Warum sind Audi, BMW und Mercedes heutzutage so teuer? Warum kann sich der durchschnitts Bürger kein Markenauto mehr leisten?

18 Antworten

Gerade Audi ( ~ 30 %), BMW ( ~30 %), und Mercedes (~ 25 %) verkaufen einen hohen Anteil ihrer Fahrzeuge sowieso schon mal nicht an "Durchschnittsbürger" sondern an Flottenkunden. Sprich, Leasinggeber oder als Firmenfahrzeuge.

Je nach Modell steigt der Anteil sogar noch höher. ( A6 zu 52 %, 5er zu 50 %, E-Klasse)

Davon abgesehen, man kann sich nicht im Premium Segment platzieren und ernst genommen werden wenn man keine Premium Preise nimmt.

Hallo

die sind so teuer weil es genug Käufer zu dem Preis gibt. Und früher konnten sich auch nur wenige einen Benz oder BMW leisten die Masse fuhr Opel, Ford, VW, Audi, Glas, Borgward, IFA, NSU, Fiat, Morris/Mini, Autobianchi, Seat, Skoda, Renault, Peugeot oder Citroen nicht zu vergessen es gab auch noch Honda, Toyota, Datsun , Mazda, Saab, Volvo, Triumph.

Kaufkraftbezogen waren Daimler Benz früher teuerer als heute man kann zb denn "kleinen" SL ab 1955 oder von die E oder S Klasse ab 1948 die Verkaufspreise bis heute als Ansatz nehmen. Wenn man denn 300SL betrachtet gabs 1955 für um 25000DM auch ein 160m² Neubau im Grünen oder eine Luxus Stadtwohung zu kaufen. Und 300S Coupes kosteten auch mal über 40000DM da musten auch Hollwoodgrössen oder Firmenmagnate länger dafür arbeiten. Daimler hat die letzten 70 Jahre nur das Modellangebot nach unten erweitert.

Bei BMW ist es problematsich nach dem Krieg gab es die Barockengel zu unbzahlbaren Kursen das konnten sich nur Direktoren, Richter oder Banker leisten und danach baute BMW erst mal Kleinst- und Kleinwagen bis es in den End-60ern mit der neuen Klasse und dem 2500 wieder eine Obere Mittelklasse gab. Aber BMW räubert damit erst mal bei denn ehemaligen Borgward Kunden und bei Opel. Bis BMW mal bei Daimler "einbrechen" konnte dauert es noch bis zum 7er. Und das passierte auch nur weil die S Klassen jahrlange Lieferzeiten hatte und die BMW gabs in wenigen Wochen.

Audi war nach dem Krieg erst mal der nach Ingolstadt geschmuggelte DKW Rest und hat Vorkriegstechnik mit 2 Takt Motor in denn Westen rübergerettet. Horch, Wanderer und DKW waren "verloren". Erst der Einstieg von Daimler mit deren Vielstoff Mitteldruckmotor als Mitgift und Geld mit Manpower zur Neukonstruktion von Audi 90 und 100er sowie der Bundeswehrgrossaufrag für die Munga hat Audi vor dem Aus gerettet. Audi war aber in denn 70ern noch eine Billigmarke (jetzt im VW Konzern in Konkurenz zu NSU) und erst der Piech hat mit dem Quattro und denn 5 Zylindern Audi in die Oberklasse geführt. Aber Audi war bis zum 200er und denn ersten V8 die preiswerte Grosslimousine für Firmenflotten und Sparfüchse. Nach dem ersten Urquattro "Preisschock" (Kostete soviel wie ein Porsche 911 oder eine S Klasse) kam der Audi V8 "Preisschock". Im Vergleich zum Audi V8 waren plötzlich BMW und Daimler schon fast Schnäppchen in München und Stuttgart knallten die Sektkorken vor allem weil die Testeinkäufer bei Audi keinen Rabatt rausschagen konnte und die Audi Verkäufer die Daimler oder BMW Inzahlungnahmen zu unverschähmten Kursen taxierten. Dann gabs die ersten Probefahrten und die Gesichter wurden länger bzw die Testabteilung ruft in der Chefetage an und meinte "Houston, wir haben da ein Problem". Speziel bei BMW war die Sache am Dampfen hatte man dort bisher die Sportnische der Oberklasse nur mit Jaguar geteilt Seit dem V8 sind Audi genau so teuer wie BMW oder Daimler in der Klasse und ist Audi im Image "Oben" wird in einem Zug mit Daimler und BMW aufgeführt

Tatsächlich können sich heute viel mehr Leute solche Fahrzeuge leisten als früher. Die waren früher auch schon schweineteuer aber heute gibt es 0% Finanzierungen, Leasing, etc...

Davon abgesehen: Der "Durchschnittsbürger" ist nicht unbedingt der größte Abnehmer. Autohersteller haben ihre besten Einnahmen bei Flottenkunden/Firmen/etc...

