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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ob XC oder nicht XC, wird nicht durch die Hinterradfederung entschieden.

Ja, früher (vor 15-20 Jahren) war man im XC quasi nur mit Hardtails unterwegs. Das liegt daran, dass die Strecken relativ einfach zu fahren waren und es eigentlich nur auf das Leistungsgewicht ankam - also war das oberste Gebot, Gewichts zu sparen.

Inzwischen sind die XC-Kurse aber sehr viel schwieriger geworden. In den Abfahrten gibt es z.T. Segmente, die auch einer Enduro-Rennstrecke stehen würden und bergauf geht es fast immer über Wurzeln und Steine. Auf solchen Untergründen ist das Hardtail nicht die beste Wahl, da das ungefederte Hinterrad relativ unkontrolliert über die Unebenheiten "hüpft" und beim Abheben jedes Mal eine Weile keinen Bodenkontakt hat - in der Zeit ist weder Antrieb noch Lenkung möglich. Auf solchen Strecken ist der Zugewinn des gefederten Hinterrades größer als der Nachteil durch das Mehrgewicht der Federung.

Und dann schauen wir uns doch mal das Ergebnis der letzten Austragung des XC-Worldcups (Nove Mesto, 16. Mai) an:

Damen:

  1. Loana Lecomte: Fully
  2. Haley Batten: Fully
  3. Rebecca McConnell: Fully
  4. Pauline Ferrand-Prévot: Fully
  5. Evie Richards: "Hardtail mit Dämpfer" -> Eigenkreation von Trek

Herren:

  1. Tom Pidcock: Fully
  2. Mathieu van der Poel: Fully
  3. Matthias Flueckiger: Fully
  4. Ondrej Cink: Fully
  5. Jordan Sarrou: Fully

...noch Zweifel, dass ein Fully ein XC-Bike sein kann?

Man kann übrigens auch nicht (mehr) eindeutig sagen, dass ein XC-Bike maximal 100 mm Federweg hat. Das ist oft der Fall, aber z.B. der schweizerische Superstar Nino Schurter fährt sein Scott Spark schon lange mit 110/120 mm Federweg.

Allerdings verschwimmt hier schon die Grenze zum Trailbike. Und irgendwo dazwischen kommt sogar noch "DownCountry".

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Ich sehe dieses Bike trotzdem nicht als XC-Bike an ;)

Denn mit einer Herstellerangabe von mindestens 13,4 kg ohne Pedale wiegt es in der Realität in benutzbarem Zustand eher 15 kg. Und das ist für eine Rennmaschine, die notfalls auch mal im Vollsprint eine 25%-Steigung hoch geprügelt werden soll, schlichtweg indiskutabel.

Ich sehe das Bike mehr als entspanntes Touren-Bike.

Die Bezeichnung ist tatsächlich irreführend, da es sich ja um ein Fully handelt.

Nichts desto trotz würde ich das Bike auch niemals kaufen.

vielefragen387 
Fragesteller
 03.06.2021, 09:20

warum?

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ChristianLE  03.06.2021, 09:21
@vielefragen387

Für ein Fully viel zu billig und Decathlon macht grundsätzlich keine Angaben zu den verbauten Komponenten. Da kaufst Du die Katze im Sack.

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RedPanther  03.06.2021, 10:01
@ChristianLE
und Decathlon macht grundsätzlich keine Angaben zu den verbauten Komponenten.

Hm. Also wenn ich mal auf der Seite runter scrolle, sehe ich:

  • Manitou Markhor + Radium
  • Sram NX
  • Tektro-Bremsen
  • Hutchinson-Reifen
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RedPanther  03.06.2021, 09:58
Die Bezeichnung ist tatsächlich irreführend, da es sich ja um ein Fully handelt.

Seit wann kann ein Fully kein XC-Bike sein?

Schaue doch mal im XC-Weltcup rein: 3/4 der Profis fahren Fully...

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