Warum ist der LKW Fahrer so schlecht angesehen?
Hallo!
Was ich mich immer wieder frage ist, warum in Deutschland LKW Fahrer so schlecht angesehen sind, und in Folge dessen es kaum Nachwuchs gibt. Ich meine wer will so einen schlecht angesehenen und schlecht bezahlten Beruf schon machen, wenn es deutlich besser bezahlte Möglichkeiten gibt wo man Abend daheim ist. Aber zurück zur Frage. Warum sind LKW Fahrer so schlecht angesehen sind? Ich meine ohne LKW Fahrer geht gar nichts mehr (Keine Lebensmittel, kein Kraftstoff, keine Kleidung, keine Pakete mehr)da ja kaum was auf die Schiene kommt weil das Bahnnetz so kaputt gespart ist. Und warum will der Staat keinenParkplätze gür LKW bauen?
5 Antworten
Du hast dir deine Frage mehr oder minder ja schon selbst beantwortet. Ich ergänze dies aber noch: Der Job wird meist (wie bereits erwähnt) mies bezahlt, man hat oft Stress, steht oft im Stau, muss oftmals in dem LKW leben usw. Die Autobahnen sind sowieso schon überfüllt und die LKWs sind da noch eine zusätzliche Belastung. Das mit dem kaputtgesparten Schienenersatzverkehr ist mir schon früher sauer aufgestossen. Man hätte dies längst ordentlich ausbauen können, aber man wollte nicht. Stattdessen baute man fröhlich Strassen und setzte noch mehr LKW ein (es gibt ja sogar sogenannte Giga-Liner, die doppelt so lang sind wie gewöhnliche LKW).
Passend dazu noch eine grade mal 2 Jahre alte Reportage darüber:
Jep. Da wurde lange die Hand aufgehalten. Ich lobe mir daher den belgischen Polizisten im verlinkten Video, der die Firmen für die Ausbeutung ihrer Fahrer zur Kasse bittet.
Das ist ein Trugschluß, der von Leuten kommt die keine Ahnung haben! Ganz anders müssten Vorschriften überdacht werden und den LKW-Fahrerern ein menschliches Arbeiten erlauben!
Es gibt sicherlich so einige Fuhrunternehmen/Speditionen, die ihre Fahrer ausbeuten, aber der ganze Stress und sonstige Schwierigkeiten des Berufes sind durch unsinnige und unhumane Vorschriften gemacht!
"sind durch unsinnige und unhumane Vorschriften gemacht"
Welche sollen das sein? Ich finde die Einhaltung des Mindestlohns oder der Höchstfahrzeiten nicht gerade inhuman.
Die Lenk-/Ruhezeiten sind da als schwerstes Problem anzusehen. Sie sind viel zu kompliziert, zwingen so manchen LKW-Fahrer sich auszuruhen wenn der grade Topfit ist und andererseits zu fahren wenn der grade am Einschlafen ist. Tagtäglich ärgern sich Millionen damit herum an ungünstigen Stellen ihre Pause zu machen statt entspannt dahin fahren zu dürfen wo es sinnvoll wäre. Der LKW-Fahrer wird einfach als eine Maschine angesehen die man einfach irgendwo abstellen kann, es ist aber ein MENSCH!
Wenn Du schon den Mindestlohn anführst mag das theoretisch schön und gut sein. Praktisch ist es dem LKW-Fahrer verboten seine Wochenend-Ruhezeit im Fahrzeug zu verbringen (bzw zählt die dann nicht). Auch die tägliche Ruhezeit ist da im Fahrzeug etwas schwierig. Also stellen Fuhrunternehmen irgendwelche Wohnägen auf oder mieten sich in baufällige Baracken ein und dem LKW-Fahrer ziehen sie für die Übernachtung da gehörig Was vom Lohn ab. Theoretisch verdient der LKW-Fahrer ordentlich, praktisch nicht!
"Sie sind viel zu kompliziert, zwingen so manchen LKW-Fahrer sich auszuruhen wenn der grade Topfit ist und andererseits zu fahren wenn der grade am Einschlafen ist"
Dann sollte er sein Zeitmanagement überarbeiten. Es lässt sich nun mal nicht bei einer Verkehrskontrolle objektiv die Müdigkeit nachmessen, also muss die Lenkzeit gemessen werden. Es kann nun mal nicht zulasten der anderen Verkehrsteilnehmer eine "einfache" Regelung gemacht werden, die eben die Verkehrssicherheit nicht gewährleistet.
