Warum sind manche Menschen so stolz auf ihre Nationalität?
Ich sehe öfters das es einige Menschen gibt die stolz darauf sind, von ihrer Abstammung. Dadurch was die Menschen in diesem Land oder das Land ansich erreicht haben/hat. Und man sich aufgrund der selben Abstammung kein Plan damit rühmt?
Sogar so stolz darauf das es meist sogar als Username genommen werden muss z.B. (stolzeRussin oder sowas).
Da mir meine eigene Nationalität, egal ist kann ich sowas nicht ganz nachvollziehen.
Warum sollte man Stolz auf etwas sein, für das man selbst nichts getan hat bzw. worauf man keinen Einfluss hatte. Gut ja wenn man sich dazu entscheidet in ein anderes Land auszuwandern könnte ich es etwas nachvollziehen, weil man erreicht hat alleine dorthin auszuwandern, die Sprache gelernt und gemeistert zu haben. Und man dann sagt, so ab jetzt bin ich Amerikaner. (Auch wenn man genetisch vermutlich keiner ist)
6 Antworten
Es ist das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gemeinschaft, die man als stark und erfolgreich empfindet. Die Gewißheit, von dieser Gemeinschaft als einen der ihren anerkannt zu sein.
Man kann einfach die Kultur etc. des eigenen Landes mögen und sein Land als Solches erhalten und schützen wollen. Man kann auch einfach als Land hinter seinen Athleten bei Sportveranstaltungen stehen und die eigene Mannschaft anfeuern. Man kann auch einfach stolz sein auf das im eigenen Land Erreichte (zu dem man als Arbeiter / Angestellter seinen Anteil beiträgt), das in der Welt nicht selbstverständlich ist, weil es vielen Menschen in anderen Ländern schlechter geht, sie nicht so gut abgesichert sind etc.
Auch das ist alles Nationalstolz. Und der ist komplett unpolitisch und aus meiner Sicht auch nicht verwerflich.
Aus meiner Sicht kann man das auch nicht an einer einzelnen Regierung festmachen, denn dann wäre es "Parteistolz" oder "Koalitionsstolz".
Die Identität mit der Herkunft ist meiner Meinung nach ein Stück gelebte "Kultur". Für deren Pflege ist vor allem die herrschende Regierungspartei (u.a. Kultusminister) verantwortlich.
Die "Pflege der Kultur" findet durch das Volk an der Basis statt.
Ich glaube kaum, dass das von irgend einer Regierung konkret geregelt wird oder "am Leben erhalten wird". Manchmal ist man eher geneigt anzunehmen, das es trotz der jeweiligen Regierung am Leben erhalten wird… 😉
Allein die Tatsache, dass die junge Generation in den Radiosendern fast nur noch Lieder mit englischen Texten erhält, zeigt, dass nicht das Volk die Kultur macht. Du musst nur schauen, wer in den Beiräten der Rundfunkanstalten "den Ton" angibt. Dann wirst du feststellen, wer die Kultur beeinflusst.
Mangels eigener Erfolge sonnt man sich mit denen anderer. Teilweise wird der Mensch auch durch gesteuerte Medien vom Staat dazu verleitet, indem dieser dessen Staatsangehörigkeit als etwas Besonderes hinstellt. Erfolgsarme Menschen fallen auf diese Manipulation besonders herein, weil sie auf diese Weise ihr Selbstwertgefühl (scheinbar) steigern können.
Man ist nicht stolz auf seine Nationalität, sondern auf die Werte und Traditionen, die die die Zugehörigkeit zu einer Nation ausmachen.
Es ist ähnlich wie bei Fußballfans. Du identifizierst dich mit einem Verein und sagst, du bist Schalker, Bayer, Dortmunder usw.. Dieser Verein ist erfolgreich und so ist es ein schönes Gefühl irgendwie dazu zu gehören und diesen Glanz auf sich abstrahlen zu lassen. Auch wenn du selbst wenig auf die Reihe kriegst, kannst du dich dann gut fühlen. Du bist selbst ein kleines Licht, aber Spanien war mal eine Weltmacht, Österreich hatte mal das Habsburgerreich, England mit seinem Kolonialreich, Frankreich mit seiner Revolution und Bonaparte, die Türken mit dem osmanischen Reich und so weiter. Die Amis sowieso. Und ein kleines bisschen davon steckt noch in deinen Genen. 🤣🙏
Der Inhalt deiner Antwort wird sicherlich von vielen Menschen in Deutschland als "Labsal für die Seele" empfunden werden, weil sie auf identitätsstiftende Äußerungen unserer Regierungspolitiker weitgehend verzichten müssen.