Warum ist mentale Gesundheit ein Taboothema?
Guten Tag
Ich frage mich gerade, warum in 2022 die mentale Gesundheit noch immer ein Taboothema ist. Hat jemand paar Gründe dafür?
Danke im Voraus für Eure Antworten!
5 Antworten
Es mangelt nach wie vor an Aufklärung und Bewusstsein in der Bevölkerung. Viele können nicht verstehen, was eine psychische Krankheit sein soll und von diesen Menschen glauben sehr viele, dass es so etwas gar nicht geben würde.
Ich habe mal mit jemandem gesprochen der tatsächlich meinte, es gäbe keine Depressionen, denn man müsse ja nur aus dem Fenster schauen und schöne Blumen sehen, damit es einem gut ginge.
Da sehr viele Leute sehr lernfaul sind, wollen sie über das Thema auch nichts wissen. Die Einstellung ist im Grunde "Versteh ich nicht, will ich nicht verstehen. Das gibt es nicht. Lass mich in Ruhe damit und reiß dich zusammen."
Da das noch sehr weit verbreitet ist, ist das Thema an sich auch noch vielerorts Tabu.
Dem kann ich ebenfalls zustimmen. Den Satz "Keiner freut sich morgens aufs Aufstehen" hört man zwischenzeitlich aber auch oft.
... Jeder sollte froh und dankbar sein nicht in so einer Situation zu stecken, in der man sich selbst nicht wieder erkennt.
Dem stimme ich zu. Oder der Situation, wo Alltagsbewältigung schwerer wird.
Auch von mir vollste Zustimmung. Das schlimmste was ich diesbezüglich bisher hören musste, war "Jetzt wo Verwandte XY Krebs hat, musst du sie unterstützen, du darfst jetzt nicht mehr depressiv sein."
Als würde ich nur so tun als ob um Aufmerksamkeit und Mitleid zu erhalten 🙄
Ganz davon abgesehen, dass man theoretisch an Depressionen sterben könnte, selbst wenn man in Behandlung ist.
Ich weiss, das Krebs schlimm ist, wollte es nur erwähnen.
Da hast du völlig Recht. Robin Williams ist an seinen Depressionen, die ihn in den Selbstmord getrieben haben, gestorben. Um mal ein berühmtes Beispiel zu nennen.
Und ja, Krebs ist schlimm. Aber diese Aussage war völlig taktlos und einfach nur unter aller Sau meiner Meinung nach.
Kommt auf die Generation drauf an. Jüngere Generationen wissen meistens, dass es diese Krankheiten gibt und dass es Krankheiten sind. Ältere Generationen wollen davon oft nichts hören, da war der "Seelenklempner" verpönt und man hatte sich zusammenzureißen, so war deren Erziehung und Umfeld damals.
Ist es doch gar nicht. Wenn du mit "mentale Krankheiten" n eine Form von geistiger Behinderung oder Einschränkung meinst, dann ist Alzheimer, Demenz, Sauerstoffmangel bei Geburt usw. längst bekannt.
Psychische Krankheiten wie Burnout, Depression oder Psychose sind den meisten heute auch bekannt. Vor 20 Jahren konnte kaum einer was mit anfangen. Auch die neurologischen Erkrankungen wie MS oder Epilepsie sind den meisten Menschen ein Begriff.
Ja, es könnte noch mehr Aufklärung und mehr Inklusion geben, aber der Stand ist besser als früher.
Ich vermute, es ist die Angst davor, selbst erkranken zu können.
Eine seelische Erkrankung ist Betroffenen nur sehr selten anzusehen, für nicht Betroffene wirken sie ganz normal.
Deshalb können auch viele nicht nachvollziehen, wie jemand von einem Tag auf den anderen in der Arbeit ausfallen kann und monatelang fehlt, obwohl man ihn vielleicht beim Einkaufen im Supermarkt sieht, sich mit ihm unterhalten kann.
Giwalato
Ja, ein Paar,
Krise und Krieg
Ich hab selbst 4-5 diagnostizierte "Krankheiten" aber die Gesellschaft besitzt einen Wissensstand über diese Zustände, die aus den Medien stammen, wo Schocknachrichten Angst und Abscheu auslösen. Zudem noch das Internet, wo man vielleicht falsch informiert wird.
... Sehr richtig... Leider hört man diesen Satz“ jetzt reiß dich mal zusammen“ sehr oft. Gar wird eine psychische Erkrankung als “ Faulheit“ beschrieben. Leider bedarf es noch viel Aufklärung zu diesem Thema.