Warum sind Afrikaner Dunkelhäutig und Europäer Hell Häutig?
Hallo, Ich frage mich warum das so ist. In der Schule lernten wir, dass die Dunkle Haut vor der Sonne schützen soll, aber das ergibt gar keinen Sinn, denn Dunkle Farben ziehen die Sonne an und helle reflektieren sie. Ich verstehe es einfach nicht.
Ich bin Froh über Jede Antwort.
Ps: Ich habe KEINE Rassistischen Gedanken !!!!
5 Antworten
Das Dunkle in der Haut ist wie ein Panzer, der die UV-Strahlen der Sonne nicht in das tiefere Gewebe hindurchlässt. Schwarze haben Probleme, in nördlichen Ländern genug Vitamin D zu produzieren, eben weil nicht genug Sonne durchkommt.
Sexuelle Selektion? Diese Sichtweise ist fraglich helle Haut ist durch die Landwirtschaft entstanden
Für deine Hypothese gibt es keine Evidenz. Weshalb sollte die Landwirtschaft auch Einfluss auf die Hautfarbe haben, welchen Vorteil sollte sie bringen?
In Afrika gibt es viele Völker, die von der Landwirtschaft lebten und leben und die nicht hellhäutig sind. Die Massai in der Serengeti-Mara-Region in Nordtansania und Südkenia sind seit eh und je Viehhirten. Die Dschagga in der Kilimandscharo-Region leben traditionell vom Anbau von Bananen, Kaffee, Maniok und anderen Feldfrüchten. Die Dinka im Südsudan haben eine der dunkelsten Hautfarben überhaupt und sind ebenfalls traditionell ein landwirtschaftliches Volk, das v. a. vom Anbau von Hirse und der Haltung von Zeburindern lebt.
Auch in unserer modernen Landwirtschaft macht es keinen Unterschied, welche Hautfarbe man hat. Wenn ich auf einem Traktor sitze, ist es vollkommen egal, ob ich hellhäutig oder dunkelhäutig bin.
Die Meisten Wissenschaftler werden dir widersprechen :)
Die meisten Wissenschaftler werden mir sicher zustimmen, da ich meine Antwort (siehe hier: https://www.gutefrage.net/frage/warum-sind-afrikaner-dunkelhaeutig-und-europaeer-hell-haeutig#answer-359928239) selbst auf wissenschaftliche Studien stütze.
Insofern würde mich einmal interessieren, worauf du deine These, die Landwirtschaft habe die helle Hautfarbe verursacht, stützen möchtest. Welche Belege gibt es dafür, welche wissenschaftlichen Studien?
Die Jäger und Sammler in Europa haben zum größten Teil Fleisch gegessen Fleisch ist Vitamin D haltig die Bauern aus dem Nahen Osten haben Getreide konsumiert was nicht so Vitamin D haltig ist wie Fleisch deswegen haben die Bauern aus dem Nahen Osten helle Haut entwickelt
Das ist eine Argumentation, die auf sehr wackeligen Füßen steht. Auf dem Speiseplan der Jäger und Sammler in Europa stand nicht nur Fleisch, sondern zu einem Großteil pflanzliche Kost, z. B. Wurzeln und Knollen, Wildkräuter oder Beeren, Nüsse und Sämereien. Gleichzeitig hat sich im heutigen Gebiet des fruchtbaren Halbmonds nicht nur der Ackerbau entwickelt, sondern ungefähr zur gleichen Zeit auch die Viehzucht. Die Bauern im Nahen Osten haben sich also nicht nur pflanzlich, sondern auch von tierischen Produkten ernährt, nicht nur von Fleisch, sondern auch von Milchprodukten wie Käse, die viel Vitamin D enthalten. Und wie passt ins Bild, dass dann der Teint von Menschen aus dem Nahen Osten tendenziell dunkler ist als der von Mitteleuropäern - deiner Argumentation nach müsste es ja genau umgekehrt sein.
Warum sind die Mitteleuropäer in Sommer dunkler? Und im Winter blasser? Ich kann dein Spiel umdrehen :) Wenn die Sonnenstrahlung keine Auswirkung hat bezüglich Hautfarbe wieso ist die Fußsohle bei dunkelhäutigen Menschen heller als die restliche Haut?
Ganz einfach: im Sommer ist die Hautfarbe dunkler, weil die Sonnenstrahlung intensiver ist, also wird folglich ein besserer UV-Schutz benötigt. Auch Dunkelhäutige bekommen im Sommer dunklere Haut. Mit der Landwirtschaft hat das also rein gar nichts zu tun.