"Praktisch ist es dem LKW-Fahrer verboten seine Wochenend-Ruhezeit im Fahrzeug zu verbringen"
Da der Missbrauch überhand genommen hat und die Ruhezeit eben nicht mehr als Erholung anzusehen war, wurde hier zurecht eingegriffen.
"Auch die tägliche Ruhezeit ist da im Fahrzeug etwas schwierig."
Inwiefern?
"Also stellen Fuhrunternehmen irgendwelche Wohnägen auf oder mieten sich in baufällige Baracken ein und dem LKW-Fahrer ziehen sie für die Übernachtung da gehörig Was vom Lohn ab."
Man kann dem Gesetzgeber nicht vorwerfen, dass es völlig beschissene Arbeitgeber gibt.
Wie ich schon anmerkte, absolut keine Ahnung haben aber gross rumtönen.
Natürlich lässt sich Müdigkeit erkennen!
Es ist eben genau die Vorschrift um Lenk-/Ruhezeiten die den Verkehr weit mehr gefährdet als sichert!
Millionen LKW-Fahrer sind bestimmt dankbar, dass sie nun statt allen Luxus in ihrem Führerhaus lieber ein Zelt im Wald aufschlagen müssen.
Tägliche Ruhezeit im LKW geht nur wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. ZB betr Schüttgut werden LKW genutzt, die diese Voraussetzung nicht erfüllen. Das öffnet Tür und Tor für ausbeuterisches Verhalten.
Ich werfe dem Gesetzgeber vor Vorschriften zu erlassen obwohl der keine Ahnung von der Realität hat und gefangen in diesem Teufelskreis das Ganze immer nur weiter verschlimmert!
"Natürlich lässt sich Müdigkeit erkennen!"
An dem Punkt ist es aber schon viel zu spät.
...und Du glaubst jetzt, dass mit dieser komplizierten Pausenregelung kein übermüdeter Fahrer unterwegs ist?
Ich meine auch nicht dass Regelungen völlig abgeschafft werden müssten, nur sind sie so wie jetzt unsinnig und müssten überarbeitet werden! (erst lesen, denken und dann erst sollte man antworten!)
Das liegt zum Teil auch daran das es viele Rüpel unter den LKW Fahrern gibt die denken "Hallo jetzt komm ich und die anderen haben Platz zu machen." Oder z.B. an deren Geschwindigkeitsüberschreitungen an Baustellen, massives Hupen gegen andere Verkehrsteilnehmer die sich dort an die Geschwindigkeitsbeogrenzung halten. Und viele LKW FAhrer haben scheinbar auch eine Abneigung gegen Rollerfahrer und Motorradfahrer auf der Autobahn die "nur" mit 80 oder 90 kmh unterwegs sind, was sie natürlich dürfen aber den LKW Fahrern scheinbar zu langsam sind.
Dafür gibt es wohl unterschiedliche Gründe. Zu aller Erst ist sich offenbar Keiner darüber bewusst, dass er Nichts (aber wirklich gar Nichts) hätte wenn nicht ein LKW mit seinem Transport es ermöglicht hätte.
Dann ergibt sich auf den Strassen ein weiteres Problem. Die Mehrzahl der Fahrzeuge sind parasitär unterwegs, weil sie aber in der Überzahl sind halten sie sich für weit wichtiger und ihnen erscheinen die LKW als störend.
Nicht zu verachten, dass hochkrimminelle LKW-Fahrer (also zB Mörder) nicht auf eine kleine Region begrenzt sind und es dann weitläufig bekannt wird wenn es sich bei so Jemanden um einen LKW-Fahrer handelte. Ist auch Stoff für Krimis.
Dass die Schiene kaputt gespart wird finde ich auch nicht OK, wie sich oftmals zeigt auch noch vorrangig von den politischen Parteien, die eigentlich behaupten Umweltschutz zu praktizieren.
