ARD/ZDF unneutral?

8 Antworten

Rund 60 Prozent aller Journalisten sind von ihrer Einstellung grün bzw. links.

Damit ist ganz klar, dass eine neutrale Einstellung der AfD gegenüber gar nicht möglich ist.

Eins kommt noch dazu: Es gibt seit vielen Jahren keine Partei mehr, die rechts von der CDU / CSU steht. Und bis vor paar Monaten war es auch fast unvorstellbar. Die Journalisten stehen also einem für sie völlig neuem Problem gegenüber. Ein Problem, an welches sie sich erst langsam rantasten müssen.

mepeisen  27.09.2017, 10:27

Wobei ein guter Talkshow-Moderator trotz seiner persönlichen Meinung auch die von ihm eher geliebte Partei mal kritisch hinterfragt, wenn er sie bei inhaltslosen Sprüchen oder falschen Aussagen erwischt.

Aber das machen die meisten ja auch.

Das Problem ist ja eher, dass man die AfD deutlich öfter beim Reden von Unfug und Verbreiten von Lügen erwischt, als andere. Das ist aber ein von der AfD hausgemachtes Problem.

Es gibt seit vielen Jahren keine Partei mehr, die rechts von der CDU / CSU steht.

Und dazu kommt das, was Schulz vor der Wahl und auch im Interview nach der Wahl gerne "Ideenklau" nennt. Merkel im Speziellen schreibt sich die Ideen anderer dann gerne als eigene Erfolge auf die Fahne. Das Problem: Erfolg einer gesamten Koalition in einer Regierungsarbeit ist nicht zwangsläufig ein Erfolg der CDU/CSU.

Das zu trennen würde vielleicht die Politik insgesamt weiter helfen und würde nicht verwässern, für welche Grundwerte die CDU steht. Wenn die SPD einen Erfolg zu feiern hat, weil sie ihre Idee durchgesetzt hat, dann sollte man das auch der SPD belassen. Dann sollte man das nicht als tollen Erfolg der CDU feiern.

Wir werden sehen, ob diese Verwässerung, die sicher auch zum Aufstieg der AfD beigetragen hat, in Zukunft aufhört. Wünschenswert wäre es. Unsere Demokratie jedenfalls müsste eigentlich davon leben, dass sich die einzelnen Positionen aneinander reiben. Dass man klar weiß, was die CDU/CSU, was die SPD, was die FDP usw. ist.

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Was ist daran nicht neutral, wenn der zu objektiver Berichterstattung und Information verpflichtete öffentlich-rechtliche Rundfunk darauf hinweist, dass in der AfD auch Leute sind, die sich rechts oder gar rechtsradikal äußern? Das gehört doch auch zu ihrer Aufgabe. Im Übrigen ist die AfD im Bundestag ein neuer und damit interessanter Faktor.

Wenn man sachliche und neutrale Antworten will, sollte man zuerst selbst sachlich und neutral bleiben.

Die Behauptung, dass die Moderatoren "unneutral" seien, müsste zunächst mal belegt werden. Gut, darüber kann man immer diskutieren. Aber die Behauptung, dass gegen die AfD gehetzt werden, die kannst du nicht ernst meinen, wenn du wirklich sachlich und neutral sein willst.

Es gibt keine Hetze gegen die AfD. wenn doch: Wo fand jemals eine Hetze statt?

Was die Talkshows angeht: Einen schauspielerischen selbst inszenierten Abgang kannst du damit nicht meinen. Solche provozierten Skandale sind nicht die Schuld der jeweiligen Moderatoren. Das ist wie gesagt Schauspielerei.

Ansonsten tendiert die AfD zu zwei Dingen:

A) Die Themen diktieren zu wollen. Wenn es in einer Talkshow um Umweltpolitik geht, beispielsweise Kernkraftwerke, wollen sie über Flüchtlinge hetzen und Terrorismus ansprechen. Wenn da ein Moderator einschreitet: Ist das dann Hetze? Zensur? Bevormundung? Nein. Das ist dann nur fair. Wenn schon ein Thema vorgegeben ist, dann haben sich alle Diskussionsteilnehmer dran zu halten.

Würde die FDP beim Thema Kernkraftwerke lieber von der Digitalisierung und Glasfaseranschlüssen reden wollen, würde ihr genauso über den Mund gefahren.

B) Kritische Rückfragen will die AfD verbieten. Wann immer es kritische Rückfragen gibt, kommen gleich so Sprüche wie "Wollen Sie mich mal ausreden lassen?" oder "Sind sie jetzt oberlehrenhaft?"

Über gewisse Dinge, wie die rechten Parolen einiger AfD-Politiker, will die Partei beispielsweise nie reden. Dazu will sie nie Fragen beantworten.

Ist das dann unneutral? Die ÖR sind nicht dazu da, Propaganda-Plattform der AfD zu sein und ohne Rückfragen Monologe auszustrahlen.

Diese beiden Dinge, also A und B sind aber genau die Dinge, die immer wieder als beleg angeführt werden, warum angeblich gegen die AfD gehetzt wird. Die AfD-Anhänger führen genau das als Argument an, warum angeblich die ÖR staatlich gelenkt die AfD klein halten sollen. Du merkst also, wie absurd das alles ist.

konzato1  28.09.2017, 17:04

Beispiel gefällig?

Als Gauland die Integrationsbeauftragte Özoguz nach Anatolien entsorgen wollte, war die Empörung parteiübergreifend, aber auch in den Öffentlich Rechtlichen, sehr groß.

Wenn dagegen Andrea Nahles ihren politischen Gegnern "in die Fresse" hauen will, wird das als politische Streitkultur abgetan.

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mepeisen  29.09.2017, 08:15
@konzato1

Du siehst den Unterschied beider Sprüche nicht oder? Warum einer davon rassistisch ist, der andere "nur" Kraftausdruck?

Davon abgesehen: Nahles ist inzwischen erstens zurück gerudert und hat zweitens auch mächtig Prügel eingesteckt.

Rechtsextreme und rassistische Entgleisungen des Nazis Gauland mit einem (zugegeben deplazierten) Kraftausdruck der Nahles zu vergleichen zeigt irgendwie auch schon, wie die AfDler ticken...

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Das ist Strategie - der AfD.

Die sind richtig gut erst zu provozieren und dann in die Opfer-Rolle zu schlüpfen. Und man muss sagen: Diese Strategie funktioniert ziemlich gut und schafft ziemlich viel Stimmen.

Diese Strategie der bewussten Provokationen finden sich sogar in Papieren der AfD selber.

Ich finde es nur richtig, sich nicht von einer Partei wie der AfD vorschreiben zu lassen, was (auch ARD und ZDF) berichten dürfen - nämlich, wenn es nach der AfD gänge, alles absolut unkritisch zu dieser Partei.

Ja - irgendwo gibt es objektiv tatsächlich dieses: "alles gegen AfD". Aber glaub mir: Das liegt nicht an den "bösen" anderen; für diese Situation hat einzig die AfD gesorgt.

Heute hat ein Reporter im WDR zu Beginn einer Reportage gesagt, "Russland" würde Assad bei der "Ermordung" eines Teils der Bevölkerung unterstützen. Unter neutralen Medien stelle ich mir etwas anderes vor.

Zugleich flattert mir eine Rechnung vom "ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice" im Umfang von 1180 Euro ins Haus für eine Wohnung, in der ich schon 6 Jahre nicht mehr wohne.

Das spricht ja Bände.