Warum ist meine Freundin ständig traurig, weint, sauer anhänglich? Liegt es an mir, an Depressionen oder an die Anhänglichkeit?
Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll...
Am besten stelle ich mich kurz vor.
Ich bin Frank, bin 19 Jahre alt und führe eine Beziehung seit 2 Jahren mit meiner Freundin (18)
Sie ist sehr süß zu mir und möchte eigentlich nur das Beste für mich. Sie unterstützt mich bei allem, ist immer für mich da und hat ein Herz aus Gold. Bis dahin alles gut. Allerdings ist sie oft einfach traurig. Manchmal aus dem nichts und manchmal liegt es anscheinend an mir.
Wenn es wegen mir ist, liegt es meistens daran weil sie und ich einfach verschiedene Bedürfnisse haben. Sie ist sehr anhänglich und ich bin eher so der distanzierte Typ. Damit meine ich, dass es einfach Tagen gibt an dene ich einfach mal Zeit für mich brauche und niemanden bei mir haben möchte. Ist nicht nur mit meiner Freundin so, sondern auch mit Freunde und Familie. Das bin ich halt. Es ist allerdings natürlich nicht immer so.
Sie möchte jeden Tag was machen, sie möchte den ganzen Tag mit mir telefonieren und meine Aufmerksamkeit bekommen. Schließlich hat sie leider den ganzen Tag nicht viel zutun, da sie kein Hobby ausübt und mit ihre Freundinnen möchte sie nichts machen bzw. hat mit vielen keinen Kontakt mehr. Auf der einen Seite ist das natürlich süß und es zeigt, dass sie mich liebt. Auf der anderen Seite (und das ist das Problem) möchte ich manchmal ein Tag für mich alleine oder einfach was mit meine Kumpels machen.
Das Problem dabei ist sie wird dann meistens traurig oder sauer, weil sie meint ich hätte ja was mit ihr machen können und ich würde nicht die Zeit mit ihr genießen. Das Weinen ist Leider zu einer Normalität geworden, was eigentlich nicht sein sollte. Was ich aber garnicht verstehen kann ist wenn sie sagt, dass ich meine Freunde bevorzugen würde. Ich unternehme etwas mit ihr mindestens 3 oder 4 in der Woche und mit meine Freunde 1 mal wenn überhaupt, manchmal sogar Wochen lang nichts.
Sie kennt meine Bedürfnisse, allerdings endet es meistens trotzdem im Streit. Sie wirft mir immer so Sachen wie ich würde sie nicht mehr lieben, ich würde ihr traurig machen, keine Aufmerksamkeit schenken und so weiter. Dann weint sie, das macht mich an meisten fertig. Wenn sie traurig ist und weint probiere ich mit ihr zu reden, allerdings will sie dann entweder nicht reden, weil sie weint oder sie wirft mir weitere Sachen vor. Ich probiere ihr einzureden, das dass was sie sagt nicht stimmt und, dass ich sie genau so liebe. Allerdings bringt das meistens nichts und sie macht weiter. Irgendwann bin ich einfach leise und höre mir an alles was sie gegen mich sagt und dann sagt sie ich rede nichts und würde sie traurig lassen.
Öfters ist sie aber auch aus dem nichts traurig und ich möchte wissen warum, dabei sagt sie, dass sie es selber nicht weißt und weint. Wenn ich ihr darum biete sich professionelle Hilfe zu holen, sagt sie ist soll so etwas nicht mehr sagen. Sie meint ich könnte ihr Helfen, in dem ich einfach da bin. Aber sie will ja nicht reden und ich kann nicht einfach zuschauen. Was hat sie genau?
6 Antworten
Wahrscheinlich spielen da viele verschiedene Sachen mit rein. Sie scheint sehr emotional zu sein, da kann es gut vorkommen, dass sie depressive Phasen hat. Muss ja nicht gleich eine Depression sein, obwohl es schon danach klingt.
Dass sie so sehr auf dich fixiert ist, ist Teil des Problems. Damit meine ich, dass du für sie ein bisschen wie ein Wunderheilmittel zu sein scheinst und das wäre auch alles schön und gut, wenn ihr die gleichen Bedürfnisse hättet. Das habt ihr aber nicht und deshalb entstehen Konflikte.
Für sie ist die Lösung des Problems: Mehr Kontakt, mehr Aufmerksamkeit, mehr Zuneigung. Du möchtest aber auch mal Zeit für dich, was absolut legitim und verständlich ist. Selbst wenn du die genannten Sachen umsetzen würdest, würde das nicht unbedingt zum Ziel führen, wenn sie nicht einmal selbst weiß, was ihr eigentlich so zu schaffen macht.
Depressionen äußern sich bei jeder Person anders, deshalb ist die folgende Aussage pauschalisiert: bei Depressionen kann man nicht immer alles logisch und rational durchdenken, man hat mit seinen eigenen Gefühlen und Gedanken genug zu tun und empfindet es in gegebenen Momenten so, als ob man damit allein gelassen wird.
Das Beste wäre wirklich, dass sie sich professionelle Hilfe holt, denn du wirst es nie perfekt machen können. Entweder du wirst deine eigenen Bedürfnisse so weit runterschrauben müssen, dass du letztendlich unglücklich damit wirst, oder es wird weitergehen wie bisher.
Dein Text kam sehr reflektiert rüber, deshalb nehme ich an, dass du auch schon versucht hast die Sache deiner Freundin so zu erklären. Wenn das alles nicht geholfen hat und sie in ihrem "Tunnelblick" feststeckt, dann wirst du alleine nichts ändern können.
Weißt du, ob sie keine Hilfe möchte weil sie nicht "krank" sein will, oder weil sie denkt, es ist unnötig?
