Warum sind Mitglieder der SGP nicht in der DKP?
Was sind deren Argumente?
Worin liegen die Unterschiede? Wie groß sind die Unterschiede?
3 Antworten
Wenn ich es richtig verstehe, ist die SGP ein trotzkistische Partei, die beispielsweise Stalin konsequent ablehnt und davon ausgeht, dass sich Kommunismus nur international und durch Überzeugungen durchsetzen kann, nicht aber in diktatorischen Insellösungen, wie es Stalin und andere Kommunisten es in Kuba oder Nordkorea versuchen. In der DKP wird der Massenmörder Stalin noch immer verehrt oder zumindest verteidigt!
Von einer Verehrung Stalins durch die DKP kann keine Rede sein. Man spricht dort einfach nicht darüber, so wie man schon in der DDR jegliche negative Seiten der sowjetischen Vergangenheit totgeschwiegen hat. Verehrt wird Stalin (neben Mao) von der MLPD.
Bist du dir bei der letzten Sache sicher?
Denn das glaube selbst ich nicht.
Bei 1500 Wählern der SGP dürfte das egal sein :-)
Und auch die DKP ist eine unbedeutende, zu vernachlässigende Randgruppe.
Die einen nennen sich sozialistisch, die anderen kommunistisch. Der Unterschied ist denen sicher wichtig.
Weil die SGP trotzkistisch ist und die DKP dem Marxismus-Leninismus anhängt. Da liegen Welten dazwischen, die dir aber nur jemand erklären kann, der ideologisch gestählt ist.
Muss wohl irgendwas mit Arbeiterklasse, Weltrevolution, Diktatur des Proletariats und so Zeug zu tun haben.
Dann ist die MLPD ja eine richtig seltsame Gruppe, die eigentlich sogar gegen das Grundgesetz ist und arbeitet oder wie?
Die "Welten" liegen für die Sektierer zwischen den Positionen, für normale Betrachter der politischen Lager sind die Unterschiede kaum größer als zwischen Adventisten und Pfingstlern.
Entschuldigung, aber da liegen nicht unbedingt Welten dazwischen, das ist vielmehr Interpretationssache. Trotzki selbst hat sich nach Lenins Tod immer wieder darauf berufen, dass es keine Unterschiede zwischen ihm und der Position Lenins gegeben habe. Vielmehr habe Stalin die Parteilinie verlassen.
Nun ist der Stalinismus seit "ewig und drei Tagen" in der Sowjetunion bzw. der DDR bzw. der KPdSU und der SED sowie ihren Nachfolgeparteien tot. Nur dass man aus Legitimitätsgründen die Entstalinisierung durch Chruschtschow nicht weiter betrieb und lieber den Mantel des Schweigens über die Stalinischen Verbrechen hüllte. So ungefähr läuft das bis heute bei der DKP weiter, während z.B. die MLPD ganz offen zu Stalin steht.
Nun lebt Trotzki schon seit über 80 Jahren nicht mehr und er war nicht halb so sektiererisch wie sein Jünger in späteren Jahren, die sich in zahlreiche Fraktionen und Parteien aufspalteten und auf die jeweiligen Unterschiede in der Ideologie größten Wert legten. Wenn die Trotzkisten begriffen hätten, dass im Realsozialismus in späteren Jahren kein Stalinismus mehr vorhanden war und dass sie selbst, hätten sie die Macht erreicht, genau das gleiche getan hätten wie Honecker oder Breschnew, dann hätten sie ihre Organisationen aufgeben und den Kommunistischen Parteien beitreten können. Aber sie waren eben zu sektiererisch. Darum lehne ich diese Parteien ab, nicht etwa, weil ich in der historischen Auseinandersetzung der 1920er und 30er Jahre auf Stalins Seite gestanden hätte. Und darum hätte ich die DKP auch dann gewählt, wenn die SGP in Bayern zur BTW hätte antreten können. Doch da gab es sowieso nur die DKP, weil die SGP die nötige Zahl an Unterstützungsunterschriften nicht erreichte.