Warum hat die Ton-Aufnahmequalität seit den 60ern keine Fortschritte mehr gemacht?
Klar, früher Analog und heute Digital. Aber hört mal Frank Sinatra aus den 60ern auf Capitol-Platten oder Heintje* aus den 60ern auf Ariola-Platten und vergleicht es mit Michael Buble oder Lady Gaga. Und ihr werdet feststellen, dass die Musikqualität bereits damals ihren Höhepunkt erreicht hat.
(* Udo Jürgens und Peter Alexander aus dieser Zeit sind qualitativ schlechter vom Klang, deswegen Heintje.)
Allein vom Klang kann man nicht erkennen, ob ein Lied in den späten 60ern oder heute aufgenommen wurde.
3 Antworten
Weil besser als perfekt nicht geht. Die professionelle aufnahmetechnik war sehr gut, was besser wurde ist das signal/Rausch Verhältnis, die Dynamik. Mit guten studiomonitoren würdest dusicher denunterschied hören, nur die möchtest du ich bezahlen.
Naja, ich höre da schon Unterschiede.
Speziell Live-Aufnahmen waren damals sehr schlecht, lange Zeit noch Mono, bis in die 70er Jahre mittelmässig, nicht selten stumpfer Klang und, oder übersteuert.
Auch Vinyl hatte so seine Tücken, Dynamik und Tonanpassungen, Rauschen, Knistern. Erst die Digitalisierung brachte den reinen Klang.
Sinatra 1959
https://www.youtube.com/watch?v=j441KBjqgPM
Lady Gaga 2014
Na ja, ich sage mal, mehr als perfekt, bzw. mehr als das menschliche Gehör wahrnehmen kann, geht eben nicht. Irgendwo ist ein Punkt erreicht, an dem weitere Verbesserungen keine hörbaren Auswirkungen mehr haben.
Wir stehen heute bei Digitalaufnahmen bei 384kHz/32Bit. Nur hat das wiedergabeseitig absolut keinen Sinn, weil ein Mensch eben keine Töne mit 192kHz hören kann und auch nicht über einen Dynamikumfang von 1500 dB verfügt.
Tatsächlich war man spätestens in den 70er Jahren (nach Einführung von DBX bzw. Telcom C4) in der Lage, Aufnahmen mit analogen Bandmaschinen zu machen, die sich nicht hörbar vom ursprünglichen Signal unterscheiden.
Was sich im Vergleich zu damals massiv verbessert hat, ist der Preis für entsprechend hochwertige Geräte, die Größe, der Komfort. Heute kann man mit einem Gerät für 200€, das in eine Hosentasche passt, Aufnahmen in einer Qualität machen, für die man in den 70er Jahren Equipment im Wert eines Mittelklassewagens benötigt hat.