Und warum bleiben die Fußsohlen Dunkelhäutiger oft blasser? Auch das ist einfach erklärt: weil die Fußsohlen nun einmal kaum der Sonne exponiert sind, an den Fußsohlen kann man auf den UV-Schutz durch eine stärkere Melanineinlagerung daher verzichten.
Du gibst indirekt zu das die Sonnenstrahlung eine Auswirkung hat bezüglich der Hautfarbe schau dir die Dinkas in Südsudan an die haben eine sehr dunkle Hautfarbe weil die in der Nähe vom Äquator leben genauso wie die Tamilen in Indien die Khoisan in Südafrika leben weiter weg vom Äquator deswegen haben die eine Beige Hautfarbe
Wenn du meine Antwort wirklich gelesen hättest, wüsstest du, dass ich nie etwas anderes behauptet habe. Ich bestreite gar nicht, dass die Sonneneinstrahlung einen Einfluss auf die Evolution der Hautfarben hatte. Man nimmt heute an, dass die ersten Menschen eine ockerfarbene Haut hatten, ähnlich wie die San in Südafrika. Überall dort, wo die Sonneneinstrahlung sehr stark ist, hat sich daraus eine sehr dunkle Hautfarbe als UV-Schutz entwickelt. In diesem Punkt sind sich alle einig, auch ich.
ABER: die Sonneneinstrahlung kann nicht die Entstehung der hellen Hautfarbe in Asien und Europa erklären. Die niedrige Sonnenstrahlung in Europa hat dazu beigetragen, dass die helle Hautfarbe überhaupt entstehen konnte, das ist korrekt. Sie ist aber nicht die Ursache für die helle Hautfarbe, sondern eine Voraussetzung gewesen.
Als die ersten Menschen in Europa ankamen, waren sie dunkelhäutig, denn sie kamen ja aus Afrika. Früher nahm man an, dass sich wegen der niedrigen Sonnenstrahlun die helle Hautfarbe entwickelt hätte, da die helle Haut die Produktion von Vitamin D begünstigt hätte. Im Vergleich mit Dunkelhäutigen hätten Hellhäutige einen Evolutionsvorteil gehabt, da Dunkelhäutige eher unter einem Mangel an Vitamin D gelitten hätten und infolgedessen öfter unter Krankheiten wie Rachitis. Neuere Untersuchungen belegen aber, dass diese Annahme nicht stimmt und dass Dunkelhäutige nicht öfter unter einem Mangel an Vitamin D leiden als Hellhäutige. Zum einen ist das Sonnenlicht nicht die einzige Quelle für Vitamin D, man nimmt es auch über die Nahrung auf. Zum anderen waren die Steinzeitmenschen den ganzen Tag über draußen und damit der Sonne exponiert. Selbst bei bewölktem Himmel und im Winter hätte das vorhandene Sonnenlicht ausgereicht, um ihren Bedarf an Vitamin D zu decken, zumal Vitamin D zu den vom Körper speicherbaren Vitaminen gehört. Im Sommer, wenn genug Sonne scheint, hätten die (dunkelhäutigen) Steinzeitmenschen genug Vitamin D produzieren und für Nitzeiten im Winter speichern können. Und zum dritten gleichen Dunkelhäutige den Nachteil der geringfügig niedrigeren Vitamin-D-Produktion dadurch aus, dass sie das Vitamin D effizienter nutzen als Hellhäutige, indem aus der gleichen Menge an Vitamin D mehr Syntheseprodukte entstehen. Damit ist der postulierte Selektionsvorteil der hellen Haut in Europa schlicht nicht gegeben. Auf das Überleben hatte und hat es in Mitteleuropa keinen Einfluss, ob man nun hell- oder dunkelhäutig ist (siehe hierzu auch diesen Artikel: https://www.welt.de/wissenschaft/article4384356/Wie-die-Europaeer-zu-ihrer-weissen-Hautfarbe-kamen.html). Und das bedeutet, dass es einen anderen Grund dafür geben muss, weshalb sich helle Haut hierzulande durchsetzen konnte. Und das war nun einmal sehr wahrscheinlich die sexuelle Selektion, indem helle Haut in Asien und Europa schlicht als attraktiver empfunden wurde, diese Erkenntnis setzt sich zunehmend durch. Studien aus China, den USA und Neuseeland belegen, dass sowohl im westlichen als auch im chinesischen Kulturkreis Männer Frauen mit heller Haut als attraktiver einstufen (siehe hierzu auch das Kapitel zur Sexuellen Selektion in Burda, Bayer, Zrzavý. 2014. Humanbiologie).
