Warum ist "Farbiger" politisch korrekt, "Schwarzer" aber nicht?
Ich meine, Weiße sind eher farbig als Schwarze. Immerhin ändert sich bei ihnen - ja, bin auch weiß - die Gesichtsfarbe, bei Schwarzen nicht. Und Schwarz ist keine Farbe.
Ich finde, die richtige Bezeichnung wäre "Dunkelhäutiger".
9 Antworten
Aber "Dunkelhäutiger" unterscheidet nicht Schwarze von z.B Südamerikanern. Ich glaub auch nicht, dass es einheitlich ist, wie die Leute gerne genannt werden wollen. Mein Ex ist halb schwarz. So hab ich ihn auch immer bezeichnet und das war ok. Wenn ich andere (Halb)Schwarze treffe und das Thema irgendwie auf den Tisch kommt, versuche ich normalerweise, erst auszuloten wie sensibel sie sind und sage auch so vage Sachen wie "Person mit dunklerer Haut". Im Zweifelsfall frag ich nach.
Ich persönlich finde die Bezeichnung "Farbiger" irgendwie absonderlich. Es ist komisch, sich selbst weiß zu nennen und dann alles andere als farbig zu bezeichnen, ich weiß, die Leute meinen das nicht zwingend so aber rein vom Wort her hat das für mich einen Beigeschmack von der Reinheit und Einzigartigkeit des Weißen im Kontrast zu dem undefinierten Mischmasch des Farbigen. Ne Zeitlang gabs ja "stark Pigmentierter". Himmel hilf. Klingt ja wie ne Krankheit.
Ich denke, dass beides politisch korrekt ist, aber eine unterschiedliche Bedeutung hat. Vorhin kam auf 3sat (oder arte?) eine Dokumentation über Südafrika, da wurde in einem Satz "schwarze und farbige" gesagt, daher vermute ich, dass es einen Unterschied gibt. Vielleicht bezeichnet man als farbige Mischformen?
"Vielleicht bezeichnet man als farbige Mischformen?"
So ist es. Nicht nur in Südafrika, auch in Mittelamerika und speziell in der Karibik. Da gibt es Menschen in allen Schattierungen, nicht nur schwarz und weiß.
Kennst du Rihanna aus Barbados? Sie ist bestimmt keine Schwarze, sondern ein farbige karibische Schönheit.
Das ist ein langumstrittenes Thema.
Hier hab ich einen interessanten link, jedoch in der englischen Sprache.
http://www.slate.com/blogs/lexicon_valley/2016/08/24/colored_person_versus_person_of_color_how_does_society_decide_which_racial.html
Denn wie Farbige angesprochen werden wollen, koennen diese entscheiden.
Wie der Text sagt, die Bezeichnung hat sich ueber die Jahre veraendert.
Auch wollen wir mal ehrlich sein. Untereinander hoert man so oft wie sie sich mit dem 'N'-Word ansprechen. Wuerde das eine weisse Person tun, waere die Hoelle los.
Na eigentlich heißt es "maximal Pigmentierter", alles andere ist ja diskrimienirend.
Wenn ich daran denke daß ich früher die Bezeichnung "Mohrenköpfe" oder "Negerkuß" anstatt Schaumküsse benutzt habe, müßte ich eigentlich vor Scham in den Boden versinken.
Ja, ich werde immer ganz depressiv, wenn ich das beim Bäcker sehe: hätte ja auch ein Bier werden können... ;)))
Ich weiß nicht, warum der Begriff "Schwarzer" plötzlich politisch nicht mehr korrekt sein soll. Wo hast Du denn das gelesen?
Früher bezeichnete man Afrikaner umgangssprachlich und völlig ohne negative Wertung als Neg.. (das ausgeschriebene Wort sperrt mir das System), und keiner hat sich dran gestört.
Erst seit Aufkommen der Sprachpolizei ist so manches korrigiert und verboten worden. Da sind sinnfreie Wörter entstanden wie "Rotationseuropäer" anstatt Zigeuner (wie sich übrigens selbst benennen), "Maximalpigmentierter" für Afrikaner habe ich auch schon gehört (hoffentlich nur als Satire).
Wir sollten uns an diesem Unfug nicht beteiligen.
Nanana, so schlimm ist das ganze nicht. Weißbrot müsste demnach ja auch politisch inkorrekt sein...