Warum ist ein Föhn in der Badewanne so gefährlich wenn diese doch geerdet und somit mit dem Fi verbunden ist??

7 Antworten

gegenfrage: warum ist es gefährlich, mit 120 sachen durch den wald zu kacheln? wenn man wirklich mal einen baum erwischt, hat es doch einen airbag...

also erst mal: nicht jedes haus hat zwingendermaßen einen fi fürs bad. man SOLLTE eigendlich annehmen, dass es so ist, denn das ding ist seit rund 40 jahren eigendlich vorschrift. zumindest fürs bad.

und dann ist da noch die sache mit der funktion. alles was geht, geht auch irgendwann mal kaputt. und man muss sich ja nicht immer darauf verlassen, dass die technik einen vor dummheiten bewahrt.

mal hand aufs herz: warum ist es denn soooo wichtig, sich in der badewanne zu föhnen?

lg, nicki

aspriv  07.06.2022, 20:13

Hallo nicki, ich hab hier einige hilfreiche und fachlich fundierte Antworten bekommen. deine ist gut und am ende lustig. kein heutiger erwachsener wird mit dem föhn in eine volle wanne steigen (glaube ich). aber vor einiger zeit haben 2 kinder gebadet u der kleinste hat den eingesteckten rasierer des vaters in die wanne gezogen. ein schlimmer unfall.

zweitens entnehme ich deinem text, daß ein FI seit 40 Jahren "eigentlich" vorschrift ist, aber niemand das kontrolliert. und ob ich 2 x jährl. zugang zu mietwohnungen bekomme ist auch nicht gesichert. trotzdem bin ich für eine funktion verantwortlich. also lieber nicht vermieten oder regelmäßig einen elektriker bestellen und dem zugang verschaffen. das ist meine zwickmühle...

danke an alle die mir geantwortet haben oder noch tun.

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NickiLittle  08.06.2022, 08:23
@aspriv

Ich kann das duchaus verstehen. aber es gibt keine wirkliche Pflicht, bei einer privart genutzten Anlage die Funktion turnusmässig zu überwachen.

es ist in der Diskusion, dass die Elektroanlage vor einer Neuvermietung zu überorüfen sei, das will man aber den armen armen Konzernen wie der Vovia nicht zumuten. bei immerhin 500.000 Wohneinheiten kann man duchschnittlich von 100.000 Neuvermietungen pro Jahr locker ausgehen. Da wäre so was ja auch nur unnötig geld aus dem Fenster geworfen. Immerhin müssen ja die Vorstände und Aktionäre auch irgendwo von leben.

lg, Nicki

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aspriv  09.06.2022, 14:34
@NickiLittle

Danke nicki. Ich bin also ein lieber Vermieter u lasse in jeder Wohnung einen Fi einbauen. Im Mietvertrag weise ich darauf hin, daß der Nutzer (also Mieter) für die 2malige Schaltung verantwortlich ist. Falls das nicht gemacht wird, liegt das Risiko des Ausfalls der Sicherung beim Mieter. Da rechtlich der Vermieter (ist er auch "Betreiber" der Wohnungen?)verantwortlich ist, kann ich die Verantwortung rechtlich wohl nicht abgeben. Da ich schon ziemlich nah meinem Verfallsdatum bin u die FI bei den Mietern hofftl. im Notfall immer funktionieren, geht meine Frage wohl auf meine Erben über. In meinem Haus hat der FI schon mal ausgelöst, nix passiert, u ich bediene den auch alle 6 Mon. (Dank dem Rat meines Elektrikers). Ziemlich viel Haarspalterei, aber interessant die div. Meinungen.. :-)

Freundliche Grüße!

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  1. FI: Löst schnell aus und vermeidet einen schnellen Tod, siehe jedoch 3. und 4.!
  2. Erdung: Soll einen Gehäuseleckstrom ableiten und haut durch die kurzfristige Überlastung die Sicherung raus. Wirkt also nur dagegen, dass bei kaputten Geräten eine Berührung des Gehäuses tödlich wäre. Wirkt hier nicht zuverlässig oder zu langsam und siehe auch 3.!
  3. Wir haben hier 50 Hz-Wechselstrom, unser Herz schlägt mit ca. 1 Hz. Das kann die Steuerung des Herzmuskels durcheinander bringen. So etwas kann sich auch Stunden später noch aufschaukeln und zum unbehandelt tödlichen Herzkammerflimmern führen. Daher müssen Patienten nach "harmlosen" Stromunfällen ggf. länger beobachtet werden oder die Herzaktivitäten feiner nachgemessen werden.
  4. Selbst wenn 1. und 2. mich retten würden – vielleicht tun sie es auch nicht, auch das ist Technik und kann mal ausfallen. Und ein solches Roulettespiel zu Ungunsten meines Lebens würde ich nie eingehen.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Mit funktionsfähigem FI-Schalter ist es nur Mordversuch ;-)

 Moderne Sicherungen ( Fehlerstromschutzschalter) schalten den Strom bereits bei geringsten Fehlerstrommengen ab. Der FI-Schalter ist in Badezimmern sogar Pflicht. Es sollte gar nichts passieren, außer einem gehörigen Schrecken den der oder die Betroffene erleidet. Dennoch raten wir auch hier dringend davon ab, elektrische Geräte in der Badewanne zu benutzen.

Näheres zum Thema hier.

Man sagt, daß 50mA kritisch sind. Ein FI würde bei 30mA auslösen und in der Regel das Schlimmste verhindern.

Nur sind FIs noch relativ neumodisch, in Bestandsbauten sind sie also mitunter noch nicht vorhanden. (Es gibt und gab auch FIs mit 300mA)

Das perfide an der Badewanne ist:

Im Normallfall wird der Strom in einem Bereich liegen, der (ohne FI) den Leitungsschutzschalter nicht zur Auslösung bringt, der aber für ein ordentliches Kammerflimmern reicht.

Letztlich ist der FI kein Garant dafür, daß alles gut ausgeht, er reduziert nur die Wahrscheinlichkeit eines schlimmen Unfalls erheblich. (Übrigens kommt es auch vor, daß ein FI gar nicht auslöst...)

Gluglu  12.12.2020, 08:37

Eine sehr gute Antwort!

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Viele Haushalte sind gar nicht mit einem FI ausgestattet. Auch wenn ein solcher installiert ist, würde ich dem nicht einfach so mein Leben anvertrauen.

".... fließt ja der Strom durchs Wasser an die geerdete Badewanne, da diese ja geerdet ist ist sie mit dem Fi verbunden, ...."

Die Wanne ist nicht mit dem FI verbunden, sondern mit der Erde. Und wegen dieser Erdung ist in der Wanne ein Körperstrom möglich bei dem Menschen, der mit dem am Netz angeschlossenen Fön hantiert. Im günstigsten Fall löst dann der Fi aufgrund des Fehlerstromes aus.