Warum ist ServusTv neutral im Vergleich zu deutschen Talkshows?

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Bei ServusTV handelt es sich um einen Privatsender, während Lanz und Co im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgestrahlt werden. Gerade letztere werden durch den Rundfunkstaatsvertrag reglementiert und durch den Rundfunkrat kontrolliert.

So sollte es zumindest sein. Wenn man sich jedoch genauer anschaut, wie dieser Rundfunkrat zusammengesetzt ist, muss man nur eins und eins zusammenzählen. Mit anderen Worten gesagt, so neutral ist der ÖRR auch nicht wie er immer tut.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.

Das liegt nicht an der Show, sondern am Moderator + was ihm der Sender durchgehen lässt. Vielleicht sind die Moderatoren dort einfach nette Menschen oder kriegen klare Ansage vom Sender. Lanz beispielsweise hört sich selbst am Liebsten reden + wenn er Gäste hart angeht, hält er sich wohl für politisch kontrovers. Das ZDF lässt es ihm durchgehen. Ein anderer Sender hätte ihn vielleicht längst abgesetzt.

Servus TV ist mitnichten politisch neutral. Der Sender gilt als "Heimatsender des österreichischen Rechtspopulismus". Demzufolge werden Rechtspopulisten auch nicht unterbrochen oder nach Belegen für ihre Behauptungen gefragt, wenn sie ihre Botschaften unter das Publikum bringen wollen.

Seit 2016 ist Ferdinand Wegscheider Intendant des Senders und trägt damit zugleich die Verantwortung für Programm und Budget, was bei Fernsehsendern eher unüblich ist und zuvor auch bei ServusTV getrennt war. Wegscheider geriet bereits häufiger für seinen umstrittenen wöchentlichen TV-Kommentar „Der Wegscheider“ in die Kritik, der ihm den Spitznamen „Wut-Chefredakteur“ einbrachte. Seine Positionen werden teilweise als rechtspopulistisch angesehen und werden häufig in der rechten Szene verbreitet, wovon sich Wegscheider bisher nicht distanziert hat.
Die politische Ausrichtung des Senders wird von Medien oftmals thematisiert. Die Süddeutsche bezeichnete ServusTV als „Heimatsender des österreichischen Rechtspopulismus“, ähnlich zuvor auch bereits das Onlinemagazin Vice. 2016 wurde eine Ausgabe der Talksendung „Talk im Hangar 7“ mit dem Titel „Wie gefährlich sind unsere Muslime“ ausgestrahlt. Eingeladen wurde auch Götz Kubitschek, ein Aktivist der Neuen Rechten, woraufhin drei von fünf Gästen nach Bekanntwerden ihre Teilnahme absagten. Ebenfalls 2016 wurde ServusTV als einziger unabhängiger Sender zum Europäischen Forum Linz zugelassen, das mit vom Verfassungsschutz beobachteten Publikationen in Verbindung steht. 2019 wurde auch die erneute Einladung von Identitärenchef Martin Sellner in eine Talksendung scharf kritisiert. Mitte Oktober 2020 kritisierte Timo Niemeier bei DWDL die Talk-Sendung "Corona-Quartett" von ServusTV als "Format mit Polarisierung und Polemik" und deren Ausrichtung als unseriös und populistisch. 

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