Wieso wird dann gebräunte haut in der westlichen Welt als schön betrachtet? Und blasse haut als krank und nicht schön?
Weil das, was wir attraktiv finden, auf mehreren Ebenen stattfindet. Da ist zum einen die evolutionäre Ebene, über die wir jetzt schon ganz ausführlich miteinander gesprochen haben. Zum anderen gibt es natürlich als weitere Ebene die individuellen Vorlieben und dann gibt es auch noch das kulturell gewachsene Schönheitsideal als dritte Ebene. Letzteres unterliegt nicht nur dem regionalen Geschmack, sondern auch der Zeit, ist also eine Frage der Mode.
Noch vor gar nicht allzu langer Zeit galt eine helle, blasse Haut als schön. Damit hob sich die vornehme Adelsschicht vom gewöhnlichen Fußvolk ab, denn eine gebräunte Haut bedeutete, dass man draußen sein musste und schwere Arbeit verrichten musste. Wenn der Adel überhaupt nach draußen ging, dann nur mit Sonnenschirm, um bloß nicht braun zu werden. Die blasse Haut war also ein Zeichen dafür, dass man zur Oberschicht gehörte.
Heute ist das anders, weil sich unsere Gesellschaft verändert hat. Wir sind heute eine Dienstleistungsgesellschaft. Immer mehr arbeiten drin vor einem Rechner am Schreibtisch, schwere Arbeiten wurden weitgehend von Maschinen übernommen und Reichtum bemisst sich heute auch darin, wie viel Freizeit ein Mensch hat.
Dadurch haben sich die Vorlieben genau umgekehrt. Blässe steht heute dafür, dass man von seinem Arbeitsplatz nicht weg kommt. Eine gebräunte Haut dagegen bedeutet, dass man sich den Luxus erlauben kann, so viel Freizeit zu nehmen, dass man auf seinen Körper achten und sich um ihn kümmern kann.
Aus dem gleichen Grund galten früher dicke Menschen als attraktiv. In Zeiten, wo viele nichts hatten, bemaß sich Reichtum daran, wie viel Essen ein Mensch zur Verfügung hatte. Heute ist das anders, weil jeder sich Essen im Übermaß leisten kann. Aber nicht jeder kann es sich leisten, so viel Freizeit zur Verfügung zu haben, dass man seinen Körper formen kann. Der Besuch eines Fitnessstudios oder eines Solariums ist außerdem teuer, genauso Schminke usw. Der Körper und das vorherrschende Schönheitsideal spiegelt immer auch die Gesellschaft wider.
Die UV-Strahlung wird von dem in der Haut eingelagerten Melanin, dem dunklen Hautfarbstoff, absorbiert und in die wesentlich harmlosere Infrarotstrahlung (also Wärme) umgewandelt. Auf dem gleichen Prinzip basieren auch chemische Sonnenschutzprodukte: die chemischen Inhaltsstoffe absorbieren das UV-Licht und wandeln es in harmlose Wärmestrahlung um. So sind die tieferen Hautschichten gut geschützt. Das hat gleich mehrere Vorteile: zum einen wird die im Blut zirkulierende Folsäure, ein lebenswichtiges Vitamin, vor der Zerstörung durch das UV-Licht geschützt. Zum anderen ist UV-Strahlung mutagen, indem sie die DNA der Hautzellen verändert. Dadurch können Hautzellen entarten und es kann zur Entstehung von Hautkrebs kommen. Und als drittes schädigt UV-Strahlung die Haut auch unmittelbar, indem sie Sonnenbrand verursacht. Unter diesen Voraussetzungen wäre eine helle Hautfarbe in Afrika extrem nachteilig. Tatsächlich kommt es immer wieder zu Mutationen, die zu heller Haut führen. In der Vergangenheit hat die natürliche Selektion diese aber gleich wieder aussortiert, denn Lichtschutzfaktor-Creme, die die Hautfarbe völlig egalisiert, gibt es ja erst seit kurzer Zeit.
Dunkle Haut kann aber noch auf eine andere Weise hilfreich sein. Störende Lichtreflexionen werden von einer dunklen Oberfläche verschluckt, was die Sicht verbessert. Genau aus diesem Grund sind Sonnenbrillen dunkel und genau deshalb haben sehr viele Tiere in den tropischen Bereichen auffällige dunkle Zeichnungen in ihrer Gesichtsregion rund um die Augen, z. B. hat der Gepard (Acinonyx jubatus) zwei schwarze Tränenstreifen im Gesicht.
