensammlung, wo jeder Autor des AT sein eigenes Gottesbild hat.

Es ist eine auf falschen Prämissen basierende Behauptung Gott wäre jetzt so wie es gewisse alttestamentliche Schreiber schilderten, nur weil es in der Bibel steht. Es gibt auch keine Vorgaben das man es nun so glauben muss wie geschrieben.

Im Christentum gilt Glaubens- und Meinungsfreiheit.

Und Jesus reformierte bekanntlich das Gottesbild, oder er korrigierte es viel mehr.

Komisch nur das dies nach 1600 Jahren seid bestehen der Bibel immer noch nicht bei allen angekommen ist...

Yshmael7  01.08.2023, 21:48

Gott wird jedes unnütze Wort richten.

Jesus hat nicht aufgehoben, sondern erfüllt.

Wenn Gott richtet, wird er seine Gründe dafür haben.

Er ist gerecht, darauf müssen wir vertrauen.

Aber sein Wort verharmlosen, oder es den Ungläubigen irgendwie recht machen und verkaufen zu wollen... davor hüte dich.

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