Warum sind eigentlich soviele Amerikaner deutscher Herkunft?

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https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Deutschen_in_den_Vereinigten_Staaten

"... Ein Beispiel dafür ist die Geschichte der deutschen Auswanderung nach Amerika im 19. Jahrhundert. Neben den ökonomischen, sozialen und demographischen Motiven waren vor allem politische und religiöse, aber auch persönliche und familiäre Gründe entscheidend. Die Anfänge der deutschen Auswanderung nach Nordamerika – damals noch britische Kolonien – liegen im späten 17. Jahrhundert. 1683 erhielten 13 deutsche Auswandererfamilien aus dem Raum Krefeld von William Penn, dem Gründer der später nach ihm benannten Kolonie Pennsylvania, die Erlaubnis, sich am Rande der heutigen Stadt Philadelphia anzusiedeln. Sie nannten ihr neues Zuhause „Germantown“. Den ersten deutschen Siedlern folgten schon bald weitere Auswanderer. Anfang des 18. Jahrhunderts machten sich etwa 10 000 Pfälzer auf den Weg nach Amerika. Sie verließen ihre alte Heimat nicht nur auf Grund religiöser Verfolgungen, sondern auch wegen der im Südwesten Deutschlands herrschenden sozialen Not – ein Beispiel für die Verschränkung von religiösen, wirtschaftlichen, sozialen und anderen Auswanderungsmotiven. Der Name „Pfälzer“ bzw. die englische Entsprechung „Palatins“ bürgerte sich in Amerika als allgemeine Bezeichnung für deutsche Kolonisten bald ebenso ein wie das zunächst nur für niederländische Siedler gebrauchte „Dutch“. Der Auswanderungsstrom aus Südwestdeutschland riss im gesamten 18. Jahrhundert nicht ab. Insgesamt etwa 170 000 Menschen aus Baden, Württemberg, der Pfalz, dem Elsass und Lothringen machten sich zwischen 1680 und 1800 auf den Weg nach Amerika. Amerika war aber nicht das alleinige Ziel der Migration...."
Vor allem durch die große europäische Hungerkrise von 1817 – eine zweite verheerende Hungerkrise 1846/47 sollte dann eine weitere große Auswanderungswelle auslösen – sahen sich viele Menschen, vor allem Angehörige der unterbürgerlichen und unterbäuerlichen Schichten, gezwungen, ihr Glück in Amerika zu suchen. Die Hungerkrise war jedoch nicht der einzige Grund für die Auswanderungswelle, die Deutschland und Europa nach 1820 erfasste. Wie schon im Falle der vorwiegend südwestdeutschen Auswanderung im 18. Jahrhundert war es ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, der zur Massenauswanderung führte: die steigenden Geburtenüberschüsse, der Niedergang des Heimgewerbes im Zusammenhang mit der zunehmenden Industrialisierung, die Lockerung des Auswanderungsverbots, die Einführung der Gewerbefreiheit, die Aufhebung der landwirtschaftlichen Erbuntertänigkeit, nicht zuletzt aber auch politischen Verfolgungen demokratisch-liberaler Kräfte in der restaurativen Phase nach 1815, besonders nach der erfolglosen Revolution von 1848/49....
https://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/DO01_3-12-430001_Kap3_online_mi9s5a_Dt_Auswand.pdf

Weil die Lebensbedingungen in Deutschland vor ein paar hundert Jahren echt scheiße waren und Amerika das gelobte Land war. Und weil der Landgraf Friederich II. von Hessen Kastel in 1776 Soldaten an die Briten verkaufte, damit diese in Amerika für das Empire kämpfen sollten. Da die Briten verloren haben, gab es für die Überlebenden aber keine Rückfahrkarte. General von Steuben aus Ansbach-Bayreuth hat mit seinem Söldnerheer übrigens siegreich auf der Seite der Amerikaner gekämpft. In der Schlacht von Yorktown wurden dann auch auf beiden Seiten die Befehle in deutsch gebrüllt!


Das ist geschichtlich bedingt:

Die Geschichte der USA ist die Geschichte ihrer Einwanderer. Beginnend mit den ersten englischen Siedlern, die 1620 mit der „Mayflower“ anlandeten, ließen sich im 17. Jahrhundert immer mehr Europäer in Nordamerika nieder; davon so viel Deutsche, dass Benjamin Franklin 1751 davor warnte, Pennsylvania könne ein deutschsprachiges Land werden. Zusammen mit dem “Import” von Millionen afrikanischer Sklaven wurde die einheimische Bevölkerung zunehmend zurückgedrängt. Im 19. Jahrhundert folgten schließlich weitere Phasen europäischer Einwanderung, die aus meist wirtschaftlichen Beweggründen erfolgten, teilweise aber auch vor dem Hintergrund politischer Repression etwa nach der Revolution im Jahr 1848 in Deutschland zu sehen sind. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die meisten US-Einwanderer aus Großbritannien und Irland. Danach waren die Deutschen etwa vier Jahrzehnte lang die größte Gruppe, gefolgt von Iren, Briten und Skandinaviern (Abbildung 1 und 2). In den 1880ern wanderten jedes Jahr etwa 120.000 Deutsche in die USA ein. 

Weil es in Deutschland bzw Ihrem Land keine wirtschaftliche Perspektive gab. Die Vorfahren meiner Frau kommen von Föhr. Nachdem der Walfang nicht profitabel war, sind sie nach Kalifornien und Oregon ausgewandet.

Woher ich das weiß:Hobby – Sehe sehr gerne Geschichtsdokus