Warum seid ihr Nicht-Binär?

3 Antworten

Wieso seid ihr NB (Nicht-Binär).

*Enby, nicht NB. Gegenfrage: wieso bist du cis? Merkst du, wie sinnlos diese Frage eigentlich ist? Man sucht sich das nunmal nicht aus.

Also wieso fühlt ihr euch nicht als Weiblich oder Männlich, entsprechend eurem biologischem Geschlecht.

Nun, wie gesagt: man kann sich seine Geschlechtsidentität nicht aussuchen. Die Frage "warum" ist an der Stelle also etwas unpassend.

Bei der Geburt wurde mir "weiblich" zugewiesen, aber schon immer hat sich das einfach nicht richtig angefühlt. Warum genau kann ich dir nicht sagen. Ich habe mich nie weiblich gefühlt, habe mich nicht wohl gefühlt, als Mädchen bezeichnet zu werden. Ich habe zu dem Gender Dysphorie, also fühle ich mich in meinem Körper nicht wohl.

Männlich fühle ich mich allerdings auch nicht.

Ich kann nicht zu 100% beschreiben, wie ich mich fühle, da das für eine außenstehen Person nicht nachvollziehbar ist.

Meine Geschlechtsidentität ist eben nicht mit einem der binären Geschlechter vereinbar, daher passt nicht-binär einfach am besten für mich persönlich. Damit kann ich am besten beschreiben, wie ich mich fühle und mich wahrnehme.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community
Onesimus  06.06.2023, 09:00

Ich bin biologisch männlich und ja, mein Geschlecht wurde nach Geburt auch entsprechend bestimmt.

Gegenfrage: wieso bist du cis?

Das ist ein Problem, weshalb ich das Konzept von Geschlechtsidentitäten nicht nachvollziehen kann. Ich kann nicht einmal sagen, dass ich eine Cis-Identität hätte, weil ich kein Gefühl habe, das mir sagen würde, welche primären Geschlechtsmerkmale für mich passen würden. Ich weiß, dass ich männlich bin, weil ich weiß, dass ich Hoden habe; nicht weil ich fühle, dass meine Hoden zu mir passen.

Das Problem kennst du auch schon und schreibst deshalb:

Ich kann nicht zu 100% beschreiben, wie ich mich fühle, da das für eine außenstehen Person nicht nachvollziehbar ist.

Ich denke aber, dass du dem Fragesteller Unrecht tust, wenn du meinst, seine Frage sei sinnlos:

Merkst du, wie sinnlos diese Frage eigentlich ist?

Denn wenn du jemandem sagst, du seist non-binär, dann möchtest du ja etwas kommunizieren und wünschst dir, dass dein Gegenüber dich versteht. Deshalb erklärst du ja auch deine Geschlechtsdysphorie.

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friedeligesocke  11.06.2023, 07:11

bisschen weniger süffisant bitte, nicht jeder hat dschenda sdtaddies sturdiert

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Es gibt Menschen die ihr Gender eben nicht "entsprechend ihrem biologischen" Sexus sehen, aber auch nicht "das Gegenteil" als ihr Gender empfinden.

Für all diese Menschen gibt es verschiedene Varianten, eine davon ist: "Ich passe nicht in dieses Mann-Frau-Schema." Dieses Schema ist binär. Personen außerhalb davon sind eben nicht binär.

Ich persönlich empfinde mich als nicht binär, dabei sehe ich mich weder als cis noch trans. Ich verlange von meinem (analogen und digitalen) Umfeld mich so zu akzeptieren, wie ich eben bin.

Auch wenn ich Neopronomen am besten zu mir passend find, habe ich persönlich mich bisher dafür entschieden darauf zu verzichten, da das Diskussionen lostreten würde, die ich einfach nicht führen möchte, weil dann die Dinge die mir noch wichtiger sind zu kurz kommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigene Meinungen 🤗

Sagen dir die Begriffe "Gender Dysphorie" und "Gender Euphorie" was?

Kurz gesagt: Das sind Begriffe, die beschreiben, wie jemand sich fühlt, wenn man die Person mit ihrem Geschlecht konfrontiert. Gender Dysphorie sind negative Gefühle, Gender Euphorie sind positive.

Ich habe negative Gefühle über meinen Körper, wenn jemand mich mit meinem biologischen Geschlecht konfrontiert, aber auch, wenn ich mir vorstelle, wie es wäre, das biologisch entgegengesetzte Geschlecht zu haben und rein danach zu leben. Seien es die Genitalien, oder wie man mich anspricht, oder typische Assoziationen ("Frauen müssen X können, Männer müssen Y machen...")

Ich habe positive Gefühle über mich, wenn jemand sagt, er*sie könne mein Geschlecht nicht deuten. Wenn jemand meinen gewählten Namen benutzt, geschlechtsneutrale Begriffe und die Pronomen immer mal wieder für mich wechselt. Ich habe positive Gefühle, wenn ich mir vorstelle, wie es wäre, einen intergeschlechtlichen Körper zu haben - der also Merkmale beider Geschlechter hat.

Das war schon immer so, schon im Kindergarten hat es mich extrem gefreut, wenn sich jemand dreimal hin und her korrigiert hat beim Versuch, mein Geschlecht raus zu finden. Ich hab mich insbesondere mit Charakteren identifiziert, die entweder tatsächlich weder Mädchen noch Junge sind (ZB das Sams) oder die viele Leute verwirrt haben (Wickie). Ich hab aber die Puzzleteile erst mit 22 zusammen setzen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.