Warum kann bei der Schwefelsäure das S-Atom so viele Bindungen eingehen?

3 Antworten

Wie kommst du auf 12?

Schwefel hat insegsamt 16 Elektronen, die sich auf 3 Schalen aufteilen.

2 in der ersten Schale, 8 in der zweiten Schale und 6 in der Außenschale. Das erklärt auch deine 2 Doppelbindungen und 2 Einfachbindungen. Alle 6 Elektronen der Außenschale sind demnach eine Bindung eingegangen.

ThomasJNewton  06.03.2018, 18:42

Es war nach der Oktettregel gefragt, die 6 Bindungen verbietet. Das hat mit der Anzahl der Valenzelektronen nichts zu tun.

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CptKuhmilch  06.03.2018, 19:14
@ThomasJNewton

Von Verboten würde ich nicht sprechen.

Vielleicht hilft dem Fragesteller ja, dass die Schwefelsäure ein Hypervalentes Molekül ist. Die Oktettregel kann ganz streng genommen auch nur auf die Elemente der 2. Periode sinnvoll angewendet werden.

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ThomasJNewton  06.03.2018, 21:22
@CptKuhmilch

Ja eben, und weil sie auf die Elemente der 3. nicht strikt angewandt wird, sind Verstöße erlaubt.

Die Frage bezog sich aber m.E. explizitauf die Oktettregel, und die Antwort erklärt "in keinster Weise", warum Verstöße erlaubt sind.

Hexafluorophosphat hat 6 Bindungen, aber Phosphor nur 5 Valenzelektronen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Beim Hexafluorosilicat hat Si nur 4 Valenzelektronen.

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Deine Frage taucht immer wieder auf, und noch dringlicher wird sie, wenn du Schwefelhexafluorid kennenlernst, mit 6 Einfachbindungen zu je einem F-Atom.

Die Antwort ist leider nicht so eindeutig. Die verständliche und früher gelehrte geht so:

In der 3. Schale haben ja insgesamt 18 Elektronen Platz, auch wenn in der 3. Periode erst mal nur 8 reinkommen. Die Plätze nennt man übrigens Orbitale. Danach wird in der 4. Periode erst mal (bei K und Ca) die 4. Schale angefangen, und erst danach die vergessenen 3. Schale vollgemacht (bei den Übergangmetallen).

Die Orbitale der 3. Schale, die normal erst in der 4. Periode gefüllt werden, heißen übrigens d-Orbitale oder, weil sie zur 3. Schale gehören, 3d-Orbitale.

Nun ist es so, dass die 3d-Orbitale normalerweise erst später gefüllt werden, aber sie sind ja vorhanden. Alle Schalen und alle Orbitale sind immer vorhanden, nur meist eben leer.

Wenn sich aber die Atome um ein S-Atom drängeln und nach Bindungen betteln, dann werden eben diese 3d-Orbitale des S-Atoms für Bindungen mitbenutzt. Und dann hast du eben mehr als 4 Bindungen.

Diese Erklärung habe ich im Studium gelernt, und sie findet sich noch sehr sehr häufig, auch auf Wikipedia.

Und sie passt auch so schön zur Chemie der Übergangsmetalle, wo mehr als 4 Bindungen der Normalfall sind

Für die wirliche Erklärung musst du schon tief in die Physikalische Chemie einsteigen. Das kann man nur, wenn man Chemie studiert (hat). Und selbst dann kann das leichte Übelkeit erzeugen.

2 Doppelbindungen (2*2=4)+ 2 Einfachbindungen, macht 6 Bindungen die Schwefel eingehen kann. Mögliche Oxidationsstufen von Schwefel (+2,-2,+4,+6)