Warum spricht Jesus oft in Gleichnissen?

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Ich würde mal sagen, vor 2000 Jahren gab es kein Internet, kein Netflix, keine Videospiele. Da wussten die Leute es noch zu schätzen, wenn jemand eine gute Geschichte erzählen konnte und hat gerne zugehört. Dazu kommt noch, wenn man eine Botschaft unter die Leute bringen möchte, gestaltet sich das häufig einfacher, wenn man die Botschaft in einer Geschichte verpackt. So wird das gleich viel bildlicher und einfacher verständlich, was man vermitteln möchte

Markus 4,11-12: "Und er sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, das Geheimnis des Reiches Gottes zu erkennen; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen zuteil, 12 „damit sie sehend sehen und nicht wahrnehmen, und hörend hören und nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde"

Das Gleichnis war:

* einfache Erklärung für seine Nachfolger und

* auch Verschlüsselung für die "Ungläubigen"

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das beantwortet Jesus den Jüngern noch selbst :

In Matthäus 13,10 fragen die Jünger Jesus, weshalb er in Gleichnissen zu ihnen redet. Hier seine Antwort:

Sinn und Zweck der Gleichnisse
Mt 13,10Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? Mt 13,11Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben. Mt 13,12Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Mt 13,13Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. Mt 13,14An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; / sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen. Mt 13,15Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden / und mit ihren Ohren hören sie nur schwer / und ihre Augen halten sie geschlossen, / damit sie mit ihren Augen nicht sehen / und mit ihren Ohren nicht hören, / damit sie mit ihrem Herzen / nicht zur Einsicht kommen, / damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile. Mt 13,16Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören.
https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/mt13.html
  • Die Nachfolger von Jesus, also jene, die an ihn glauben, denen offenbaren die Gleichnisse die Geheimnisse des Himmelreiches .
  • Doch denjenigen, die nicht glauben (wollen), denen verhüllen die Gleichnisse die Botschaft von Jesus.

Das ist die traurige Feststellung von Jesus: Wer nicht hören will, der wird auch nicht verstehen.

Lg ⚘

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule

Um das Himmlische in seiner Botschaft seinen Zuhörern anhand von Beispielen aus ihrer Alltags- und Lebenswelt näher zu bringen und begreifbar zu machen.

Weil das damals die Art war, erwachsene Menschen zu lehren, anhand von ausgesuchten Beispielen und Geschichten, über die sie sich Gedanken machen konnten. Schulen gab es für die Kinder, aber die erwachsenen Menschen auf den Marktplätzen, bei der Arbeit und in Gasthäusern mußte man dort ansprechen, und jeder damals hörte gern mal einem Geschichtenerzähler zu. Unsere ganzen modernen Unterhaltungs- und Massenmedien gab es damals noch nicht und lesen konnte auch nicht jeder, also lief sehr vieles über mündliche Weitergabe.