Parkplätze für LKW bräuchten nichtmal wirklich erweitert werden, viel sinnvoller wäre es den LKW-Fahrer als einen Mensch anzusehen anstatt einer Maschine. Dass man die viel zu komplizierten Lenk-/Ruhezeiten sinnvoll umwandelt um zu ermöglichen dass die LKW-Fahrer da Pause machen wo es Sinn macht statt dann wenn eine gewisse Zeit abgelaufen ist.
"Zu aller Erst ist sich offenbar Keiner darüber bewusst, dass er Nichts (aber wirklich gar Nichts) hätte wenn nicht ein LKW mit seinem Transport es ermöglicht hätte."
Doch, denn dann hätte sich längst eine Alternative durchgesetzt.
"statt dann wenn eine gewisse Zeit abgelaufen ist"
Und wie soll das dann überprüft werden? Aufwendige psychologische und körperliche Tests um den Grad der Ermüdung festzustellen? Tolle Idee!
Naja, hätte nun anführen können dass dann praktisch Jeder mindestens hunger und kriminelle Energie hätte. Dann gäbe es wohl nicht das Problem der Überbevölkerung.
Lesen gehört wohl nicht grade zu Deinen Stärken? Ich schrieb die Zeiten sinnvoll umzuwandeln, nicht auf andere Methode Müdigkeit zu messen!
Du hast schon recht. Solchen Dingen wird leider zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Keiner möchte den Beruf eben mehr machen, weil es sich nicht lohnt. Es wird ja wie gesagt nicht gerade gut bezahlt, und die Bedingungen unter denen man arbeitet sind meistens eher schlecht als gut. Trotz alle dem haben Lkw Fahrer ja wenigstens 1 Vorteil. Es ist unwahrscheinlich das die keine Arbeit mehr finden.
Es ist unwahrscheinlich das die keine Arbeit mehr finden.
bis es selbstfahrende LKWs gibt
Das dauert noch. Genehmigungen, Tests und so ein Zeugs... deutschland eben
Und da muss auch noch ein "Begleiter" an Bord sein, der sich um Ladungssicherung, Frachtpapiere und den ganzen anderen Kram kümmert
Ladungssicherung ja wohl nicht während der Fahrt. Frachtpapiere kann man auch reinlegen?
Und wer garantiert dann dass sich der Empfänger nicht die Ware "unter den Nagel" reißt und behauptet, da war nur die Hälfte auf dem LKW?
Ladungssicherung muss aber vor der Abfahrt gemacht werden und bei Ankunft müssen die Ketten / Gurte wieder abgenommen werden. Dafür ist der Fahrzeugführer gesetzlich verantwortlich. Ganz ohne geht es also nie. Das stellen sich manche Leute (einschl. unserer Super-Politiker) etwas zu einfach vor
Selbst wenn das nicht anders zu lösen ist, kann jemand bei der Ankunft und bei der Abfahrt dabei sein, ohne mitzufahren.
Ich weiß nichts davon, dass die schlecht angesehen sind.
LKW Fahren ist den ganzen Tag rumsitzen, einschläfernd steuern, von Raststätte zu Raststätte. Kein so schöner Beruf meiner Meinung nach.
Bald werden LKW Fahrer von selbst fahrenden LKWs ersetzt. Also Zukunft hat der Beruf auch nicht.
Wie Bald stellst Du Dir denn dies vor? Zwar fahren schon heute viele LKW fast selbst, aber kein Konstrukteur wird sich so schnell den Schuh anziehen auch die Verantwortung dafür zu übernehmen wenn die Technik mal nicht einwandfrei funktioniert! Züge könnten schon seit Jahrzehnten völlig selbstständig fahren, trotzdem gibt es noch immer Lokführer.
Die Logistikunternehmen werden schon scharf genug darauf sein. Da die Autos sicherer sein werden, werden die Unternehmen auch den Schuh anziehen.
https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/waymo-autonome-autos-ohne-sicherheitsfahrer/
Klar, deshalb fahren ja auch schon seit Jahrzehnten die Züge ohne Lokführer. Ups, nur ganz selten trifft man auf so einen Zug.
Man müsste im Bereich Verkehr eigentlich alle Strafen und Kontrollen verschärfen. Man hat sich da von der Verkehrslobby viel zu sehr einlullen lassen.