Warum ist die frühere Aufteilung von Mann, der arbeiten geht und Frau, die den Haushalt macht, heute so verpönt?

12 Antworten

Hallo,

ich finde, das hängt erstmal stark von der Umgestaltung der Gesellschaft ab.

Vor der techn. Revolution - ich weiß, das ist lange her, begann aber meiner Meinung nach dadurch - gabe es sehr viele bauern und dort arbeiteten durchaus sehr viele Frauen. Sogar bis zur Geburt eines Kindes wurde auf dem Bauernhof gearbeitet!

Durch den techn. Fortschritt wurde auch die Herstelleung der Nahrung einfacher - dazu kam ja die Ausbeutung der Kolonien.
In den entstehenden Fabriken wiederum war es schwere Arbeit, die die Frauen meist nicht leisten konnten.
Zu dieser Zeit entstanden ganze Viertel von Arbeiterwohnungen in den Städten - aber kaum Arbeitsstellen für Frauen. Es gab zwar Büroarbeitsplätze aber schon nach der ersten Geburt wurde ja die Frau von diesem Platz verdrängt - da gab es keinerlei "Platz frei halten".
So ergab sich genau das Gesellschaftsbild der Frau als "Heimarbeiterin und Erzieherin".
Die Frauenbewegung begann allerdings schon im 18. Jahrhundert und forderte vor allem die Möglichkeiten für eine Frauenarbeit, um die Frauen ökonomisch unabhängiger zu machen.

Durch die Mechanisierung und später die Automatisierung wurden Industriearbeitsplätze geschaffen, die auch für Frauen geeignet waren. Damit wurde auch die Frauenbewegung weiter gestärkt - nun durften auch Frauen studieren!
1911 wurde dann auch der Internationale Frauentag eingerichtet, womit die Frauenbewegung auch in die Richtung Gleichberechtigung vorankam.

Im Nazireich wurde aber das alles durch Verbote der Frauenverbände zunichte gemacht.

In den 60igern lebte die Frauenbewegung wieder auf und eskalierte im Weiteren bis zum Feminismus.

In der Verfassung der DDR wurde festgeschrieben: Mann und Frau sind gleichberechtigt. Das wurde auch so gemacht, denn es gab viele Frauen und weniger Männer (durch den Krieg...), sodass eben vor allem die Frauen auch in der Industrie gebraucht wurden. Es gab nur noch gemischte Schulklasse, Frauen konnten alles studieren und der Arbeitsplatz wurde für die Geburt und die Nachfolgewochen freigehalten.
Das führte aber auch dazu, dass im Gegensatz zur BRD fast alle Frauen berufstätig waren! Es war normal, dass die Frau auch arbeiten ging!

Nach der Wende wurde versucht, das zurückzudrehen - bestärkt durch das Industriesterben in den neuen Bundesländer......
Es ist zum großen Teil im Osten immer noch so, dass die meisten Frauen arbeiten gehen und eben im Westen zu Hause sind.
Das kann aber nun (politisch gesehen) nicht sein, dass der Osten fortschrittlicher ist....
Deshalb wird es nun auch in den Medien schlecht gemacht, wenn eine Frau nur Hausfrau ist....

Grüße aus Leipzig

Oponn  14.08.2022, 17:43
Es war normal, dass die Frau auch arbeiten ging!

Und dazu Haushalt und Kindererziehung übernahm.

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AlterLeipziger  14.08.2022, 17:48
@Oponn

Das ist deine Unkenntnis:

Es gab genug Krippenplätze und Kindergartenplätze und in den allermeisten Familien wurde der Haushalt gemeinsam geführt, auch wenn es den Haushaltstag einmal im Monat für Frauen gab.
War das Kind krank, konnte auch der Mann zu Hause bleiben (bezahlt wurde dann das Krankengeld).

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Oponn  14.08.2022, 17:53
@AlterLeipziger

Dass Hausarbeit und Kindereziehung gleich verteilt waren, stimmt nicht. Warum sollte es auch?

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AlterLeipziger  14.08.2022, 17:57
@Oponn

Wie das in den einzelnen Familien gehandhabt wurde war - auch in der DDR - den Familien selbst überlassen. Es gab nur nicht den Zwang von aussen, dass die Frau den Haushalt und die Erziehung übernimmt.
Logisch ist auch, dass nicht alle Haushaltsaufgaben 1:1 geteilt werden konnten (jeder wäscht seine Wäsche, jeder spült sein Geschirr, jeder holt sein Kind vom Kika ab....) oder meintest du sowas?

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Oponn  14.08.2022, 18:01
@AlterLeipziger

Ja, es gab keinen Zwang von außen. Das hat die Arbeit der Frauen aber auch nicht reduziert.

