Warum nehmen viele die WM so ernst?
Ich kann verstehen, dass Fußballfans die WM ein wenig ernster nehmen, als die Leute, die selten mal Fußball schauen. Ich kann mir allerdings eine Sache nicht erklären.
Heute hat Marokko gegen Portugal gewonnen. Danach bin ich für eine Stunde draußen gewesen und plötzlich sehe ich eine Haufen von Marokkanern mit ihren Flaggen herumwedeln. Warum schätzen diese Menschen ihr Land wegen einem gewonnenen SPIEL so ernst? Es sind doch auch nur Mannschaften, denen Landesnamen zugeteilt worden sind. Klar spielen da ihre eigenen Landsleute mit, allerdings ist das doch kein Weltkrieg oder die Weltherrschaft, die an sich gerissen wurde. Wozu dieser ganze Stolz?
Dann wollen mir bestimmte Leute einreden, dass es toll ist, dass arme Länder mal gewinnen, aber im Endeffekt geht doch der Preis nur an die Mannschaft und nicht an das Land selbst? Kann mir einer erklären, warum Menschen sich da so reinsteigern?
3 Antworten
Es ist tatsächlich oft unverständlich, warum Menschen sich so sehr für den Erfolg oder Misserfolg ihres Landes im Sport einsetzen. Es ist wahr, dass Sportereignisse wie die WM keine direkten Auswirkungen auf das tägliche Leben der meisten Menschen haben. Trotzdem kann der Sport eine starke emotionale Bedeutung für viele Menschen haben und ihren Nationalstolz stärken.
Für viele Menschen kann der Sport eine Möglichkeit sein, sich mit anderen zu verbinden und ihre Gemeinschaft zu feiern. Der Erfolg einer nationalen Mannschaft kann ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Stolz auf das eigene Land vermitteln. Diese Gefühle können besonders stark sein in Ländern, in denen die Menschen unter schwierigen Bedingungen leben oder in denen es wenig Gründe zur Freude gibt.
Es ist auch wichtig zu bedenken, dass Nationalstolz nicht immer etwas Negatives sein muss. Es kann auch eine positive Kraft sein, die Menschen dazu inspiriert, sich für das Wohl ihres Landes einzusetzen und es besser zu machen. Natürlich kann Nationalstolz auch in Exzessen ausarten und zu Problemen führen, aber im Allgemeinen kann er eine positive Kraft sein.
Ich hoffe ich konnte dir helfen
Das ist normaler, gesunder Pazifismus. Es ist doch wohl verständlich, dass, wenn die eigenen Landsleute, die eher als Außenseiter in das Turnier gestartet sind, einen großen Erfolg nach dem anderen feiern, die Marokkaner das euphorisch feiern.
Du musst es nicht nachvollziehen können, wenn sich Menschen zu ihrem Land und ihren Landsleuten verbünden fühlen.
Ich habe auch nicht das Gefühl, dass Du zu denen gehörst, die es tatsächlich gerne verstehen würden. Eher, dass Du nur Patriotismus kritisieren möchtest. Ich mag mich täuschen, aber das ist mein Eindruck.
Es ist halt ein Massenphänomen.
Das hat in meinen Augen nichts mit Pazifismus zu tun. Wir sind hier beim Fußball und nicht bei einer Weltanschauung. Es sind die eigenen Landsleute. Schön und gut. Trotzdem ist es am Ende immer noch ein Spiel. Zudem sind die meisten Länder sowieso durchmischt. Da hat der Mannschaftsname schon fast nichts mehr mit den Spielern zu tun.