In Afrika ist die Hautfarbe auch nicht überall gleich dunkel. Es gibt starke Unterschiede. In Südafrika bei den San ist die Haut eher hellbraun bis ocker gefärbt. Im Sudan hingegen kann die Hautfarbe fast schwarz sein. Das liegt daran, dass die UV-Strahlung nicht überall in Afrika gleich intensiv ist. Man würde nun erwarten, dass die Haut in Afrika umso dunkler ist, je intensiver die Belastung durch das UV-Licht ist. Und genau das ist auch der Fall, denn die Verteilung der Hautfarbentöne deckt sich in etwa mit der UV-Intensität.
Hier in Europa ist eine helle Haut aufgrund der niedrigeren UV-Strahlung nicht nachteilig. Mutationen, die helle Haut bewirken, wurden deshalb in Europa nicht unmittelbar aus dem Genpool aussortiert und konnten erhalten bleiben. Dass die helle Haut schließlich zur in Europa dominierenden Hautfarbe wurde, liegt sehr wahrscheinlich daran, dass helle Haut bei der Wahl der Partnerin/des Partners als attraktiver bewertet und daher bevorzugt wurde.
Schade, dass ich die Auszeichnung für die Hilfreichste Antwort schon vergeben habe 😭😭😭
Die dunkle Haut schützt sehr wohl vor der Sonne! Die dunkle Haut schützt vor der UV-Strahlung der Sonne und da in Afrika die Sonne sehr stark vertreten ist, haben die Menschen dort eine stark pigmentierte Hautfarbe!
Aaaaah ! Ich habe nie an die Uv Strahlung gedacht, Vielen Lieben Dank !
Die dunkle Hautfarbe zieht zwar die Sonne an, aber trotzdem sind sie dadurch vor Sonnenbränden geschützt.
Irgendwie schlimm, dass man bei so einer harmlosen Frage Angst hat eine auf den Deckel zu bekommen. Ich hoffe bei dir zu Hause und in der Schule ist alles in Ordnung?
Bei mir ist alles in Ordnung, aber es gibt Wirklich Leute die Sowas Rassistisch nennen. Ich finde so etwas bescheuert, wenn man das Rassistisch nennt.
Nein, nein und nochmals nein. Dass Dunkelhäutige in nördlichen Ländern nicht genügend Vitamin D produzieren würden, ist ein Mythos.
Tatsächlich können Dunkelhäutige den Nachteil der geringeren Produktion von Vitamin D über die Haut kompensieren, indem sie aus der gleichen Menge Vitamin D eine höhere Menge Syntheseprodukte herstellen können. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die ersten Europäer als Jäger und Sammler fast den ganzen Tag draußen verbrachten und der Sonne weitaus stärker exponiert waren als der Büromensch von heute es ist. Unter diesen Voraussetzungen ist es kaum möglich, dass ein früher Euopäer in ein Vitamin-D-Defizit gerutscht wäre. Man daf ja nicht vergessen, dass die ersten Europäer afrikanischen Ursprungs waren und auf jeden Fall dunkelhäutig waren und trotzdem nicht an Vitamin-D-Mangel ausstarben. Zudem kann Vitamin D im Körper gespeichert werden, sodass es in der hellen Jahreszeit (Sommer) für den dunklen Winter "auf Vorrat" gelagert werden kann. Und: das in der Haut produzierte Vitamin D ist nicht die einzige Quelle, es ist auch in der Nahrung vorhanden. Die Inuit in Kanada z. B. decken (bzw. deckten, da die traditionelle Lebensweise der indigenen Bevölkerung Amerikas ja leider so gut wie verschwunden ist) fast ihren kompletten Bedarf an Vitamin D über ihre Nahrung, nämlich v. a. Fisch, Robben- und Walfleisch.
Das alles macht es sehr viel wahrscheinlicher, dass die helle Hautfarbe in Europa nicht das Produkt eines natürlichen Selektionsvorteils gewesen ist, sondern viel wahrscheinlicher durch sexuelle Selektion so weite Verbreitung fand. Helle Haut wurde bei der Partnerwahl einfach bevorzugt und so hatten hellhäutige Menschen in Europa durchschnittlich einen höheren Reproduktionserfolg als dunkelhäutige Menschen und über die Generationen wurde so die dunkle Hautfarbe weitgehend aus Europa verdrängt.