Warum machen Friseure Werbung für glatte Haare, Lockenwicklerfrisuren, Balayage ... aber nie für Frisuren mit Naturlocken?
Alle Friseure, die ich kenne, machen Werbung mit geglätteten Frisuren, aufwendig mit Lockenwicklern eingelegten Wellenfrisuren, Balayage, Bobs... usw.
Aber nie, wirklich nie wird gezeigt, wie sie eine tolle Lockenfrisur oder krause Haare geschnitten oder gestylt haben.
So als gäbe es keine lockigen Frauen.
Und selbst wenn es sie gibt, so scheinen ihre Frisuren nicht spannend genug zu sein, um davon ein Foto als Werbung zu verwenden.
Warum nicht?
Warum nur ein ums andere Foto der selben ineinander gleitenden Lockenwickler Wellen?
Gibt es nur noch diese eine Frisur mit Wellen und Balayage?
4 Antworten
Je aufwändiger eine Frisur, umso höher der Verdienst für den Friseur. Warum sollte er also Frisuren mit Naturlocken bewerben? Er verdient doch viel mehr, wenn Frauen mit Naturlocken glatte Haare haben wollen und Frauen mit glatten Haaren Locken.
Das stimmt so nicht ganz. Ein Lockenschnitt ist sehr teuer und Friseure verdiene viel mehr daran, als bei einem Schnitt mit glatten Haaren. Man zahlt bei einem Lockenschnitt locker 100 € (wobei nur Spitzen geschnitten werden). Die meisten Friseure kennen sich leider mit lockigen Haaren gar nicht aus und behandeln diese wie glatte Haare. Deshalb werben sie auch nicht mit Haaren bzw. Haarschnitte für diese Haare, weil sie nicht wissen, wie richtig damit umzugehen. Zum anderen entsprechen Locken nicht dem gesellschaftlichen Schönheitsideal. Man bekommt zwar einige Komplimente, dennoch wird einem in Disney Filmen schon früh gezeigt, dass bei einem Umstyling von einer unauffälligen Streberin durch das glätten der Haare (und absetzen der Brille) eine schöne beliebte Highschool-Schülerin entsteht. Außerdem wie viele berühmte Stars hatten Naturlocken und haben aber jetzt alle geglättete Haare (Ariana grande, Mariah Carey, Shakira….). Außerdem werden bei wichtigen öffentliche Auftritte und auch bei Nachrichtensprecherinnen immer die Haare geglättet, weil das als eleganter und ordentlicher und damit auch professioneller gesehen wird. Was alles kompletter Unsinn ist.
Den genauen Grund weiß ich nicht, aber meine Mutter hatte in ihrem Salon schon mehrere Bilder hängen, sie bekommt immer neue von Goldwell zugeschickt. Da waren auch schon naturlocken dabei.
Vielleicht liegt es daran dass die meisten Menschen hier einfach keine lockigen Haare haben. Nur Ca. 15% der europäischer Herkunft haben Locken, ca. 40% gewelltes Haar und 45% glatte Haare. Man will in der Werbung ja die Breite Masse ansprechen.
Andererseits ist es auch so, dass es einfach kein aufwändiges Styling ist und es ja auch keine „langweiligen“ glatten Haare gezeigt sondern eher gefärbt oder sonstiges.. Da zeigt man lieber eine Veränderung als etwas natürliches.
Bei Goldwell gibt es auf jeden Fall auch öfters Poster/Bilder mit lockigen Frauen. Es kommt aber immer darauf was gerade modern ist und was für neue Produkte es gibt! Wenn es eine neue Blondierung gibt z.B. wird auf dem Werbeplakat auch jemand mit blonden Strähnen oder so sein..
Das ist eine Frage dessen, welche Frisuren aktuell im Trend sind.
Bei jungen Männern beispielsweise sind Dauerwellen mit Sidecuts aktuell sehr angesagt. Dementsprechend wird das dann auch beworben.
Bei Frauen sind es momentan häufig lange Haare mit Beachwaves und Balayage oder Highlights.
Und irgendwann wird sich das wieder ändern, und es werden wieder neue Dinge trendy.
"So als gäbe es keine lockigen Frauen."
Nee, das hat damit nichts zu tun. Naturlocken bringen einem Friseur einfach kein Geld. Entweder wird eine Dauerwelle gezeigt oder die Haare sind anderweitig behandelt. Warum sollte ein Friseursalon eine Frisur bewerben, die von Natur aus schon gut aussieht? Dann hat er ja keinen Verdienst damit. Das ist doch unlogisch.
Ich glaube, da geht es eher drum, das Spektrum an Möglichkeiten aufzuzeigen, weil Frau ja auch oft gerne das haben möchte, was ihr nicht gottgegeben ist. Eine lockige Frisur bei Naturlocken ist "zu einfach" zu stylen, bei denen kommt dann eher das Glätteisen zum Einsatz.