Warum spricht der Philosoph Satre von "verurteilt"?
Hallo liebe Community, ich hoffe es gibt welche unter euch die Philosophen besser verstehen können als ich xd. Und zwar stellt sich mir die Frage weshalb satre das Wort verurteilt im folgendem Satz benutzt "Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt" , wieso sagt er nicht bestimmt oder benutzt ein anderes Wort und nicht ausgerechnet ein "negatives verb". Ich hätte mir so gedacht das zur Freiheit ja auch Verantwortung gehört und das satre damit meint das jeder mensch dazu verurteilt ist auch die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. So ganz sinn macht das für mich aber nicht. Ich hoffe mir kann jemand unter euch helfen:)))
1 Antwort
Jean-Paul Sartre möchte (in seinen Werken „L'Être et le néant“ [1943; „Das Sein und das Nichts“] und „L'existentialisme est un humanisme“ [1946; „Der Existenzialismus ist ein Humanismus“]; ),mit diesem Satz („Der Mensch ist verurteilt, frei zu sein“/„Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt“; französisch: „L'homme est condamné à être libre.“) stark betont auf eine für den Menschen bestehende Unausweichlichkeit hinweisen, eine Wahl zu treffen
Bei einer Bestimmung zur Freiheit wäre eher vorstellbar, diesen Bestimmung nicht übernehmen zu müssen, sondern sich ihr auch entziehen zu können.
Sartre nimmt eine eindringliche Formulierung, die paradox anmuten kann.
Die Überlegungen in der Fragebachreibung zur Verantwortung sind eine richtige Deutung.
Verantwortung und ihre Übernahme ist auch drückend.
Der Mensch ist nach Sartres Verständnis verurteilt, weil er sich nicht selbst erschaffen hat, und dennoch frei, weil er, einmal in die Welt geworfen, für all das verantwortlich ist, was er tut.
Dem Menschen wird etwas von außen vorgegeben. Er kann eine Wahl treffen, aber den Umstand selbst, eine Wahl treffen zu müssen, kann er nicht auswählen. Der Freiheit kann sich ein Mensch nicht entziehen. Sogar eine Entscheidung, sich nicht zu entscheiden, wäre eine Entscheidung und ein Umgang mit Freiheit. Der Mensch kann sich also nicht aussuchen, ob er in diesem grundsätzlichen Sinn frei ist oder nicht. Er kann diese Freiheit nicht (z. B. weil er sie als Belastung empfindet) loswerden.
Der Mensch findet sich nach Sartres Auffassung in das Dasein geworfen vor. Dies ist keine von ihm selbst geschaffene, seiner Verfügungsgewalt unterstehende Gegebenheit. Die Notwendigkeit, allgemein in seinem Verhalten in einer Situation eine Wahl treffen zu müssen, ist ihm vorgegeben, insofern besteht ein Verurteiltsein. Zugleich ist der Menschen frei und trägt daher Verantwortung für seine Entscheidungen und Handlungen.
Sartre vertritt den Standpunkt, frei zu sein heiße, kraft des ursprünglichen Entwurfs trage der Mensch die Last der ganzen Welt. Er ist für seine Existenz mit allen Handlungen sowie für die Welt (die Welt hat Sinn nur infolge des Entwurfs) verantwortlich. Verantwortlichkeit bedeutet dabei das Bewußtsein einer unbestreitbaren Urheberschaft eines Gegenstandes oder eines Ereignisses,
Vielen vielen Dank das du dir so viel Mühe gegeben hast mir zu antworten jetzt verstehe ich es aufjedenfall. Gibt aufjedenfall auch ein Stern;) Ich hoffe deine Antworten öfters zu lesen xd