Könnt ihr Gläubigen mich von meinem Unglauben überzeugen?


20.11.2022, 04:39

Außerdem existieren sonst keine Zeitzeugen

Und die zeitlichen Angaben sind oftmals inkorrekt, aber das liegt an den neuen Versionen der Bibel

Traditionen, wie Ostern, weihnachten usw. wurden ja absolut komplett von anderen Traditionen, wie den heidnischen, übernommen

Sollte ein Gott sich nicht besser anstellen, wenn er möchte, dass man an ihn glaubt?

15 Antworten

Es geht hier um die Rechtfertigung des Allmachtanspruchs eines Gottes, dessen Gebote durch Menschen (Priester) an Menschen (Gläubige) weitergegeben wurden. Nur die Priester oder Schriftgelehrten waren dazu befähigt, die Gläubigen, die des Lesens der heiligen Bücher nicht fähig waren, zu informieren.

Zweifel am Glauben entstehen, wenn es Informationen gibt, die den Wahrheitsgehalt einer Religion beeinflussen. Diese Informationen bekommt der Mensch auch durchs Lesen, und er kann sie mit dem Schreiben weitergeben. Hier entstehen viele Fehlermöglichkeiten, durch Orthographie und Änderungen der Wortbedeutungen.

Deine Frage nach dem Unglauben richtet sich hauptsächlich an die Christenheit, die auch heidnische Gebräuche ( zu Ostern oder Weihnachten) mit in ihre Glaubensvorstellungen aufgenommen hat.

Das ist dem SYNKRETISMUS geschuldet.

Der Absolutheitsanspruch ihrer Religion wird bei den Christen längst nicht mehr von allen geteilt, vermutlich liegt das aber an dem geringeren Anteil christlicher Analphabeten im Verhältnis zu den muslimischen oder " dem südöstlichen Glauben".

Je mehr Informationen, desto mehr kommen Zweifel, ob festgefahrene Wahrheiten in heiligen Büchern noch Bestand haben.

Bei uns Juden kommen die Eltern der Pflicht nach, die Kinder schon früh das Lesen, Schreiben und Rechnen zu lehren. Selbst im tiefsten Mittelalter konnten schon 5-jährige jüdische Kinder schon lesen.

Aber dich von etwas überzeugen? Warum sollte ich so etwas dummes tun? Wir Juden missionieren nicht.

Im Übrigen, ich war, obwohl ich als Jude geboren wurde, erst rund 10 Jahre lang Atheist, dann rund 40 Jahre lang Agnostiker. Erst danach stellte ich mir als 50-jähriger die Fragen wie du, jedoch nicht mit der Aufforderung zu überzeugen. Nach Beantwortung meiner Frage ging ich zu meinen Wurzeln zurück und aus einem agbistischen Juden wurde ein orthodoxer Jude. Erst sehr viel später begann ich auch zu glauben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – אני יהודי ישראלי - Ich bin israelischer Jude.
Traditionen, wie Ostern, weihnachten usw. wurden ja absolut komplett von anderen Traditionen, wie den heidnischen, übernommen

Für mich ist Weihnachten ein wichtiges christliches Fest.Natürlich weiß ich, dass die Römer an dem Tag auch mal etwas anderes gefeiert haben. Mir ist das aber relativ egal, was die Römer an dem Tag feierten. Ich feier an Weihnachten die Geburt Jesu - und ich wüsste keinen Grund, warum das heidnisch sein sollte.

wodurch teile hinzugefügt und entfernt wurden. Unter anderem die Apokryphen

Es stimmt, dass Protestanten einige Bücher als apokryph ansehen. Diese sind aber nicht in einer geheimen Bibliothek versteckt, damit man sie nicht lesen kann, sondern die Lutherübersetzung druckt diese in einem gesonderten Kapitel ab.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Es gibt meiner Meinung nach durchaus gute/überzeugende Gründe/Argumente, um an Gott zu glauben:

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Auch gibt es Wunder, die von Ärzten untersucht werden. Wenn es keine wissenschaftliche Erklärung gibt, warum ein Mensch gesund wurde, dann wird das Wunder auch bestätigt. Die Ärzte wissen auch nicht immer, dass ihre Untersuchungen für die Kirche sind.

