Löst LS bei einem Stromschlag aus?
Hey, ich habe folgendes Szenario im Kopf: In der Wohnung ist kein RCD vorhanden, lediglich 16A Neozed Sicherungen.
Angenommen jemand fasst den Leiter an, löst die 16A Sicherung irgendwann aus? Und wenn ja reduziert sie das Risiko für einen tödlichen Schlag?
Szenario 2: Ich schmeiße einen laufenden Föhn in die Badewanne, fließt genug Strom um die 16A auszulösen und schützt die Sicherung (wenn auch minimal)?
Szenario 3: Ich fasse L und N an, was passiert nun?
Mir ist bewusst dass der Leitungsschutzschalter (Sicherung) kein Personenschutz ist. Aber mich interessiert ob er trotzdem das Risiko für einen tödlichen Schlag senken kann.
Liebe Grüße
7 Antworten
...lediglich 16A Neozed Sicherungen.
nix für ungut! aber kann es sein, dass du diazed meinst? die waren in altanlagen sehr verbreitet. die neozed sicherungen der größe D01 (E14) bis 16 A waren und sind im wohnbau extrem unüblich.
Angenommen jemand fasst den Leiter an, löst die 16A Sicherung irgendwann aus? Und wenn ja reduziert sie das Risiko für einen tödlichen Schlag?
um das ding "sofort" zum auslösen zu bringen, musst du schon 120 bis 150 ampere kurzschlusstrom aufbringen! oder eben etwas warten z.B. bei 25 ampere sollte die sicherung innerhalb etwa einer bis 2 minuten auslösen (durchbrennen). so niedrig ist der körperwiderstand auf keinen fall, dass das bei 230 volt klappt... und selbst wenn irgendwie so viel strom fließen würde, du würdest sprichwörtlich gegrillt.
Szenario 2: Ich schmeiße einen laufenden Föhn in die Badewanne, fließt genug Strom um die 16A auszulösen und schützt die Sicherung (wenn auch minimal)?
das lässt sich nur schwer vorraussagen! tatsächlich kann es sein, dass der haartrockner einfach weiter läuft, wenn du dich innerhalb des elektrischen feldes befindest, kannst du je nach dem einen tödlichen stromschlag erleiden. du kannst aber auch ungeschoren davon kommen...
wenn du nun, gehen wir davon aus, dass du erst mal nichts merktst, den fehler machst, aus der wanne aussteigen zu wollen, und mit dem rechten bein den boden berührst, KÖNNTE es sein, dass du zwischen dem rechten und dem linken bein ausreichend potenzial hast, für einen stromschlag.
eines kann ich dir aber versprechen. du wirst nicht anfangen, die gedanken der frauen lesen zu können, so wie das im film "der frauenversteher" passeiert ist.
Szenario 3: Ich fasse L und N an, was passiert nun?
Mir ist bewusst dass der Leitungsschutzschalter (Sicherung) kein Personenschutz ist. Aber mich interessiert ob er trotzdem das Risiko für einen tödlichen Schlag senken kann.
das risiko eines stromschlages kann der leitungsschutzschalter nur in einem context reduzieren bzw. vermeiden. nämlich dann, wenn bei einem schutzgeerdeten gerät durch einen kurzchluss respektive einen erdschluss die die sicherung auslöst und so den stromkreis unterbricht.
löst sie nicht aus, hast du das problem, dass durch den stromfluss und den leitungswiderstand bedingt am gehäuse des gerätes eine gefährlich hohe berührungsspannung anliegen kann.
lg, anna
Liebe Grüße
Der Personenschutz-RCD hat einen maximalen Bemessungsfehlerstrom von 30 mA, löst aber in der Regel bei etwa 70 % = 21 mA aus. Viel größer darf der Strom auch nicht werden, wenn er nicht tödlich sein soll.
Der Körperwiderstand wird i.d.R. mit 1 kΩ angesetzt. Das macht an 230 V einen Strom von 230 mA - das 7,67-fache von 30 mA. Ein tödlicher Wert.
Eine 16A-Sicherung jedenfalls juckt es nicht, wenn Du an die Leitung fasst. Die löst nicht einmal aus, wenn Du schon qualmst.
Und auch der Föhn im Wasser hat keinen ausreichend niedrigen Widerstand zur Betriebserde, um eine LS-Sicherung auszulösen.
