Warum regen sich so viele über Fahrschüler/Azubis/Studenten auf?

2 Antworten

In letzter Zeit bemerke ich vermehrt, dass sich viele über Fahrschulautos aufregen, die sich einfach nur an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten müssen

Das liegt wohl daran, dass du erst seit letzter Zeit in einem Fahrschulauto sitzt? ;-) War als ich Fahrschüler war auch schon so. Aber die Tempolimits werden auch immer weiter sinnlos abgesenkt, sodass sich die Situation weiter verschärft.

Was ich aber in den letzten Jahren immer häufiger mitkriege, ist dass Fahrschulen sich nicht ans Rechtsfahrgebot halten. Typ. Beispiel ist auf der Autobahn. Selbst wenn bis quasi zum Horizont kein anderes Fahrzeug auf der rechten Spur zu sehen ist, fahren sie auf der mittleren Spur und bremsen oft sogar 130km/h-Fahrer aus (sind also langsamer), die jmd. legal schnelleren auf der linken Spur fahren lassen wollen.

Dinge [...] die eine fertige Arbeitskraft aus Zeitmangel eher weglässt, aber offiziell erledigt werden muss.

Einerseits hängen in der Ausbildung z. T. Ausbilder rum, die nicht mehr so nahe an der Praxis sind.

Und andererseits habe schon eine Feuerwehr-Doku gesehen, wo die Berufsfeuerwehr-Leute zum Spaß(!) bei einem Kleinbrand hochoffiziell nach Vorschrift agiert haben und der Gruppenführer(?) wie bei der Jugendfeuerwehr explizit den Trupps gesagt hat, was sie tun sollen. Zum Spaß, weil die haben als Berufsfeuerwehr soviel Übung miteinander, dass das in Standard-Situationen super läuft, wenn sie das tun, was sie immer in der Situation tun, wenn nix gegenteiliges gesagt wird. Und z. B. Situationen wo die Feuerwehr kommt, muss z. T. einfach schnell reagiert werden, damit es nicht noch schlimmer wird.

Ähnl. im Straßenverkehr: Uns wurde in der Fahrschule explizit beigebracht nicht für Fußgänger zu halten, wenn wir nicht müssen, außer wenn wir sie sonst relativ sicher überfahren werden. Weil übervorsichtiges Verhalten kann dazu führen, dass man die Fußgänger verdeckt, während man vor ihnen hält, wodurch der Hintermann die Fußgänge nicht sieht und denkt du willst rechts anhalten, also links an einem vorbeifährt - und plötzlich ein Fußgänger "aus der Verdeckung" kommt und vor ihm steht -> saugefährlich. Lieber an den Fußgängern vorbeifahren, ist unterm Strich viel sicherer.

Hab aber vor kurzem hier eine offizielle PKW-Prüfungsfrage gesehen, wo man bzgl. eines Rollerfahrers quasi genau das Gegenteil machen muss, weil man in der Ausbildung zu übervorsichtig ist, vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, dass immer mehr Autos Notbrems-Assi haben etc.

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Inkognito-Nutzer   21.01.2024, 12:01

Nein, meinen Führerschein habe ich vor 10 Jahren gemacht. ;)

Wenn es wirklich Probleme gibt, weil sich ein Anfänger nicht an die Fahrregeln hält und der Fahrlehrer nicht eingreift, kann ich es zu einem gewissen Teil auch verstehen, wenn man sich über den Fahrlehrer (!!) aufregt, weil dieser seiner Lehrpflicht nicht nachkommt. Solche Fälle meinte ich aber nicht.

Ich bin übrigens Ärztin. Wäre ich letztens nicht mit einem PJler ein Röntgen-Thorax eines anderen Patienten durchgegangen, wäre sein Bronchialkarzinom vermutlich erst später entdeckt worden. Der beauftragte Radiologe hat sich nämlich nur auf die explizite Fragestellung konzentriert und nicht (wie offiziell vorgeschrieben) das gesamte Röntgenbild auch tatsächlich beurteilt. Aber auch einen solchen Fall meine ich eher weniger, da der Patient davon wenig mitbekommt.

Das Vorgehen der Feuerwehr im Brandfall oder wie bei uns bei einer Rea oder im Schockraum ist übrigens etwas anderes: Wir zumindest gehen dabei stets nach dem offiziellen Schema vor und lassen keine Schritte aus. Die Aufgaben sind bei uns ebenfalls bereits zuvor klar verteilt und werden selbstständig durchgeführt. Um solche Fälle geht es mir daher nicht.

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Inkognito-Nutzer   21.01.2024, 12:09
@Inkognito-Fragesteller

Ich meine damit, dass offzielle Arbeitsschritte oder Teilaspekte einer Arbeit ihren Sinn haben. Natürlich kann man manche davon mehr oder weniger weglassen, weil die Wahrscheinlichkeit relativ gering ist, dass sich negative Konsequenzen daraus ergeben. Ein Restrisiko bleibt und genau deshalb existieren diese offiziellen Vorgaben, die gelehrt, in Prüfungen geprüft und bei der späteren Arbeitsbeurteilung berücksichtigt werden.

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Warum regen sich so viele über Fahrschüler/Azubis/Studenten auf?

Ist das wirklich so?

die sich einfach nur an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten

Das ist eher anders. Das gilt mehr für die "Trödler". Fahrschulen wird das - wenn man sie erkannt hat - nachgesehen. 😉

Ähnliches Spiel mit Azubis bzw. (Werk-) Studenten: 

Dabei handelt es sicher um eine selektive Wahrnehmung, die nicht der Realität entspricht.

Inkognito-Nutzer   21.01.2024, 11:40

Und was genau ist so schlimm daran, wenn sich jemand an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält? "50" bedeutet eben 50 und nicht 70 ;)

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Inkognito-Nutzer   21.01.2024, 11:55
@GutenTag2003

Weshalb bist du ungeduldig? Planst du nicht genügend Zeit für deine Wege ein?

Anm.: Ich gehe aufgrund deiner ersten Antwort davon aus, dass auch du so denkst.

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