Ich glaube auch an ein Leben nach dem Tod. Sie können im Internet nach "Mädchen begegnet Jesus" suchen (ohne Anführungszeichen). Das sind Gründe, um an Gott und an ein Leben nach dem Tod zu glauben.

Ich habe auch Sachen erlebt, die meinen Glauben gestärkt haben.

Marco79100 
Fragesteller
 21.11.2022, 01:45

Jesus wurde doch nicht mal an Weihnachten geboren????

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Termobar  21.11.2022, 07:48

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist.

Was auch die Wissenschaft nicht behauptet. Schönen Strohmann hast du da.

Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Es gibt auch die Meinung das Elfen existieren.

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Könnt ihr Gläubigen mich von meinem Unglauben überzeugen?

Vermutlich nicht, aber ich will es mal versuchen.

Angenommen es gäbe keinen Gott, wo käme dann all das Leid auf der Erde her? Menschen und Tiere werden krank. Z.B. fast alle Igel, als Säugetiere geistig ziemlich hochstehend und leidensbetroffen, haben Lungenwürmer. Ein Leben lang Atemnot; was für eine Qual. Normalerweise hätte die Evolution doch dafür gesorgt, dass das Immunsystem der Igel mit den Lungenwürmern fertig wird. Hier muss doch der böse Gott eingegriffen haben, oder?

Warum haben den ersten Weltkrieg nicht Österreich-Ungarn und Deutschland gewonnen? Die waren doch die Guten. Eigentlich haben sie ihn ja gewonnen, aber in den Friedensverhandlungen den Siegfrieden durch Nachlässigkeit und Unvermögen verloren. Hier muss doch der böse Gott eingegriffen haben, oder?

Warum wächst einem Amputierten der Stumpf nicht zu einer neuen Gliedmaße nach? Es gibt keinen einzigen Gott keiner einzigen Religion, der Gebete erhört. Im Gegenteil.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fuerbitten-fuer-kranke-beten-bis-zum-tod-a-409005.html

Wirken Gebete positiv auf die Genesung Kranker? Nein, haben Wissenschaftler jetzt herausgefunden. Die Anrufung Gottes kann sogar schädlich sein: Weiß der Kranke von den Fürbitten, kann sich dadurch sein Komplikationsrisiko erhöhen. 

Besonders interessant ist, dass sogar die Kranken die nicht von den Gebeten für sie wussten, etwas geringere Heilungschancen hatten.

Ihre 1800 Probanden teilten die Forscher in drei Gruppen von jeweils rund 600 Operationskandidaten auf: Für die 605 Patienten der ersten Gruppe wurde gebetet. Die Patienten wussten zwar von dem Gebetsversuch, nicht aber, ob tatsächlich sie es waren, für die gebetet werden sollte. Die Mitglieder von Gruppe zwei mit 597 Patienten waren ebenso unsicher, ob sie zu den Bebeteten gehörten. Dies war nicht der Fall. Die 601 Probanden aus der dritten Gruppe schließlich wurden in die Gebete der Gemeinden eingeschlossen und auch darüber informiert.
Für skeptisch gesinnte Wissenschaftler dürfte das Hauptergebnis der Studie nicht überraschend sein: In Gruppe eins traten bei 52 Prozent der Patienten Komplikationen auf, bei Gruppe 2 waren es 51 Prozent. "Kein Einfluss auf die komplikationsfreie Genesung", mussten die Autoren der Studie einräumen.

Also hatten die "Bebeteten" die nichts davon wussten, sogar etwas geringere Heilungschancen. Ob das statistisch relevant ist, müsste mal durch mehrere Studien erforscht werden. Leider findet sich niemand dazu. Aber nehmen wir einmal an, es wäre nicht nur eine zufällige Abweichung, wie wäre diese denn dann zu erklären, wenn nicht durch einen bösen Gott?!