Szenario 1 wenn die Sicherung auslöst bist du schon lange hinüber.
Szenario 2 wohl eher nicht, obwohl Seifenwasser gut leitet fließt da zu wenig Strom um den magnetischen Auslöser zu triggern.
Szenario 3 du hängst voll im Stromkreis der LS schaltet dabei nicht ab.
Wenn man kein Problem hat, macht man sich eines... was i.d.R. zum Verlust der Lebensqualität führt.
Wenn Du schon weißt, dass ein LS kein Personenschutz ist, wozu dann noch die Frage. Dass es häufig tödlich endet, wenn man den laufen Fön in die Badewanne wirft UND dabei selbst drin sitzt, gehört zum Allgemeinwissen. Dass hierbei nicht immer die Sicherung auslöst und schon Tote viele Tage bei (dank Strom) heißem Wasser in der Badewanne vor sich hin gemodert haben, ist auch nicht so unbekannt. Es sollte auch bekannt sein, dass wenn man in die Steckdose fasst und dabei die Phase kontaktiert, man einen Stromschlag bekommt; wenn man den N dazu anfasst, umso mehr.
Wir können auch gerne erörtern, ob morgen vielleicht wieder die Sonne aufgeht oder nicht... aber es ist absolut sinnfrei, mehrteilige Fragen einzustellen zu Sachverhalte, die mehr als bekannt sein dürften. Vielleicht hast Du ja sonst nichts zu tun oder hast Spaß daran, andre sinnfrei zu beschäftigen... keinen Ahnung. Aber solche Fragen, die man nur durch ein kleinwenig Googeln sich selbst beantworten kann ODER zigfach im Forum schon seit vielen Jahren beantwortet vorfinden kann, müssen wirklich nicht zum xten Mal neu und immer und immer wieder gestellt werden.
Bei zu viel Angst vor dem elektrischen Strom gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Abschalten oder 2. sich einfach mal klar machen, dass wenn das all die Anderen können, man das selbst, insofern keine schweren Einschränkungen da sind, auch schaffen sollte.
Schönes WoE!
".....jemand fasst den Leiter an, löst die 16A Sicherung irgendwann aus?"
Natürlich nicht. Ein tödlicher Stromschlag kann bei 0,01 A bis 0,05 A Körperstrom eintreten, also bei einem Strom vom elektrischen Leiter durch den menschlichen Körper zum Gegenpotential, z.B. zur Erde.
Der Leiterstrom dagegen, also der Strom durch den Leiter, kann sich bis auf 16 A, also auf das 320- bis auf das 1600-fache bewegen, um den Leitungsschutz-Schalter zu aktivieren, und das auch noch vergleichsweise langsam. Das ist etwas völlig anderes!
Wenn der an das Versorgungsnetz angeschlossene Fön in das Badewasser fällt, fließt über den Leiter zur Erde ein Strom, dessen Stärke von zahlreichen näheren Umständen abhängig ist, v.a. vom Erdungswiderstand der Wanne und den dem Badewasser zugesetzten Chemikalien. Dass dabei der Grenzwert von 16 A für das Auslösen des Leitungsschutzschalters erreicht wird, ist unwahrscheinlich, aber nicht ganz ausgeschlossen. Das bedeutet im Umkehrschluss eine hohe Lebensgefahr für den Badegast in der Wanne! Im günstigsten Falle löst der FI-Schutzschalter (FI) aus.
"Szenario 3: Ich fasse L und N an, was passiert nun?"
Da liegen die möglichen Folgen von Stromschlag mit erschrockenem Zurückziehen der Hand bis zu mit Herzflimmern hängen bleiben und sterben. Eine Sicherung löst nicht aus, weil weder eine Überlastung des Leiters vorliegt für den Leitungsschutzschalter, noch ein Fehlerstrom für den FI-Schutzschalter.
Genau. Bei Wechselstrom besteht die Gefahr der Muskelverkrampfung ("kleben bleiben"). Damit verlängert sich die Einwirkungszeit des Stromes auf den Körper. Und die ist für die fatale Wirkung maßgebend neben der Spannung.
Also kann man ohne RCD nur hoffen dass man nicht an der Leitung (oder was auch immer) "kleben" bleibt oder?