Warum ist die Kleidung der Dachdecker schwarz?
Eine Freundin von mir hat sich gefragt warum Dachdecker eigentlich schwarze Kleidung tragen. Sie meinte das muss doch ziemlich warm sein in der Sonne, also recht unpraktisch. Ich wusste da jetzt spontan auch keine gute Antwort. Meine Ideen waren: schwarze Kleidung blendet nicht und lässt die Strahlung nicht so durch wie weiße Kleidung. Aber dann dachte ich das hat bestimmt einen geschichtlichen Hintergrund.
Also habe ich das Internet durchforstet, alles mögliche gelesen, unter anderem auch Themen über den Fremden Freiheitsschacht (sehr interessant), aber nichts warum schwarz... Das einzige was irgendwo stand, war: Als Kontrast zum weißen Hemd und den Perlmuttknöpfen. Aber das kann's doch nun nicht sein, oder !?
Jetzt liegt meine Hoffnung in Euch Freunde der guten Antworten.
Aber bitte keine Antworten wie: es gibt auch Dachdecker die andere Farben tragen, das is klar. Uns geht es um diese typische (alte) Dachdeckerkleidung mit schwarzen Hosen, schwarzer Weste und schwarzer Jacke.
Vielen Dank schon mal im voraus.
12 Antworten
Ich bin mir jetzt unsicher, ob die Dachdecker auch für die Holzarbeiten am Dach zuständig sind.
Wenn ja, dann sind es Zimmerleute - und deren Kleidung entspricht der alten Innung der Zimmerleute - wäre also traditionsbedingt.
wieso braun? Zumindest bei uns in der Region sehe ich sie nur in schwarzen Klamotten.
Die traditionelle schwarze Kleidung der Dachdecker hat in der Tat historische und praktische Gründe:
- Schutz vor Schmutz und Ruß: In der Vergangenheit wurde beim Dachdecken oft Teer oder Ruß verwendet, um Dächer zu imprägnieren oder wasserdicht zu machen. Schwarze Kleidung verdeckte Schmutz- und Rußspuren besser als helle Farben, wodurch die Arbeitskleidung länger sauber aussah.
- Wärmeabsorption: Schwarze Kleidung absorbiert tatsächlich Wärme besser als helle Kleidung. Dies kann in kälteren Klimazonen von Vorteil sein, da die Dachdeckerei oft im Freien und bei unterschiedlichen Temperaturen stattfindet.
- Kontrast: Die Idee, schwarze Kleidung als Kontrast zu weißen Hemden und Perlmuttknöpfen zu tragen, könnte ebenfalls einen Einfluss gehabt haben. Dieser Kontrast verlieh den Dachdeckern ein professionelles Erscheinungsbild.
Es ist wichtig zu beachten, dass Dachdecker heutzutage nicht zwangsläufig schwarze Kleidung tragen müssen. Die Wahl der Arbeitskleidung kann von Unternehmen zu Unternehmen und von Region zu Region unterschiedlich sein. Einige moderne Dachdecker tragen hellere oder farbenfrohere Kleidung, die gleichzeitig Schutz und Sichtbarkeit bieten kann.
Insgesamt kann die traditionelle schwarze Kleidung der Dachdecker auf historischen Gewohnheiten und praktischen Erwägungen beruhen, aber moderne Arbeitskleidungsvorschriften können variieren, um den Bedürfnissen und Vorlieben der Arbeiter gerecht zu werden.
Ja, die Farbe hat was mit der Tratition zu tun. Im Mittelalter sind die Gesellen ja nach der Ausbildung auf die Phalz gegangen. Damit sie sich vom Bäcker etc unterscheiden hatte jede Zunft ihre eigene Kleidung. Schwarz wahrscheinlich auch aus rein praktischen Gründen. Die sehen ja nicht gerade sauber aus auf dem Bau! Und waschen war damals ja kaum. Außerdem hatte das auch was mit dem Stoff zu tun. Früher gab es noch keinen Kord, wie heute. Da war da robustes Leinen. Das gabs nur in Natur, aschgrau. Also wurde es geschwärzt. Sah edel aus. Schließlich hatte das Schwarz schon damals eine seriöse Bedeutung. Später kamen dann die Permutknöpfe dazu, die ihre eigene Bedeutung haben . Sie zeigen, welches Ausbildungsjahr oder welcher Meister vor einen steht. Das war früher genauso wichtig wie heute. Auch als " Fremdarbeiter" wurde nach Ausbildung bezahlt. In den alten deutschen Heimatfilmen kann man das noch schön sehen und erklärt bekommen.
Ich hab mal einen gefragt. Der meinte, dass er und seine Kollegen früher die Dächer gothischer Kirchen repariert hätten. Und sie wären die ersten Gothics.
Die tragen sogenannte Zunftkleidung wie Zimmermänner auch. LG Funnyhanni
wäre dann also braun.