Ja, es gibt diesen Gott. Aber er ist böse und belügt die Menschen. Siehe oben und was für ein Unheil die Religionen unter den Menschen anrichten.

Hallo Marco79100,

ein Mensch, der gläubig ist, wird wahrscheinlich eher andere Menschen von seinem Glauben überzeugen wollen, als Nicht-Gläubige von ihrem „Unglauben überzeugen“ (bzw. ihren Unglauben zu bestätigen).

Judentum, Christentum und der Islam entstanden alle ca. zur selben Zeit, vor 6000 Jahren.

Das ist so nicht richtig.

Jede Religion ist zu ihrer eigenen Zeit entstanden und hat ihre eigene Geschichte. Dabei haben sich viele Glaubensgemeinschaften auch aus anderen Religionen entwickelt.
Das Judentum entstand vor rund 3.500 Jahren. Laut Überlieferung schloss damals Gott mit Abraham einen Bund. Abraham sollte nur noch an ihn, den einen Gott, glauben, und diesen Glauben weit verbreiten.
Das Christentum entwickelte sich vor 2.014 Jahren aus dem Judentum. Die Bibel der Juden ist das Erste Testament der Christen. Sie haben noch ein zweites Testament.
Der Islam kam vor ungefähr 1.450 Jahren in die Welt. Er hat dieselben Urväter wie das Judentum und das Christentum: Abraham und seine Nachfahren. Laut Überlieferung erschien Mohammed bei Mekka immer wieder der Erzengel Gabriel. Er überbrachte ihm den Koran, die Botschaft von Allah.

https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/g/geschichte-der-religionen

Heute entstehen kaum noch neue Religionen (höchstens Sekten). Die Gründe:

  • Durch Bildung und Wissenschaft haben die Menschen mehr Kenntnis, „wie die Welt funktioniert“ (Physik, Biologie, Geologie, Astronomie,...) und brauchen die alten Vorstellungen, wie sie Religionen liefern, deshalb nicht mehr.
  • Viele der heutigen Menschen lassen sich auch nicht mehr von Religionsführern beeinflussen/unterdrücken, weil sie Zugang (z. B. Internet) zu vielen Informationen haben und deshalb deren Machtstreben erkennen können.
  • Moralvorstellungen haben sich sich im Laufe der Zeit geändert und man kann selbst beurteilen, welche davon in der heutigen Zeit noch sinnvoll sind und welche nicht (z. B. musste damals eine Frau als Jungfrau in die Ehe gehen, damit der Ehemann nicht versehentlich das Kind eines anderen großzieht – heute gibt es Vaterschaftstests).
  • Ge- oder Verbote, die von Religionen bezüglich der Lebensführung gegeben wurden, sieht man heute im Kontext der Zeit, als sie entstanden sind. Viele davon sind heute nicht mehr nötig (z. B. Verbote von bestimmten Lebensmitteln – entstanden in einer Zeit, als es noch keine Kühlschränke/keine Fleischbeschau gab. Die Beschneidung von Jungs, als es nicht ausreichend Wasser zum Waschen gab. Usw...).

Auch, wenn man heute schon so viel mehr weiß, als früher, erfüllen die Religionen doch auch heute noch einen Sinn. Sie geben den (gläubigen) Menschen Sicherheit und Antworten auf, bis heute unklare, Fragen:

  • Was ist der Sinn des Lebens,
  • was ist „gut“ und was ist „böse“ – vor allem im Zusammenleben mit anderen Menschen und
  • es gibt einen Gott, der so für mich sorgt, wie meine Eltern für mich gesorgt haben, als ich noch ein Kind war. Die Sorglosigkeit und das Urvertrauen, das man als Kind in die Eltern hatte, möchten sich viele Menschen, durch einen Gott, an den sie (im erwachsenen Alter) glauben, erhalten.

VG Emelina

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung