Warum reden viele Rapper so asozial wie: Ey.. Diggah, Alter, ich schwöre? Können die nicht vernünftig reden? Müssen die immer bekifft sein?
2 Antworten
Und jedes zweite Wort ist "motherfucker."
Voll ätzend diese Sprache.
Das ist in der Tat eine gute Frage...
Ich denke es beruht erstens auf der ausländischen Dominanz im Rap, worunter logischerweise die Qualität der Ausdrucksweise leidet -wer nicht seine Muttersprache spricht, beherrscht die Sprache nicht so gut. Des weiteren ist es der Jugendjargon. Das die Jugend sich "speziell" ausdrückt ist völlig normal, aber dass stilistisch Ellipsen eingesetzt werden welche weit über das "Alltagsdeutsch" hinaus gehen ist etwas neues. Es ist in gewisser Weise "cool" geworden sich so auszudrücken. Beispielsweise wird man bei der korrekten Anwendung des Genetivs schief angesehen, weil man "wegen des" anstelle von "wegen dem" sagt. Meiner Meinung nach nicht gut und gerade die Prominenten sollten einen guten Einfluss auf die Jungend haben.
Mfg Marcel :)
Meiner Meinung nach gehört die Anwendung des Genetivs zur höheren Ausdrucksweise. Auch der Argumentation, dass der Genetiv nicht mehr dem modernen Sprachgefühl entspricht, kann ich nicht zustimmen. Meiner Meinung nach ist der Genetiv eine elegante Form sich zu artikulieren, welche wir fortführen sollten. Ich muss gerade bei dem Gedanken schmunzeln, dass unser Fragesteller sich sicherlich gerade fragt, was das hier werden soll und wieso wir aus seiner simplen Frage ein Gespräch über die Entwicklung der deutschen Sprache führen.
Will hier nur mal anmerken, dass sich leicht mittels literarischer Zeugnisse belegen lässt, dass schon im 18. Jh. "wegen" häufig mit dem Dativ gebraucht wurde. Dem Sprachgefühl ist der Genitiv hier schon lange fremd. Das halte ich gar nicht für so verkehrt. Man muss wissen, dass das Deutsche keine einzige echte =ursprüngliche Präposition besitzt, die den Genitiv regiert. Alle den Genitiv regierenden Präpositionen sind Funktionalisierungen von Substantiven oder anderweitige Hypostaseis. Die "wahren" Präpositionen "an, auf, von, bei, für, vor, in, aus, um, ab, ob, zu" usw. fordern allesamt Dat./Akk.; der Gebrauch des Genitivs bei "ob" ist eigentlich unrichtig (siehe DWB)