Warum schwimmen einige Menschen oben auf dem Wasser, andere gehen unter?
Ich beschäftige mich gerade mit Hexen und speziell mit der sog. Wasserprobe, also das ins Wasser werfen von Menschen, die unter Hexereiverdacht stehen.
Wer oben schwimmt ist schuldig, wer untergeht ist unschuldig.
Einige scheiterten bei der Probe, schammen also auf dem Wasser. Die meisten gingen aber unter. Wie ist es also zu erklären, dass einige nicht untergingen.
Ps: Es handelt sich immer um mehr oder weniger gleiches Wasser - also kein unterschiedlicher Salzgehalt etc. Danke
6 Antworten
Einen sehr anschaulichen Versuch kann man hier beobachten:
http://www.youtube.com/watch?v=ZS5zpQqbalw
Man muss natürlich auch beachten, dass damals sehr viele Menschen überhaupt nicht schwimmen konnten. Wer es doch konnte, hatte auch bei der Wasserprobe gegenüber Nichtschwimmern bessere Chancen.
Die einen haben halt Angst unterzugehen und atmen tief ein. Die anderen wissen, dass sie gefoltert werden, wenn sie oben schwimmen und atmen aus, damit sie untergehen.
Woher weisst Du denn, dass sie wirklich oben schwammen?
Oder selbst wenn, woher willst Du wissen, dass die nicht irgendwelche luftgefüllte Trinkflaschen in die Kleidung gesteckt bekamen...eine Praxis die wohl bereits bei den Erfindern der Hexenprobe - den Germanen - bekannt war...:-)
Man wollte nicht wirklich herausfinden ob die Betreffende eine Hexe war, sondern man hatte entweder das Interesse sie los zu werden (ertränken) oder wollte das sie schwimmt, damit man sie einer peinlichen Befragung unterwerfen konnte, die zur Nennung dämonischer Komplizen führte.
Ganz nebenbei waren solche Hexenproben bei der einfachen Bevölkerung etwa so beliebt wie das Brückenspringen in vielen Universitätsstädten heute (noch) ist, übrigens eine direkte Ableitung dieser ursprünglich heidnischen Tradition. Wir sollten aber nicht vergessen, dass Ethikempfinden und Rechtstaatlichkeit damals einen anderen Kontext hatten, bzw Letzteres mit unserem heutigen Rechtsempfinden wohl kaum vereinbar ist...
ich verstehe sie vor allem historisch, deswegen ja der Hinweis mit den Schweinsblasen...:.-)
Der menschliche Körper hat eine durchschnittliche Dichte von 1,07 kg/Liter. Er liegt also knapp an der Grenze (1,0) zum "Selbstschwimmer". Die Dichte ist allerdings bei jedem Menschen eine andere, je nachdem, wie hoch der Fett/Muskelanteil an der Gesamtmasse ist, wie viel Gas er gerade im Darm mit sich führt, ob er einen vollen oder leeren Magen hat und ob er luftgefüllte Lunge oder gerade ausgeatmet hat. Und die Kleidung kommt in Deinem speziellen Fall auch noch dazu. Nicht zu vergessen der Einfluss der Wassertemperatur
Viele Variablen also, und wenn nun ein paar davon grenzwertig Richtung "leicht" gehen, kann sich der Wert wohl schon auch mal unter die 1,0 verschieben.
Vielleicht schwimmen etwas fülligere Menschen einfach oben? Kein Scherz, wer einen höheren Fettanteil hat, tut sich ja auch leichter, wenn er sich auf dem Rücken ins Wasser legt und versucht nicht unterzugehen.
Dass sie oben schwammen, ergibt sich aus Gerichtsprotokollen. Ich verstehe die Frage rein physikalisch und nicht als "Pro und Kontra Hexenprozess"