Warum mögen Motten so sehr Licht aber sind eigentlich nachtaktiv?

2 Antworten

Nachtfalter "mögen" das Licht nicht, sie verwechseln eine künstliche Lichtquelle mit dem Mond, an dem sie sich orientieren, um in gerader Linie zu fliegen. Sie machen das, indem sie den Einfallswinkel des Lichtes in ihre Facettenaugen möglichst gleich halten. das funktioniert allerdings nur, wenn die Lichtquelle unendlich weit weg ist. das ist bei unsren Lampen nicht der Fall, deshalb führt ein stets paralleler Licht-Einfallswinkel bei einer Lampe zu einer Kreis- oder Spiralbahn um diese, und deshalb fliegen Nachtfalter in das Licht und verbrennen entweder, oder sie sterben an Erschöpfung vom ewigen Umkreisen.

das ist einer der Mechanismen, weshalb Lichtverschmutzung so viele Insekten tötet bis hin zur Ausrottung.

ein anderer ist, dass Nachtfalter nach dem Schlüpfen eine gewisse Dunkelheit brauchen als Startsignal um loszufliegen und sich zu paaren - in vielen Städten wird es aber gar nie dunkel genug dafür, das heißt, der frisch geschlüpfte Nachtfalter wartet und wartet auf Dunkelheit, tagelang, bis er stirbt...

Motten und andere Insekten mögen kein Licht, aber sie haben im Laufe der Evolution gelernt, sich nachts im Flug zu orientieren, indem sie ihren Blick- bzw. Flugwinkel zu hellen Objekten wie Mond und einigen Sternen messen.

Diese Objekte sind so weit entfernt, dass beim Insektenflug der Winkel sich nur ändert, wenn das Insekt seine Richtung ändert.

Künstliche Lichtquellen wie Lampen sind dagegen so nah, dass sich beim Vorbeiflug der Winkel bereits beim Vorbeiflug ändert und das Insekt versucht daher, den Kurs zu halten, indem es in eine immer enger werdende Spirale steuert und dabei irrtümlich glaubt, noch immer geradeaus zu fliegen.