warum ist die luft kalt wenn man schnell pustet und warm wenn man "haucht"?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Unsere Haut hat kein Werkzeug zur Verfügung um Wärme direkt zu messen.

 Wenn wir beispielsweise Oberflächen als kalt oder warm empfinden (wenn wir sie mit der Hand berühren), dann registriert unser Körper nicht die Temperatur der Oberfläche, sondern den Wärmestrom der zwischen dieser Oberfläche und der Hand übertragen wird.

Metall fühlt sich deshalb kälter als beispielsweise Holz, weil Metall einen höheren Wärmeleitkoeffizienten besitzt und bei gleicher Fläche und Temperatur mehr Wärme an die Hand übertragen wird. 

Ähnlich ist es beim Pusten. Es handelt sich hierbei um eine erzwungene Konvektion, die für den Wärmeübergang verantwortlich ist (Wärmeleitung spielt hier keine so große Rolle). Umso fester du pustest, desto mehr Luft wird in einer bestimmten Zeiteinheit über die Haut bewegt und der übertragene Wärmestrom steigt - die gefühlte Temperatur sinkt. 

Ich vermute, dass die mit deiner Atemluft mitgerissene Raumluft für die Abkühlung verantwortlich ist, denn deine Atemluft hat eine ungefähre Temperatur von 35°C, während deine Hauttemperatur (abhängig von der Umgebungstemperatur und weiteren Faktoren) im Schnitt bei circa 32 - 34°C liegt (bei angenehmer Raumtemperatur). 

Das heißt also, dass die mittlere Atemtemperatur über der Hauttemperatur liegt und nur durch Vermischung mit der Raumtemperatur zu mittleren Temperaturen unterhalb der Hauttemperatur führen, die dann beim Wärmeübergang als Abkühlung wahrgenommen wird.

Kurz gesagt: Wenn du hauchst, schiebst du die Umgebungsluft beiseite und spürst dadurch die warme Luft, die aus deiner Lunge kommt. Wenn du pustest, zieht der Luftstrahl die Umgebungsluft mit. Dadurch, dass die Umgebungsluft fast immer kälter ist, als die warme Luft aus deiner Lunge, fühlt es sich halt kalt an.

Beide Temperaturen sind gleich. Es gibt aber die sogenannte gefühlte Temperatur.

Wenn du pustest ist es so woe wenn es windig ist draußen. Dann fühlt die gleiche Temperatur sich viel kälter an als wenn es windstill ist.

Die Luft die aus dir kommt ist immer warm. Wenn du pustest kühlt der Luftstrahl schnell ab durch die Luft. Wenn du deine Hand direkt vor dem Mund hältst und pustest ist es auch warm. Wenn du hauchst kommt kein Strahl sondern ein wolkenartiges Gebilde also viel größer und langsamer aus deinem Mund. Das braucht deswegen länger bist es durch die Luft kalt wird 


AniTsukiYu 
Fragesteller
 02.12.2016, 12:52

gute Antwort Danke!

0

Wie schon von anderen richtig erwähnt, ist die Temperatur der Luft gleich (einfach mit einem empfindlichen Sensor messen). Die gepustete Luft erscheint uns nur kühler auf der Haut, weil die höhere Luftmenge mehr Wärme aus der Haut abtransportiert.

Eventuell könnte noch eine Rolle spielen, ob die ausgeatmete Luft tief aus der Lunge kommt, die ist dann wärmer. Beim hauchen ist das eher der Fall als beim pusten.