Wenn sie es partout nicht möchte, kann und sollte sie niemand dazu zwingen. Letztendlich wird allerdings die Beziehung darunter leiden und ein erster Besuch verpflichtet zu nichts... es gibt auch Paartherapie, vielleicht wäre sie dazu eher gewillt.
Erstmal danke für deine Zeit. Auch sehr hilfreich. Ja ich habe tatsächlich schon mal mit meiner Freundin darüber gesprochen und zwar nicht das erste Mal. Und ich denke sie möchte nicht hören, dass sie krank ist, denn sie nimmt es als Angriff. Außerdem meinte sie vor paar Monaten, dass sie es in Betracht ziehen wird allerdings ist sie noch nie gegangen
Krass, als wäre deine Freundin meine Ex. Einfach 1:1 das gleiche. Ich wollte auch an manchen Tagen einfach Zeit für mich, aber sie war so fixiert und hatte keine Hobbys oder andere Freundinnen oder so.
Habe auch gelernt bei meiner aktuellen, noch relativ frischen Freundin, dass Frauen wohl so traurig sind und weinen, aber selber nicht wissen, wieso. Reden als Mann bringt da nichts, zuhören kann man nicht, weil sie ja selber nicht wissen, was los ist. Meistens ist einfach irgendeine Kleinigkeit von mir der Trigger für ihre angestauten Traumata und ich bekomme die maximale Schlammschlacht ab.
Ich versuche auch nicht, was gegen ihr Verhalten zu sagen. Ich merke es an, dass sie auch hätte anders handeln können, als [ihr Handeln], aber reite nicht so groß drauf rum. Aber dass ich an ihrem mentalen Zusammenbruch Schuld sein soll, habe ich mittlerweile akzeptiert. Ich höre mir an, gegen was für Kleinigkeiten sie was zu sagen hat und dann legt sich die Sache auch irgendwann meistens.
Ich liebe die Frau trotzdem noch, aber manchmal bin ich es echt manchmal Leid. Ist noch vergleichsweise frisch und war beim ersten Mal echt ein wenig ratlos. Aber ich werde einige Antworten hier vielleicht mal in die nächsten Situationen mit einstreuen
Zu deinem Problem:
Nicht, dass meine Moral der Geschicht jetzt ist, Schluss zu machen.
Ist ja eh schon ewig her.
Dennoch, falls du das liest, würde es mich schon interessieren, wie ihr die Situation damals gelöst habt.
Hallo Frank,
erst einmal finde ich es beachtlich, wie du die Situation reflektierst und es schaffst, beide Positionen darzustellen.
Ihr seid zwei Jahre zusammen, was schon recht lang ist, so dass sich bestimmte "Muster" im gegenseitigen Verhalten bereits etablieren konnten.
Eure unterschiedlichen Bedürfnisse nach Nähe und (bei dir) Distanz sind offensichtlich geworden. Sie will und braucht mehr Aufmerksamkeit, als du es ihr geben kannst. Man kann auch sagen: sie hat sich komplett auf dich fixiert und erwartet, dass du ihr alles gibst, was sie für ihr emotionales Wohlgefühl benötigt. Bekommt sie es nicht, versucht sie es mit Weinen und Vorwürfen zu erzwingen! (ein Muster bei euch)
Meine Erfahrung hat mich gelehrt: Ein Mensch kann nicht alle Bedürfnisse des anderen abdecken. Du weißt das, erwähnst ja auch, dass sie keinen Kontakt mehr mit ihren Freundinnen hat, während du dich auch mit anderen triffst.
Allerdings ist hier ein Rat von außen wirklich schwer zu geben. Eine "Schuld" kann ich in deinem Verhalten nicht entdecken. Deinen Vorschlag, sich professionelle Hilfe zu suchen, halte ich für richtig, den lehnt sie jedoch ab.
Ein derartiger Konflikt, wie ihr ihn habt, kann nicht von dir alleine gelöst werden und wird aller Voraussicht nach früher oder später eskalieren und sehr wahrscheinlich zur Trennung führen.
Ich kann dir nur raten, sei weiter so eindeutig zu ihr, wie du es jetzt bist, gib deine Interessen nicht auf und nimm die o. g. Zusammenhänge und versuche sie deiner Freundin zu erklären.
Alles Gute!
Emotionale Abhängigkeit lese ich da raus. Sie braucht ihr eigenes Leben, eigene Hobbys und Freunde.... Es ist sehr wichtig, dass beide in der Beziehung auch ein eigenes Leben führen können. Stell dir vor ihr zieht zusammen ? Sowas kann zu einem echten Problem und auch Trennung führen.
Ausserdem wie oben schon erwähnt, hört sie sich auch recht depressiv an.
Depression+Beziehung = Emotionale Abhängigkeit
Ich weiss, man will es als betroffene Person nie hören, aber professionelle Hilfe kann da wirklich Wunder bewirken, natürlich nur wenn der eigene Wille auch da ist
Danke für deine Meinung. Genau das habe ich zu ihr gesagt. Probiere mal ein Hobby zu finden ( sie hat mal Tennis gespielt) oder gehe raus mit deine Freundinnen. Dazu hatte sie aber nie Lust...
Allerdings haben wir heute darüber gesprochen und es scheint so, als würde sie daran arbeiten. Ich helfe ihr natürlich auch.
Danke an alle.
Drucke das aus, und gib deiner Freundin zu lesen. sie sagt dir vielleicht was los ist. Ich meine das ernst. Entweder habt ihr vertrauen zueinander, oder lasst das.
fg
Danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Wirklich. Sehr hilfreich. Hoffe allerdings, dass es nicht zum Schluss kommt.