Warum sprechen Angehörige der Bundeswehr das Wort "Osten" mit langem "O" aus?
In letzter Zeit sieht/hört man ja viel häufiger als früher Militärangehörige in der Öffentlichkeit sprechen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass überzufällig viele davon das Wort "Osten" nicht mit kurzem, sondern mit langem "O" sprechen, in etwa so: "Oooooosten". Wie Ostern, nur ohne R.
Weshalb ist das so? Ist das nur eine Angewohnheit oder hat das irgendwelche sicherheitstechnischen Gründe, etwa um es nicht versehentlich akustisch mit anderen Begriffen zu verwechseln o.ä.?
Es würde mich interessieren, ob jemand von euch dazu nähere Infos hat! Danke im Voraus.
8 Antworten
Es gibt einige Beispiele im militärischen Sprachgebrauch. Der Grund ist, Kommunikation, die nicht immer einwandfrei übertragen wird, verwechslungssicher zu machen.
Ja, diesen Verdacht hatte ich auch! Kannst du vielleicht noch andere Beispiele sagen? Ich finde das total interessant!
Hab ich auch schonmal gehört und vermutet, dass das dazu dienen soll, Missverständnisse - z.B. beim Funkverkehr - zu vermeiden.
"Feind drisig grd §$*+sten"
"Hä? Osten? Westen?"
"DREISSIG GRAD OOOOOOOOOOOSTEN!"
Auch z.B. bei den U-Boot-Fahrern. Das Kommando zum abtauchen lautet (afaik!) nicht "Tauchen!" sondern "Taaaaaaauuuuuuchen" damit es jeder mitbekommt und auch von der Tonlage her klar ist, was gemeint ist (von hoch nach tief :)
Das ist nicht nur in letzter zeit so sondern schon fast immer. Das kommt auch mit aus der "Funker-Sprache" (analog)...
Viele Anweisungen müssen kurz klar und deutlich sein. Viele Begriffe hören sich aber ähnlich an, da kann es zu verwechslungen kommen.
Die Zahl Zwei (2) nennt man dann ja auch zwo, damit es sich nicht wie drei anhört...
(Ist bei Feuerwehren und Hilfsorganisationen auch so)
Das mit der Zwo kannte ich. Das mit dem Oooosten gibt es sicher schon lange, es fiel mir persönlich nur in letzter Zeit erst auf. ;-)
Ein Teil der Erklärung kann der Sprechfunk sein Die Aussprache mit langem O ist bei schlechter Verbindung besser verständlich.
Die Aussprache ist, laut Duden, sowohl mit kurzem "O", als auch mit langem "O" möglich und üblich.
Hat also nichts mit der Bundeswehr zu tun und wird in vielen Bereichen so angewandt, bspw bei der Wettervorhersage.
Kann, muss aber nicht. War zumindest u.a. im Seewetterbericht oftmals üblich.
Echt? Interessant! In der Wettervorhersage habe ich das noch absolut nie gehört. Muss ich mal drauf achten.