Warum sollte ich mir nen Wagen aus einen der genannten Konzerne holen, wenn ich anderswo (besonders bei den Japanern) mehr Auto, Langlebigkeit und Qualität für mein Geld bekomme?

Zumal diese Marken nix für mich, der viel Wert auf Performance und tuningfreundlichkeit legt, im Angebot haben.

Habe mir erst vor ein paar Wochen meinen Traumwagen gekauft, nen 99er Subaru Impreza WRX STI. Es gibt nichts vergleichbares bei diesen drei Herstellern, auch nicht vom Sound her.

Ich gehöre auch definitiv nicht zu diesen Haptik Fetischisten die sich an irgendwelchen Oberflächen oder Spaltmaßen aufgeilen. Ein leichtes Auto mit guter Gewichtsverteilung, niedrigem Schwerpunkt das Handgeschaltet wird und wenn ich will prima quer geht, ohne irgendwelche unnötige Elektronik oder Assistenten, mehr brauche ich nicht 😉👍

nurromanus  01.02.2018, 17:05

Du erinnerst mich immer wieder an meine jungen Jahre. :D Damals gab es für mich auch NICHTS, einfach GAR NICHTS, ausser meinen US-Cars. Alles andere habe ich für Schrott erklärt. Auch wenn die Kriterien für dieses Urteil selbstverständlich andere waren, als die, welche Du ins Feld führst.

Deutschland hat ja eine nicht schlecht grosse Tuning-Szene. Aber ist natürlich schon so, dass es zig Millionen von Fahrern gibt, die ihren Wagen nicht tunen wollen. Sicher viel, viel mehr, als jene, die tunen wollen.

Ich würde deshalb davon ausgehen, dass der durchschnittliche Fragesteller sich in der Regel nicht für Tuning und Querdynamik oder Gewichtsverteilung interessiert.

Sondern eben für die Haptik, die elektronischen Helferlein und was sonst noch für Otto-Normalfahrer geboten wird.

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RefaUlm  01.02.2018, 17:27
@nurromanus

Jo das mag stimmen, auch die Tatsache mit dem größeren Interesse an Performance als an Haptik oder gar Assistenten mag mit meiner "Jugend" zusammen hängen... auch wenn ich dieses Jahr 30 werde.

Ich kann ganz ehrlich nix mit irgendwelchen elektronischen Helfern anfangen, egal ob spurhalte, Müdigkeits oder sonst was für ein Assistent. Auch eine kognitivität ist mir recht egal, denn ich will mit meinem Auto Spaß haben und nicht im Internet surfen!

Beim Autofahren widme ich mich 100%ig dem fahren bzw der Straße und dem Verkehr.

Klar gibt es weitaus mehr Leute die einfach nur von a nach b wollen und die sich für die Punkte die mir wichtig sind überhaupt nicht interessieren. Ich für meinen Teil fahre Auto in meiner Freizeit und betreibe es als Hobby.

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Ich habe wenn ich so an die 90er zurückdenke, in denen BMW und Mercedes seltener vertreten waren eigentlich eher den Eindruck, dass heute viel mehr BMW und Mercedes unterwegs sind ----> das liegt mMn vorallem daran, dass man die Autos damals nicht so ohne weiteres finanzieren oder leasen konnte & Barzahlung am geläufigsten gewesen ist.

Wenn ich so zurückdenke, wer damals einen BMW oder Mercedes fuhr (keine betagten Gebrauchtwagen vom Schlag W123, Strichachter, W116 oder BMW E21, E23, E28 usw.) ... dann waren das durchweg eigentlich Leute, die "Geld" hatten und einen gewissen Einfluss bzw. eine gewisse gesellschaftliche STellung vor Ort und bei denen das Auto mehr oder weniger den gehobenen Lebensstil verfeinerte. Da stand dann vor der Villa im eleganten Viertel eben der Mercedes W124 oder gönnte sich mein Großonkel, leitender Buchhalter einer größeren Firma, einfach alle paar Jahre "mal eben" einen Jahreswagen oder jungen gebrauchten der 5er-Reihe, weil er es finanziell gekonnt hat & für ihn Standart war. Der letzte war ein E39, den er dann bis zu seinem Tod 2016 fuhr.

Junge Familien etwa, die sich heute mal gern einen 3er-touring mit kleinem Diesel leasen/finanzieren sobald das erste Kind da ist, fuhren hingegen oft einen Escort-Kombi oder Kadett-Kombi -----> weil bar bezahlt werden musste & mehr dann einfach nicht drin war. Eine Familie, die damals einen W124 als T-Modell oder einen E30/E34 BMW touring fuhr, galt als "reich" & schon wenn ein Familienvater im Opel Omega die Kiddies zur Schule fuhr, erntete er damit durchaus Ansehen & galt als jemand, der sich ein ordentliches großes Auto leisten konnte.

Ich (27) fahre zwar auch nur Mercedes, jedoch sind das alte Modelle der W202-Serie für rund um 1000 Euro^^ bestes Auto :)