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AlterLeipziger  14.08.2022, 18:08
@Oponn

Wenn die Hausarbeit geteilt wird und dazu auch noch der techn. Fortschritt kommt - Waschmaschine, die den gesamten Waschgang erledigt (bis auf das Endtrocknen), Geschirrspüler, Kühlschrank (Einkaufswege!), Staubsaugroboter usw. kann man wohl kaum sagen:

Das hat die Arbeit der Frauen aber auch nicht reduziert.
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AlterLeipziger  14.08.2022, 18:13
@Oponn

Naja, dann hattest/hast Du eben eine andere Kindheit/Ehe als ich....

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AlterLeipziger  14.08.2022, 18:27
@Oponn

Damit gibst Du sogar noch den in meiner Antwort genannten Medienversuch recht:

Das kann aber nun (politisch gesehen) nicht sein, dass der Osten fortschrittlicher ist....

Diese Hausarbeit basiert hauptsächlich auf Westliteratur und einigen Zitaten der Gesetze und Verordnungen der DDR.
Es gab eben solche und solche Familienaufteilungen...
Da es hier aber weniger um die DDR ging, die es nicht mehr gibt, beende ich jetzt diese Diskussion.

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Oponn  14.08.2022, 18:29
@AlterLeipziger

Du hast also Belege für deine Behauptung. Da bin ich aber mal gespannt.

Es gab eben solche und solche Familienaufteilungen

Genau. Und im Westen war alles gleich.

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Früher haben die Frauen, bzw. durften die Frauen, keinen Beruf lernen, weil sie eh bald heiraten und Kinder bekommen, das wäre Verschwendung gewesen. So war das bei meiner Oma. Sie hätte auch so gerne studiert, wie ihre Brüder, durfte nicht. Der Mann hat gearbeitet und das Geld mit nach Hause gebracht. Sonst hat er nicht viel gemacht, sich von der Frau bedienen lassen und um die Kinder hat er sich auch nicht gekümmert, das war Frauensache.

Mit der Zeit haben die Frauen sich immer mehr durchgesetzt, denn das Familienleben und das Recht auf Bildung, war total im Ungleichgewicht.

Heute hat jede Frau die gleichen Chancen wie der Mann, trotz allem kann nur sie die Kinder bekommen und hat dadurch berufliche Nachteile, Frauen haben immer noch die schlechteren Karten, bekommen weniger Gehalt bei gleicher Leistung, bekommen nicht jeden Job, den sie wollen, und, und , und ....

Verwerflich ist es nicht.

Aber es wurde von Männern häufig zur Unterdrückung und Kontrolle der Frau benutzt. Der ausserhalb verdienende Mann hat sich als Minidiktator aufgespielt.

Entsprechend gabs mehr Scheidungen und finanzielle Probleme, als Scheidungen zunehmend akzeptiert wurden.

Nicht zuletzt gingen viele Männer im Alter fremd oder heirateten gleichgestellte Frauen mit denen sie besser reden konnten oder was jüngeres, dass leichter rum zu kommandieren war.

Insgesamt hat es sich auch nicht bewaehrt, weil Frauen zu wenig zu tun hatten, entsprechend nicht respektiert wurden und sich , vor allem wenn ehrgeizig, selber schlecht fühlten.

Verwerflich ist, dass diesen Frauen Arbeit und Karriere, verwehrt war. Kenne viele solche ehrgeizigen Frauen der Grossmutter Generation, sie haben richtig gelitten und ihr leben verpfuscht, weil ihnen verwehrt war sich zu verwirklichen, etwas zu erstellen, Erfolgreich zu sein.

Deshalb iat Gleichberechtigung wichtig. Auch für Männer und Familien kinder. Vielfach sind Frauen viel besser geeignet extern Geld zu verdienen und die Entscheidungen zu fällen, einige Männer wünschen sich für die Kinder da zu sein.

Jedes Paar soll das für sie beste Modell waehlen und nicht von der Gesellschaft zu einem bestimmten mit grossem Zwang genötigt werden.

Weil die Väter so ihre Kinder kaum sehen und weil die Mütter finanziell abhängig werden.

Es ist für die Kinder und für die Familie und Ehe besser, wenn beide Eltern in Teilzeit arbeiten.

Es ist nicht gut, wenn einer völlig abhängig ist vom anderen. Genauso ist es nicht gut, wenn der andere die alleinige finanzielle Verantwortung trägt.

Wer das will kanns eh machen. Viele Frauen wollen halt was interessanteres in ihrem Leben machen, als Hausfrau zu spielen. Und sich nur dann was leisten zu können, wenns der Mann gestattet.